Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)
Fensterinhalt auf den Bildschirm passt. Man wischt also nach oben oder
unten, um auch die Bereiche zu sehen, die im Display keinen Platz gefunden
haben.
Warum ist das so? Ganz
ehrlich: Ich habe keine Ahnung. Ich halte diese Vorgehensweise auch für einen
groben Fehler, weil an dieser Stelle – und nur an dieser einzigen Stelle – das
gesamte Bedienkonzept des Kindle geändert wird. Und ein Bedienkonzept muss ja
nicht perfekt sein, solange es nur konsequent einheitlich ist, sodass man sich
als Nutzer daran gewöhnen kann. Wenn man nun genau an dieser Stelle aber
plötzlich scrollt (scrollen kann / scrollen muss), dann könnte man ja auch
durch Menüoptionen scrollen, die nicht auf eine Seite passen oder durch die
Sammlungen.
Meiner Ansicht nach gibt
es nur zwei mögliche Begründungen für diese „Ausnahme“. Entweder Amazon will
sein Konzept dahingehend ändern, dass man nur noch in Büchern blättert, in
Menüs und Sammlungen aber durchaus (auch?) scrollen kann. Oder das aktuelle
Betriebssystem (Version 5.1) ist einfach nicht ganz fertig geworden, und man
hat sich hier schnell eine Notlösung zusammengeschustert. Was davon stimmt… die
nächste Version des Betriebssystems wird das wahrscheinlich zeigen.
Die nächste Option des
Kontextmenüs lautet „Buchbeschreibung“. Tippt man darauf, gelangt man in den
Kindle-Shop, genauer: auf die Seite im Kindle-Shop, auf der man das betreffende
Buch kaufen kann (was man ja schon getan hat). Dort findet sich natürlich auch
eine Beschreibung des Buches, genauso wie auch gegebenenfalls vorgenommene
Rezensionen.
Dann folgt „In diesem Buch
suchen“. Das ist eine sehr interessante Funktion. Während man bei gedruckten
Büchern umständlich den Index (wenn überhaupt vorhanden) nach passenden
Schlagwörtern durchforsten muss, kann man auf dem Kindle jedes eBook im
Volltext durchsuchen. Bei Romanen wird man diese Funktion eher selten
benötigen, wer jedoch regelmäßig Sachbücher liest, wird sie sehr bald zu
schätzen wissen.
Der nächste Punkt
„Anmerkungen anzeigen“ ist ebenfalls sehr interessant. Dort werden nicht nur
Lesezeichen und eigene Anmerkungen zu dem Buch angezeigt, sondern auch die
Stellen, die von ganz anderen Lesern schwerpunktmäßig markiert wurden.
Offensichtlich gibt der Kindle Informationen wie Lesezeichen oder persönliche
Markierungen also an Amazon weiter. Das mag anonymisiert geschehen, wirklich
glücklich kann man als kritisch denkender Anwender mit einer solchen Lösung
aber nicht sein.
Dennoch ist es eigentlich
nur konsequent. Wohl kein Anbieter im ganzen Internet hat seine Datenbanken und
seinen Shop mit so vielen relationalen Werten versehen, wie Amazon. Jeder, der
auf dieser Seite kauft oder recherchiert, hinterlässt dabei Spuren, die Amazon
verwendet, um anderen Nutzern mit einem ähnlichen „Bewegungsprofil“
interessante Angebote unterbreiten zu können. Von der Technik und dem Nutzen
her ist das großartig. Ebenso auch die Information, welche Stellen in einem
eBook dem Großteil der Leser markierungswürdig erschienen sind. Was jedoch den
Datenschutz anbelangt, hinterlässt all das ein flaues Gefühl. Vielleicht müssen
wir alle uns irgendwann daran gewöhnen, dass es so etwas wie Datenschutz gar
nicht mehr gibt. Bis es soweit ist, hoffe ich einfach mal, dass Amazon die
Anonymisierung solcher Daten mit der notwendigen Sorgfalt durchführt.
Der letzte Menüpunkt
lautet schließlich „Ins Archiv verschieben“. Das bedeutet nichts anderes als:
Vom Kindle löschen. Wie auch das Kaufen geschieht dies sofort und ohne weitere
Warnungen. Aber keine Sorge, die eBooks liegen ja sicher in der Amazon-Cloud
und können von dort jederzeit kostenlos wieder geladen werden.
Wenn man also ein eBook
„ins Archiv“ verschiebt, dann wird es vom Kindle gelöscht. Gleichzeitig
erscheint der Titel in der Sammlung „Archiv“. Diese bildet auf der Startseite
(bzw. den Startseiten, wenn du mehr Bücher oder Sammlungen hast, als auf das
Display passen) immer den letzten Eintrag.
Öffne jetzt einfach mal
eins deiner eBooks. Dazu tippst du einfach auf den Titel. Oder, wenn alle
Bücher schon in Sammlungen einsortiert sind, tippst du erst auf die
entsprechende Sammlung und dort dann aufs Buch.
Tippe nun in das oberste
Fünftel des Bildschirms. Es öffnen sich zwei Toolbars, eine am oberen, eine am
unteren Rand. Die Funktionen des oberen Suchfeldes haben wir ja bereits
weitestgehend besprochen. Der Pfeil nach links ist eine „Zurück-Taste“,
Weitere Kostenlose Bücher