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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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im »Tor zur Vergangenheit« begehen müssen, um das zu überprüfen. Und selbst dann konnte der Hinweis übersehen werden.
    Als sie die Aufnahmen des Kinderzimmers betrachtete, spürte sie, wie sich ihr Herz zusammenkrampfte und ihr flau im Magen wurde. Es sah alles so vertraut aus: die Bilder aus »Mutter Gans«, die gelben Wände, die beiden Kinderbetten, eins mit einer kleinen Dampflok an der Wand darüber, das andere mit flatternden Feen.
    Sie blätterte weiter, bis sie zu einer Aufnahme von einem zerknüllten Haufen Stoff auf dem Fußboden kam. Es dauerte einen Moment, bis es bei ihr klick machte. Das war die Hülle des Kissens, das der Täter zerpflückt und beiseitegeworfen hatte. Auf den nächsten paar Bildern sah sie, dass die Hülle aufgesammelt, eingetütet und glatt gestrichen worden war, sodass die Aufschrift erkennbar wurde.
    »Lass Frieden auf Erden sein«, murmelte sie und fragte sich, ob Dr. Needham sich wohl jemals hätte vorstellen können, dass ihn irgendjemand würde umbringen wollen, weil er versuchte, die Welt seiner friedvollen Vision gemäß zu einem besseren Ort zu machen.
    »Das hat für ihn nicht so richtig geklappt, was?«
    »Nein, allerdings nicht.«
    Sie betrachtete das Bild von der platt gedrückten Kissenhülle und merkte, wie sich Verwirrung in ihrem Gehirn breitmachte. Irgendetwas an diesem Satz oder an dem Kissen störte sie. Es war … irgendwie falsch. Aber sie kam beim besten Willen nicht darauf, wo das Problem lag.
    Vielleicht wühlte die Erinnerung daran, wie der Täter das Ding zerfetzt hatte, sie einfach auf, weil es vermutlich eine Ersatzhandlung für etwas viel Unverzeihlicheres gewesen war.
    »In dieser Fallakte wird kein Fernmeldetechniker erwähnt, der im Oktober in der Straße aufgetaucht sein soll«, sagte Sykes, der Mitchells Aufzeichnungen durchging.
    »Anscheinend hat Mrs Weinberg sonst niemanden darüber informiert.«
    Sie hingegen sollten das tun, und das würden sie auch, bevor sie Chicago verließen. Aber vielleicht nicht gleich. Erst nachdem sie mit Mitchells voller Unterstützung beim Haus gewesen waren. Wie Sykes vorhin gesagt hatte, wenn sie Mitchell vorher erzählten, dass sie letzte Nacht dort gewesen waren, ging er vielleicht in Abwehrhaltung. Er schien nicht der Typ zu sein, der den Konkurrenzkampf zwischen Behörden für wichtiger hielt, als ein Gewaltverbrechen aufzuklären, aber man konnte nie wissen. Sie hatten das bereits erlebt, als sie mit dem Secret Service an dem Mord im Weißen Haus zusammengearbeitet hatten. Die Jungs waren nicht nur schwierig gewesen, sie hatten regelrecht ihre Ermittlung behindert.
    »Können wir los?«, fragte eine Stimme.
    Mitchell war nach anderthalb Stunden aus seiner Besprechung zurückgekommen. Ronnie und Sykes nickten, sortierten die verschiedenen Dokumente in die Ordner und stapelten sie wieder übereinander.
    »Sie sind ganz schön gründlich vorgegangen«, sagte Sykes.
    »Haben Sie was Interessantes entdeckt?«, fragte Mitchell. »Irgendwas, was mit dem zusammenpasst, was das FBI vielleicht rausgefunden hat und einfach bloß für sich behält?«
    Bei ihrer Ankunft hatte er ihnen keinerlei Fragen gestellt, aber nun lag in seiner Stimme unverhohlene Neugierde.
    Sykes wand sich unbehaglich. »Ich kann wirklich nicht …«
    »Ich weiß, ich weiß«, unterbrach ihn Mitchell und schüttelte aufgebracht den Kopf. »Sie können nichts sagen. So viel zur großen, glücklichen Familie aller Polizeibehörden.«
    Ronnie verstand, was er meinte. »Ich wünschte wirklich, wir dürften mehr sagen.«
    Er musterte sie, wie um abzuschätzen, wie ernst sie das meinte, und fragte: »Was immer Sie wissen, können Sie damit den Mistkerl drankriegen, der das getan hat? Weil ich nämlich in sechs Monaten in Ruhestand gehe, und ich sehe mich nicht abdanken, wenn der hier noch nicht abgehakt ist. Das würde mich nie loslassen.«
    Oh ja, das konnte sie nachvollziehen. »Auf jeden Fall. Wir stehen kurz vorm Durchbruch, und ich weiß, dass wir ihn bald kriegen.«
    Noch eine lange Pause, dann nickte er langsam. »Dann ist es die Sache wohl wert.«
    Sie verließen das Revier im Leihwagen und fuhren Mitchell und seinem Partner hinterher. Auf der ihnen bereits bekannten Strecke in das Vorstadtviertel, wo die Needhams gewohnt hatten, fiel Ronnie auf, wie hübsch und gleichzeitig traurig diese Straße aussah. Am helllichten Tag wirkte das Sammelsurium in der Einfahrt mit all diesen batteriebetriebenen Kerzen schrecklich trostlos und gar nicht

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