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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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sorgenvolles Gesicht lösten Allies Zunge. „Der ... der neue Patient ... er war in Walts Crew. Mein Freund Walt. Er ... Walt wurde verwundet, und ich weiß nicht, ob er noch lebt oder wo er ist, und ich habe ihm nie gesagt, dass ich nicht mehr verlobt bin und dass ich ihn liebe, aber ich möchte, dass er das weiß, selbst wenn er eine andere Frau liebt, er sollte das wissen. Ich muss ihm das sagen, und nun bekomme ich vielleicht niemals ... niemals die Gelegenheit dazu.“
    „Schh. Ganz ruhig. Oh je, was für eine Patsche.“ Cressie drückte Allies Hände. „Jetzt müssen wir erst einmal herausfinden, wie es Walt geht.“
    „Betty weiß das bestimmt.“
    „Gut, meine Kleine, also schön. Du gehst jetzt sofort nach Hause und rufst sie an. Und keine Widerrede. Ich sage Regina Bescheid. So kannst du sowieso nicht arbeiten. Und warte ja nicht erst auf die Post. Ruf sie an. Und wenn Walt noch lebt – und er ist bestimmt noch am Leben –, dann schreibst du ihm einen Brief und sagst ihm alles, was er wissen muss.“
    „Aber ...“
    „Hast du dir selbst nicht zugehört? Zuerst machst du dir Sorgen, wie es ihm geht, und dann machst du dir Sorgen, dass du ihm nie deine Liebe gestanden hast. Also sag es ihm endlich. Sag es ihm. Das Leben ist kurz und man muss jeden Tag nutzen. Das solltest du aus dem Krieg inzwischen gelernt haben.“
    „Carpe diem“, flüsterte Allie. Bisher war das nicht ihr Motto gewesen, aber vielleicht sollte sie das ändern.
    * * *
    Ein warmer Windstoß warf hinter Allie die Tür zu. Sie schleuderte ihre Handtasche auf den kleinen Tisch im Flur, wo sonst immer die Post lag, rannte zum Telefon und nannte dem Fräulein vom Amt Bettys Nummer.
    „Allie? Du bist aber früh zu Hause.“
    Das Telefon klingelte. Allies Mutter stand in einem blassrosa Kleid im Durchgang zum Wohnzimmer. „Hallo, Mutter.“
    „Ich bin froh, dass du da bist. Dein Vater und ich müssen etwas mit dir besprechen.“
    „Nicht jetzt. Ich ... ich muss Betty anrufen. Es ist dringend.“ Allie wandte sich ab. Wie könnte sie es schaffen, dass ihre Mutter wegging? Sie wollte sich nicht vor ihr nach Walt erkundigen.
    „Hier bei Anello?“, sagte Georges tiefe Stimme.
    „George? Hallo, hier ist Allie Miller.“
    „Allie! Schön, dich zu hören. Betty ist leider nicht da. Sie wird sich aber ärgern, wenn sie hört, dass du angerufen hast. Sag mal, du müsstest doch inzwischen die Nachricht bekommen haben.“
    „Nachricht?“
    „Hättest du gedacht, dass meine Tochter zwei Wochen zu früh auf die Welt kommen würde? Sie ist genauso ungeduldig wie ihr Papa.“
    „Oh, herzlichen Glückwunsch.“ Sie schwenkte von der Sorge um Walt zur Freude über Georges und Bettys Zuwachs um. „Wie heißt sie denn? Und wie geht es Betty?“
    „Judith Anne, und sie ist das süßeste Geschöpf, das du je gesehen hast. Betty ist einfach überglücklich.“
    „Das freut mich.“ Allie biss sich auf die Unterlippe. Sie freute sich wirklich über das Baby, wollte aber unbedingt etwas über Walt hören, und Ferngespräche waren auf fünf Minuten beschränkt. Wie könnte sie möglichst höflich das Thema wechseln? „Und ... und wann genau ist sie geboren?“
    „Am 14. Juni. Ich bin gerade auf dem Sprung, um Betty aus dem Krankenhaus zu holen. Augenblick, ich dachte, du hättest unseren Brief bekommen?“
    „Nein, noch nicht. Ich rufe eigentlich an, um ...“
    „Oh nein. Dann hast du ja auch gar nicht unsere Rückmeldung auf eure Hochzeitseinladung bekommen. Ich habe sie am selben Tag abgeschickt. Betty wird vielleicht wütend sein.“
    Allie sah im Flurspiegel ihr eigenes entsetztes Spiegelbild. „Hochzeitseinladung?“
    „Letzten Monat erzählst du Betty noch, du hättest dich entlobt, und dann das“, sagte George lachend. „Die Schrift auf der Einladung sieht wirklich gut aus. Betty hat sie im Krankenhaus auf dem Nachttisch stehen. Wirklich schade, dass wir nicht kommen können. Sag mal, das ist doch schon nächste Woche, oder?“
    Allie hatte den Druck gestoppt. Sie sah ihre Mutter an, die noch immer im Durchgang stand. „George, ich rufe später wieder an.“ Langsam ließ sie den Hörer auf die Gabel gleiten.
    „Mutter?“ Nur mit Mühe gelang es ihr, ihre Emotionen unter Kontrolle zu behalten. „George Anello sagt, er hätte meine Einladung bekommen. Wie kann das sein? Ich habe die Bestellung storniert.“
    „Ich weiß. Und es hat mich einige Arbeit gekostet, das alles wieder ins Laufen zu kriegen und die Adressen deiner ganzen

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