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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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sonnengebräuntes Gesicht erstreckte. „Hi. Bist du in meiner Crew?“
    „Ich bin Walter Novak“, sagte Walt und streckte die Hand nach der Crewliste aus.
    Der Blonde ergriff die Hand und schüttelte sie. „Ach ja. Der andere Pilot.“
    Der andere Pilot? Walt griff nach der Liste. „ Der Pilot. Und du bist?“
    „Lt. Graham Huntington.“
    Graham? Genauso spießig wie Baxter. Walt überflog die Liste. „Du bist also mein Co-Pilot.“
    „Genau. Man nennt mich Cracker.“
    „Cracker?“ Walt musste grinsen – Graham Cracker. Klang wie ein Vollkornkeks. So schlimm konnte der Typ nicht sein, wenn er Sinn für Humor hatte. „Wegen deines Namens?“
    „Nein, weil ich so ein Crack beim Fliegen bin.“ Er schob das breite Kinn provozierend nach vorn.
    Walt drehte sich der Magen um. Stolz war ein weitverbreiteter – und gefährlicher – Charakterzug unter Piloten.
    „Und bei den Ladys lässt er auch nichts anbrennen“, sagte ein Offizier mit lang gezogenem Südstaatenakzent.
    Cracker grinste vielsagend. „So sagt man jedenfalls.“
    „Cracker und ich haben gemeinsam das Training auf dem Kelly Field absolviert.“ Der Südstaatler lächelte – ein weißer Strich in einem dunklen Gesicht. Die Haare waren mit Pomade glatt nach hinten gekämmt. „Lt. Louis Fontaine, Navigator. Aus der Ecke Nawlins.“
    Nawlins? Walt blinzelte verwirrt, während er Louis die Hand gab. Ach ja – New Orleans. „Freut mich.“
    „Novak“, sagte Louis. „Gab einen Fluglehrer mit dem Namen auf dem Kelly Field.“
    „Mein Bruder Ray.“
    Cracker schnitt eine Grimasse. „Sklaventreiber.“
    „Ja, hat mich aus dem Pilotenprogramm geschmissen“, sagte Louis. „Aber sonst ein Pfundskerl.“
    „Jep.“ Walt drehte sich zu Lieutenant Abe Ruben um, dem Bombenschützen. Wenn er mit den Bomben genauso präzise Furchen legen konnte wie die, die sein scharfkantiges Gesicht durchzogen, hatten die Achsenmächte schon verloren.
    Alle vier Offiziere wurden einander vorgestellt. Walt zählte seine Soldaten durch – es fehlten noch drei. Da kamen zwei Männer herbeigelaufen und salutierten. „Wir sind zu spät, Entschuldigung, Sir.“
    Cracker lachte. „Ich hab’s den anderen schon gesagt. In der Air Force geht es locker zu. Die Crew ist deine Familie. Kein Sir , kein Lieutenant , und bitte kein Salutieren.“
    Auch wenn Cracker recht hatte – es war Walts Aufgabe, den Männern das zu sagen. Die Soldaten lächelten Cracker dankbar an und Walt musste das bisschen Autorität ergreifen, das ihm noch geblieben war. Er gab den restlichen Soldaten, allesamt Sergeants, die Hand: Bill Perkins, dem Funker, und den drei Schützen Harry Tuttle, Mario Tagliaferro und Al Worley. Sie sahen so jung aus – höchstens achtzehn, neunzehn. Walt fühlte sich mit seinen vierundzwanzig vor ihnen wie ein alter Mann.
    Al, ein verrückter Bursche mit strohigem Haar, sah sich um. „Ach Mist, ich bin der Kleinste. Ich darf runter in den Kugelturm, wetten?“
    Cracker betrachtete angestrengt einen Stein zu seinen Füßen.
    So. Auf einmal passte ihm die Anführerrolle also nicht mehr. Walt sah Al verständnisvoll an. „Tut mir leid, aber für einen groß gewachsenen Mann ist es da unten zu eng.“ Er sah die anderen prüfend an. „Mario, du bist der Heckschütze. Harry, du bemannst die Seitenlafetten. Eigentlich braucht man zwei Seitenschützen, aber anscheinend muss einer auch reichen.“ Er las die Crewliste laut vor. Einer fehlte noch – Sergeant Juan Pedro Sanchez. Als Walt aufsah, kam gerade jemand herbeigelaufen.
    Walt gab ihm die Hand. „Du bist dann wohl Juan.“
    „J.P., wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir.“
    Interessant – dieses Mal brachte Cracker seine Rede über lockeren Umgang nicht. Walt lächelte und freute sich über die Intelligenz, die er in J.P.s großen braunen Augen erkennen konnte. „Nenn mich Walt.“
    „Ha!“, rief Al. „Er ist noch kleiner als ich! Soll er doch da runterklettern.“
    „Tut mir leid“, sagte Walt. „J.P. gehört der obere MG-Turm. Er ist mein Flugingenieur.“
    „Was? Er?“ So wie Als Nasenflügel bebten, schien er nicht davon überzeugt zu sein, dass jemand mit mexikanischen Wurzeln schlau genug für den Posten des Flugingenieurs sein konnte.
    „Natürlich. Er ist der Beste, habe ich gehört.“ Walt hatte nichts dergleichen gehört, aber das wusste Al ja nicht.
    „Weiß jemand, wohin es geht?“, fragte Louis Fontaine.
    Abe Ruben lachte. „Du bist doch der Navigator.“
    Cracker stemmte die Hände

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