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Der Klang Deiner Gedanken

Der Klang Deiner Gedanken

Titel: Der Klang Deiner Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Sundin
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in seinem Gesicht spannten sich. „Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit ...“
    „Verzeihung?“ Allie räusperte sich. Der Text hallte in ihrem Kopf wider und wider. „Darf ich fragen, warum Sie gerade diese Verse auswendig gelernt haben?“
    Lieutenant Duncan lachte matt. „Meine Mutter hat mich gezwungen. Das erste Mädchen, das ich mit nach Hause brachte, ging nur zu Weihnachten, zu Hochzeiten und Beerdigungen in die Kirche. Da hat mir meine Mutter diesen Abschnitt vorgesetzt und mich erst wieder auf Brautschau gelassen, als ich ihn auswendig konnte und verinnerlicht hatte.“
    „Und, haben Sie?“
    „Natürlich. Lieber möchte ich eine Frau haben, die an Gott glaubt, als eine, die mich von der Titelseite einer Zeitschrift anlächelt. Ich hoffe ... ich hoffe einfach, dass ich eines Tages ...“ Er kniff verzweifelt die Augen zu.
    Allie schaffte es endlich, sich auf seine missliche Lage zu konzentrieren. Er hatte ihr letztens ein Foto von sich gezeigt. Vor seinem Unfall war er sogar recht gut aussehend gewesen. „Irgendwann sieht jemand nicht nur die Narben. Davon bin ich überzeugt.“
    „Na, wenn das mal nicht Allie Miller, die Kugellagererbin ist.“ Hinter Allie stand eine Krankenschwester im weißen Kittel und hatte die Arme verschränkt. Sie kam ihr bekannt vor – eine ausgesprochen hübsche Brünette mit einem schadenfrohen Grinsen. „Josie Black, Riverside High School. Inzwischen Josie Black Cummings . Aber du wirst dich nicht an mich erinnern. Wir waren ja damals nie gut genug für dich.“
    Allie fiel die Kinnlade herunter. Josie und ihre Freundinnen hatten immer über sie die Nase gerümpft, aber das hier war der falsche Ort für Diskussionen. „Das ... das habe ich niemals gedacht. Kann ich dir behilflich sein?“
    „Oh ja“, sagte Josie und legte den Kopf schief. „Ist das nicht lustig? Dein Daddy kommandiert meinen Vater und meinen Mann den ganzen Tag am Fließband herum, aber ich kann dich herumkommandieren.“
    Obwohl Allie Regina unterstand und nicht den Krankenschwestern, stand sie um des lieben Friedens willen auf und legte die Bibel auf den Nachttisch. „Sie entschuldigen mich, Lieutenant Duncan. Wir machen später weiter. Was kann ich also tun, Lieutenant Cummings?“
    Josie lächelte kühl. „Wir sind heute unterbesetzt. Die Bettpfannen müssen geschrubbt werden.“
    Allie schluckte eine ordentliche Portion Stolz und Ekel herunter. „Ich bin hier, um zu helfen.“
    „Sehr gut.“ Josie stolzierte den Korridor hinunter. „Man stelle sich vor, Allie Miller schrubbt Bettpfannen. Du solltest lieber deine Klunker vorher abnehmen.“ Sie drehte sich um und sah auf Allies Hand. „Oh, kein Ring. Immer noch unverheiratet?“
    „Aber nicht mehr lange. Mein Freund und ich werden bald heiraten.“
    „Ach? Jemand aus der Schule?“
    „Nein. Baxter Hicks, der kaufmännische Direktor bei Miller’s Kugellager . Vielleicht hast du ja schon von ihm gehört?“
    Josies Augen wurden groß. „Äh, ja.“
    Jetzt hatte Allie die Oberhand, aber die Schuldgefühle wegen ihrer Hochnäsigkeit verdarben ihr die Freude. „Ich bin hier, um zu helfen. Wo sind die Bettpfannen?“
    Josie war jetzt auf der Hut. Sie setzte ein Lächeln auf und führte Allie zu einem Raum, in dem sich neben einer Spüle ein Stapel Bettpfannen auftürmte. „Bitte sehr. Seife, Desinfektionsmittel, Schwamm.“
    Allie knöpfte ihre Manschetten auf und krempelte sich die Ärmel hoch. Mit Mühe unterdrückte sie den Impuls, sich die Nase zuzuhalten, weil sie Josie nicht die Genugtuung verschaffen wollte. Wenigstens waren die Bettpfannen bereits ausgeleert.
    Josie lehnte sich an eine Wand. „Da hat Mr. Hicks also eine Freundin.“
    Allie legte die erste Bettpfanne in die Spüle und drehte das Wasser auf. Wenn Personalmangel herrschte, wieso war Josie dann noch da? „Ja. Wir gehen seit fünf Jahren miteinander.“
    „Fünf Jahre? Mein lieber Mann! Na ja, schön zu hören. Ist auf jeden Fall eine große Erleichterung.“
    „Eine Erleichterung?“
    „Und ob. Ich meine, du hast doch bestimmt die Gerüchte gehört. Ist das nicht gemein, wenn Leute so hässliche Sachen über einen verbreiten? Ich bin froh, dass es nicht stimmt.“
    Allie spülte die Bettpfanne aus und füllte sie mit Wasser. Sie hatte eine Gänsehaut. Josies Köder hing in Reichweite –

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