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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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auch, wenn er nie wieder sehen kann, muss seine Zukunft nicht unbedingt trostlos sein. Ich werde für Sie beide beten.“
    „Haben Sie das?“, fragte er ungeduldig.
    „Ja, Sir. Fahren Sie fort.“
    „Maggie, ich habe eine letzte Bitte. Könntest du mir bitte schreiben, wie es meiner Crew geht? Ich weiß noch nicht mal, ob sie noch leben. Fontaine geht es wahrscheinlich gut, aber Ruben war schon bei unserer Landung bewusstlos und Wisniewski meinte, es hätte ihn übel erwischt.“
    „Wisniewski?“, flüsterte Allie ungläubig. Fontaine? Ruben? Zwei Monate, hatte der Lieutenant gesagt. Das war Mitte April. Genau, als sie ihren letzten Traum gehabt hatte. Nein, das konnte nicht sein.
    „Genau. W-I-S-N-I-E-W-S-K-I . “
    Allie wusste genau, wie man den Namen schrieb, und sie wusste, dass der Mann nicht Lieutenant Hunter, sondern Lieutenant Huntington war. Irgendwie schaffte sie es, den Stift übers Papier zu führen.
    „Haben Sie das?“, fragte er. Cracker – es war Cracker. Wenn er doch nur wüsste, wie gut sie ihn eigentlich kannte – im Guten und im Schlechten.
    „Ja“, krächzte sie.
    „Preach ist derjenige, um den ich mir am meisten Sorgen mache.“
    Entsetzen zertrampelte die Hoffnung, die gerade in ihr aufgekeimt war. „Preach?“
    „Das ist ein Spitzname. Können wir jetzt weitermachen?“
    „Ja ... ja. Ich ... schreibe.“ Bitte nicht, Herr. Bitte lass es Walt gut gehen.
    „Für Preach sah es nicht gut aus. Gar nicht gut. Ich weiß nicht, wie er mit einem Arm das Flugzeug landen konnte, aber daran siehst du, was er für ein Kerl ist. Nach der Landung wurde er sofort bewusstlos. Wisniewski sagte, es sei ein Wunder, dass er überhaupt so lange überlebt habe und uns alle nach Hause bringen konnte. Ich hoffe einfach, dass er noch am Leben ist.“
    Allies Finger schrieben die Worte, die ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden ließen – Walt war schwer verletzt worden und vielleicht sogar ... bitte, nicht umgekommen.
    „Jetzt noch die Adresse“, sagte Cracker. „Je früher sie diesen Brief erhält, desto schneller kann sie dann wieder ein normales Leben beginnen.“
    Allie notierte die Adresse. Bedford – Walt war in Bedford gewesen. War er immer noch dort? Lebte er noch? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden, aber dafür müsste sie ihr Versprechen brechen. Doch um ihres und Crackers Seelenfriedens willen musste das sein.
    „Ich ... ich kann das für Sie herausfinden. Walter Novak ist ... war ... ist ein guter Freund von mir.“
    Cracker fiel die Kinnlade herunter. „Sie kennen Preach?“
    „Mhm.“ Sie hasste es, dass ihre Stimme immer piepsiger wurde, wenn sie aufgeregt war. „Wir ... wir haben eine gemeinsame Freundin. Ich kann mich mit ihr in Verbindung setzen. Sie wird wissen, wie es Walt geht – und vielleicht auch Abe und Louis.“
    „Wow. Sie kennen ihn tatsächlich. Ich fasse es nicht. Hören Sie, es tut mir leid, dass Sie es so erfahren mussten, Miss ... Miss ...“
    Wie Perlen hingen kleine Tränen an ihren Augenbrauen. „Miller. Allie Miller.“
    „Allie?“ Jetzt stand Cracker der Mund noch weiter offen. „Doch nicht die Allie, der er die ganze Zeit Briefe geschrieben hat? Verrückt – oh Mann, ich weiß jede Menge über Sie.“
    „Ich muss gehen.“ Die Tränen drohten überzulaufen, aber sie musste für die Patienten eine fröhliche Fassade bewahren. Sie stand auf und stolperte um den Stuhl herum und an den Betten vorbei. Im Flur lehnte sie verzweifelt die Stirn gegen die Wand. Bitte, lieber Gott, lass ihn noch am Leben sein. Es ist mir egal, ob er eine andere Frau liebt. Ich will nur, dass er lebt.
    „Allie?“
    Sie hob den Kopf und sah Cressie, die in ihrer grauen Uniform vor ihr stand.
    „Der letzte Tag fällt dir schwer, oder?“
    „Das ist es nicht. Ich ...“ Ihr schnürte sich die Kehle zu.
    „Komm, wir reden in Reginas Büro.“ Cressie legte Allie den Arm um die Hüfte und führte sie den Korridor entlang. „Hat einer der Patienten sich danebenbenommen?“
    Allie schüttelte nur den Kopf und sagte nichts, aus Angst, dann aus dem Schluchzen nicht mehr herauszukommen.
    Cressie brachte Allie in das leere Büro und machte die Tür zu. „Du lieber Himmel. Wie kann Regina in diesem Saustall nur arbeiten?“ Sie nahm von zwei Stühlen die Papierstapel, legte sie auf den Boden und bedeutete Allie, sie solle sich hinsetzen. „Und jetzt sagst du mir, was passiert ist.“
    Die ungestörte Atmosphäre in Reginas Büro, Cressies warme Hände und ihr

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