Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
Vom Netzwerk:
Potenzial für eine ernsthafte Beziehung vorhanden gewesen. Sie hatte ihm ihre tieferen Gefühle jedoch verschwiegen. Mit der Zeit legte sich die Spannung und störte die Arbeit jetzt nicht mehr. Stattdessen war ihre Freundschaft gewachsen. Svante war eine Person, an die sie sich gerne wandte, um ihre Fälle zu diskutieren.
    Kaj Bergwall hatte sich sieben Jahre zuvor ebenfalls um die Kommissarstelle beworben und war nie richtig darüber hinweggekommen, dass Ebba sie bekommen hatte. Er selbst war zum Koordinator für die Spurensicherung aufgestiegen. Seine Mitarbeiter waren nicht sonderlich zufrieden mit ihm und hatten hin und wieder Klagen vorgebracht, und das hatte die Stimmung noch weiter verschlechtert. Ebba hatte eine Methode gefunden, sich seiner Übellaunigkeit zu erwehren und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Sie freute sich nicht sonderlich darauf, dass sie sich ausgerechnet in diesem Fall auf seinen Einsatz verlassen musste. Schlimmstenfalls konnte er ihr regelrecht Steine in den Weg legen.
    »Befinden sich immer noch alle Personen auf der Insel?«, fragte Ebba.
    »W ir haben ihnen gesagt, dass sie dein Eintreffen abwarten sollen. Dann musst du entscheiden, wie lange du sie festhalten willst. Versuche, zügig zu arbeiten. Es ist schließlich nicht ganz billig, euch auf Booten in den Schären einzuquartieren. Ich hätte gerne in ein paar Tagen ein Ergebnis. Es kann schließlich nicht so schwer sein, zu klären, wie Raoul Liebling zu Tode gekommen ist.«
    »Liebeskind«, berichtigte Ebba ihn diskret. Sie hatte schon »Liebfraumilch« auf den Lippen, konnte sich aber gerade noch beherrschen.
    »Das habe ich doch gesagt«, brummte Karl-Axel Nordfeldt und blätterte fahrig in den Papierstapeln auf seinem Schreibtisch. »Das war alles. Such dir die Unterlagen, die du benötigst, zusammen und ruf dir einen Wagen, wenn du fertig bist.«
    Ebba nickte und erhob sich. Mit klappernden Absätzen verschwand sie den Korridor entlang. Karl-Axel Nordfeldt blieb nicht unberührt, als er ihren breiten Schultern, ihrer schmalen Taille und ihren perfekt gerundeten Hüften hinterherschaute.
    Ebba Schröders Büro lag im alten Teil der Dienststelle. Gelblich weiße Wände, Stuck und eine Jugendstillampe aus Messing an der Decke. Zwei Gemälde hingen an der langen Wand rechts von der Türe, ein Munch und ein Osslund, die sie von ihrem Großvater geerbt hatte. Statt sie für eine Millionensumme zu versichern oder in einem Schließfach aufzubewahren, hatte sie sie in der Dienststelle aufgehängt, weil hier das Diebstahlrisiko ihrer Einschätzung nach am geringsten war. Außerdem hatte sie die Bilder gerne jeden Tag vor Augen. Sie konnte ihre Augen auf ihnen ausruhen, wenn sie nicht mehr auf den Bildschirm starren mochte oder ihre Gedanken sammeln wollte. Vor dem Schreibtisch standen zwei harte Eichenholzstühle. Man sollte nicht zu bequem sitzen, wenn man sie besuchte, und auch nicht zu lange bleiben.
    Ein großes Büro war eine ihrer Forderungen, als sie den Dienst als Kommissarin angetreten hatte. Damals war sie eine der Jüngsten dieses Ranges in der Polizei gewesen. Jetzt spürte sie die Konkurrenz der jüngeren Kollegen. Es gab keine weiteren Frauen auf ihrer Ebene, was sie bedauerlich fand. Andererseits hatte sie in der Regel keine Probleme, sich mit ihren Fähigkeiten innerhalb der männlichen Hierarchie Respekt zu verschaffen. Jedenfalls hatte sie es immer so erlebt. Was man hinter ihrem Rücken sagte, war etwas anderes.
    Sie warf ihren Mantel auf einen der Stühle, setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Eine halbstündige Recherche, dann konnte sie nach Hause fahren und packen. Danach würde sie einen Wagen zum Hafen nehmen und mit dem Boot zur Insel fahren. Wenn alles glattging, könnte sie um vier Uhr im Bett liegen. Falls sich aus dem ersten Bericht des Teams nichts Bemerkenswertes ergab.
    Sie gab den Namen des Opfers ein. Unzählige Treffer. Sie klickte ein Foto an: Raoul Liebeskind füllte den ganzen Monitor. Das Foto war relativ neu, ein Pressebild seiner Agentur. Er posierte, das Kinn auf die Hand gestützt, und schaute geradeaus in die Kamera. Ein verwegener, frecher Blick, der den Betrachter nicht losließ. So anders als das bleiche Gesicht des Toten, das sie eben gesehen hatte. Ebba leckte sich die Lippen. Was für ein Mann, dachte sie, während sie das Foto ausdruckte. Nicht einmal fünfzig Jahre alt hatte er werden dürfen. Wer hatte seinen Tod gewollt?
    Während sie nach

Weitere Kostenlose Bücher