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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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schüttelte den Kopf. »W ir sollen sie hintergangen haben? Ich brauche dir oder Louise doch wohl keine Rechenschaft über mein Leben abzulegen. Außerdem finde ich, du solltest mit deinen Äußerungen etwas vorsichtiger sein.«
    Peder wollte schon aufbrausen, beherrschte sich dann aber mit größter Mühe. »Ich weiß nicht, worauf du aus bist, Helena, aber du hast mit dieser Sache nichts zu tun. Verschwinde und lecke irgendwo anders deine Wunden.«
    Er presste die Lippen zusammen und schaute weg. Helena hob den Kopf und betrachtete Louises Cousin abwartend und berechnend. Sie wusste, dass er launenhaft war, aber sie hatte ihn noch nie so unbeherrscht wie jetzt erlebt und sah ein, dass sie aufpassen musste, damit er nichts Übereiltes tat. Gleichzeitig verriet seine Haltung, dass er sich jemandem anvertrauen musste, und Helena wollte ihre Bereitschaft, ihn anzuhören, signalisieren. Sie konnte es sich nicht leisten, sich Peder zum Feind zu machen. Er sollte sich aber auch nicht einbilden, dass sie vollkommen machtlos war.
    »Ich weiß, warum du hier bist, Peder. Louise hat es mir erzählt.« Sie wartete, bis er die Worte verarbeitet hatte, und fügte dann hinzu: »Sie hat mir das Versprechen abgenommen zu schweigen. Und dieses Versprechen werde ich halten.«
    »Dann verstehst du vielleicht auch, wie es mir geht«, fuhr er fort. Seine Stimme klang erleichtert, aber auch gekränkt. Er schaute immer noch weg. Dann warf er einen raschen Blick auf Helena, als sei ihm gerade ein Gedanke gekommen.
    »W as hat sie dir genau erzählt?«
    »Das mit dem Kind. Dass es dein … «
    Peder unterbrach sie.
    »Caroline wird mein Kind zur Welt bringen.«
    »Biologisch gesehen vielleicht, aber ich dachte, dass Louise die Vaterrolle übernehmen sollte.« Helena konnte es nicht lassen, ihn in die Schranken zu weisen. Sie musste sich ein bösartiges Lachen verkneifen. »Oder hast du andere Pläne?«
    Peder breitete die Arme aus. »W as unterstellst du mir? Louise kann sich ganz und gar auf mich verlassen. Wenn du das nicht begreifst, dann frage ich mich, wie gut du sie eigentlich kennst. Oder mich.«
    Helena schnaubte nur verächtlich. Sie verzog den Mund zu einem boshaften Lächeln. Aber Peder war so sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass er Helena in ihren Überlegungen nicht folgen konnte.
    »Louise ist am Boden zerstört. Sie gibt es zwar nicht zu, aber wir haben uns gestern gut und gerne eine halbe Stunde lang unterhalten. Sie fühlt sich sowohl von ihrer Partnerin als auch von ihrem besten Freund betrogen.«
    »Hier gibt es im Augenblick wirklich viele Betrüger«, stellte Helena trocken fest. »W ie scheinheilig darf man eigentlich sein? Ich wette, dass es Emily auch nicht gerade begeistert, dass du mit Louises Freundin ein Kind haben willst.«
    Peder wehrte sich sofort: »Misch dich da nicht ein.«
    »W ollte Louise wirklich, dass du nach Svalskär rauskommst?«, fuhr Helena fort.
    »Luss ist wie eine Schwester für mich. Ich muss ihr beistehen, auch wenn sie nicht weiß, was für sie am besten ist.«
    »Aber du weißt das?«
    Peder trat gegen eine alte Fischkiste, die neben der Bank lag.
    »Ich habe gesagt, misch dich da nicht ein.«
    Er stand auf und ging raschen Schrittes auf das Haus zu.
    Helena schlenderte hinter ihm her. Als sie in die Diele trat, war die Tür zum Salon geschlossen. Leise ging sie auf die Tür zu und drückte ihr Ohr dagegen. Sie lauschte konzentriert.
    Peder saß quer auf einem Sessel und ließ die Beine über die Armlehne baumeln. Er war bedeutend größer als seine Cousine, die Familienähnlichkeit war jedoch unübersehbar. Die gleiche Adlernase, die gleiche zarte Statur. Er trug sein Haar seitlich kurz und seinen langen Pony meist nach hinten gekämmt. Manchmal rutschte er ihm jungenhaft in die Stirn und verdeckte fast seine Augen. Seine Lippen waren schmal und rubinrot und ließen sein Gesicht blass erscheinen. Wenn er den Mund öffnete, sah man seine schiefen Eckzähne, die seinem Lächeln etwas Raubtierhaftes verliehen. Er besaß ein klassisches, aristokratisches Gesicht, in dem spezielle Familiencharakteristika seit Jahrhunderten ihre Spuren hinterlassen und die reinen, fast zarten Züge durcheinandergebracht hatten.
    Caroline stand mit verschränkten Armen am Fenster. Sie versuchte, ihn nicht anzusehen. Die Stille hatte etwas Kindisch-Trotziges.
    »W as willst du?«, fauchte sie ihn an, als sie sich umdrehte.
    Peder hob beide Hände und klatschte sie dann auf seine Oberschenkel, um

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