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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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Und Zeit war bares Geld.
    Jetzt warf er Ebba einen auffordernden Blick zu. Er wollte sie zum Reden bewegen, um sich nicht zu seinen eigenen Wissenslücken bekennen zu müssen. Ebba verstand den Wink.
    »Louise Armstahl ist ebenfalls eine hervorragende Violinistin. Sie hat vor Jahren das Furioso Quartett gegründet. Zu diesem Quartett gehören weiterhin Anna Ljungberg und Helena Andermyr. Außerdem die Person am Cello. Sie heißt … es fällt mir im Augenblick nicht ein.«
    »Könnte es möglicherweise Jan Svoboda sein?«, schlug Karl-Axel mit einer leicht hochgezogenen linken Braue vor.
    »Nein … «, antwortete Ebba gedehnt und hätte ihn prügeln mögen, da er offenbar über Antworten verfügte, ohne sie deuten zu können, aber versuchte, sich als Kultursnob zu betätigen. Kannte man das Furioso Quartett, dann wusste man auch, dass es sich um ein Musikerinnenensemble handelte.
    »Auf der Insel haben wir auch noch einen Kjell Nilsson und eine … Caroline af Melchior.«
    »Caroline af Melchior. Das müsste die neue Cellistin sein. Ich habe sie letzten Sommer bei einem Kammermusikfestival gesehen. Mit anderen Worten befindet sich das gesamte Quartett in den Schären, richtig? Sowie Raoul Liebeskind und zwei andere, die ich nicht kenne.«
    »Aha, so ist das«, antwortete Karl-Axel trocken und schob die Papiere auf seinem Tisch hin und her.
    »Raoul Liebeskind lebt nicht mehr, das ist nicht zu fassen«, sagte Ebba nachdenklich. »Ein großer Verlust für die Musik.«
    »So wird es im besten Fall auch in der Zeitung zu lesen sein. Oder die Journalisten lassen sich irgendwelche Lügen einfallen. Auf Mordgerüchte legen wir einstweilen noch keinen Wert. Totale Diskretion. Deswegen will ich auch, dass du sofort rausfährst. Die Spurensicherung ist bereits unterwegs. Vielleicht sind die Techniker auch schon dort und haben alles abgesperrt. Der Ambulanzhubschrauber wartet auf sie und bringt die Leiche dann in die Rechtsmedizin. Fahr nach Hause, wenn du hier fertig bist, und pack das Nötigste. Das Polizeiboot wartet unten im Hafen und bringt dich nach Svalskär. So heißt die Insel, sie liegt nordöstlich von Möja.«
    »Einen Verdacht auf Mord muss es doch geben, wenn ihr lauter Polizeiboote und die Spurensicherung in Bewegung setzt.«
    »In einem ersten Bericht der Sanitäter war von einer Schlägerei oder bedrohlichem Auftreten der Gäste auf der Insel die Rede.«
    Karl-Axel reichte Ebba einen Packen Papiere und Fotos. Ein vorläufiger Bericht des Notarztes aus dem Rettungshubschrauber. Überbelichtete Fotos einer nassen Männerleiche auf einer Wiese. In Jeans, Jackett und Wollpullover, am linken Fuß ein nasser Strumpf, am rechten ein ordentlich geschnürter Wildlederstiefel, blasses, gedunsenes Gesicht, wirre Locken.
    »Okay.« Ebba dehnte die Silben etwas. Sie war bereits mit der Planung beschäftigt. »W en bekomme ich zur Unterstützung?«, wollte sie wissen. Ihr wäre es recht gewesen, wenn Vendela Smythe-Fleming sie begleitet hätte. Sie waren ein eingespieltes Team. Außerdem versprach ihre Anwesenheit einen Dialog mit Niveau.
    »Du nimmst Vendela im Boot mit«, sagte Karl-Axel. »Jakob ist mit den Kriminaltechnikern bereits unterwegs.«
    Sie ließ die Schultern hängen. Sie hatte zwar nichts gegen Jakob persönlich einzuwenden, aber kein Bedürfnis, einen so unerfahrenen Polizisten zu unterrichten. Bei ihm kam das Reden immer vor dem Nachdenken. Das führte zu unnötigen Konflikten. Und sie hatte im Augenblick keine rechte Lust, davon abzusehen.
    »Ihr wohnt an Bord und nehmt dort auch die Mahlzeiten ein. Die Kriminaltechniker haben ein eigenes Boot.«
    »W er leitet die Pathologie?«
    »Svante hatte heute Abend Dienst. Er hat versprochen, sich die Leiche, sofort wenn sie reinkommt, anzusehen. Er tritt in einer Woche seinen Urlaub an und will alles so schnell wie möglich erledigen. Und dann hast du natürlich noch Kaj.«
    Wieder Plus und Minus. Svante Melander gehörte eigentlich zur Gerichtsmedizin in Solna, unterstützte jedoch auch die Kriminalpolizei in Danderyd. Sie hatten in den letzten zehn Jahren oft zusammengearbeitet. Er war nicht nur ein guter Kollege, sondern auch ein naher Freund. Außerdem hatten sie, kurz nachdem sie Witwe geworden war, einmal eine Affäre, eine richtige Beziehung hatte sich jedoch nicht ergeben. Svante, verheiratet, vier Kinder, war nicht bereit, seine Familie zu verlassen. Er hatte dann auch die Notbremse gezogen. Jedenfalls schien es Ebba damals so, als wäre durchaus

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