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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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des Polizeireviers bog. Sie waren nicht zu der Nebenstelle in der Nähe von Needhams Wohnviertel gefahren, sondern zum Hauptgebäude in der Innenstadt. Dieser Fall war zu groß für die Leute vor Ort; die besten Detectives der Stadt arbeiteten daran.
    »Kommst du bald zurück?«
    »Hoffentlich heute Abend oder morgen. Mal sehen, wie’s läuft.«
    »Soll ich dich vom Flughafen abholen?«
    »Du fährst tatsächlich problemlos selbst durch die Gegend, oder?«, schimpfte sie. »Hast du dich bloß von mir herumkutschieren lassen, um Benzin zu sparen?«
    »Genau deswegen.« Er wurde ernst. »Vielleicht hab ich dich vermisst.«
    Sie schluckte trocken und warf einen raschen Blick zu Sykes. Er hatte geparkt, beobachtete sie und wartete darauf, dass sie ihr Telefonat beendete. Sie hatte nicht das Gefühl, dass er versuchte zu lauschen, sondern eher, dass er noch einmal mit ihr reden wollte, bevor sie hineingingen. Trotzdem fühlte sie sich auf einmal sehr unwohl.
    Er nickte ihr leicht zu. »Ich warte draußen.«
    Sie wollte ihm gerade sagen, dass das nicht nötig war, doch er stieg ohne ein weiteres Wort aus. Er war nicht sauer, nicht eifersüchtig, einfach nur … gelassen. Er hatte sich fest in der Hand. Typisch Sykes. Sykes hatte immer alles fest in der Hand. Verdammt, manchmal beneidete sie ihn um seine unerschütterliche Selbstbeherrschung. Und manchmal wollte sie ihn am liebsten mit etwas völlig Verrücktem aus der Fassung bringen.
    Wenn das so weiterlief – was auch immer da eigentlich genau zwischen ihnen lief –, dann ergab sich bestimmt eines Tages die Gelegenheit dazu.
    »Sykes fliegt mit mir zusammen und holt sich am Flughafen einen Leihwagen«, erzählte sie. »Ich fahre dann mit ihm mit.«
    »Oh.« Daniels ließ weder ein Stöhnen noch irgendein anderes Geräusch hören, aber sein Stirnrunzeln verriet recht eindeutig, wie wenig er davon hielt. »Hängt der noch länger in D.C. rum?«
    »Mit Sicherheit«, antwortete sie. Früher oder später würde sie mit Daniels darüber sprechen müssen, vor allem nachdem sie begriffen hatte, dass sie Sykes nicht einfach wieder aus ihrem Leben davonfliegen lassen konnte wie letzten Monat. Aber nicht jetzt, und nicht am Telefon. »Er wird weiter an diesem Fall arbeiten, auch wenn ich wieder zurück bei der Truppe bin, um bei der Demonstration zu helfen.«
    »Oh Mann, hab schon davon gehört. Haben die den Verstand verloren?«
    »Manchmal sieht es ganz danach aus. Du, ich muss los, wir stehen schon vor der Wache.«
    »Alles klar, pass auf dich auf, Partnerin.«
    »Mach ich.«
    Sie legte auf und trat zu Sykes auf den Bürgersteig.
    »Ich wollte dein Telefonat nicht unterbrechen, sondern bloß vorschlagen, dass wir dem leitenden Detective vielleicht nicht unter die Nase reiben sollten, dass wir gestern bei Needhams Haus waren und mit der Nachbarin gesprochen haben«, erklärte er, sobald sie bei ihm war.
    »Tut mir leid wegen eben«, sagte sie dennoch, denn er musste jedes Detail ihres Gesprächs mitgehört haben und hatte wahrscheinlich immer noch im Hinterkopf, dass sie und Daniels sich einmal sehr nahegekommen waren. Hoffentlich hatte er mitbekommen, dass sie wie Partner miteinander sprachen. Vielleicht sogar wie Geschwister. Aber mehr nicht.
    Er wischte ihre Bedenken mit einer Handbewegung fort. »Kein Problem. Ich finde nur, wir sollten die Jungs nicht gegen uns aufbringen, indem wir den Verdacht aufkommen lassen, wir würden sie hintergehen.«
    Kapiert. Er war wirklich nicht sauer, und er wollte momentan auch wirklich nicht darüber reden. Sie kannte niemanden, der Privates von Beruflichem so gut trennen konnte wie Sykes. Einschließlich ihr selbst in letzter Zeit.
    Sie betraten die Wache, fanden den leitenden Ermittler in diesem Fall – einen bärbeißigen Detective der alten Schule namens Mitchell – und stellten sich vor. Er erwartete sie schon, und da er bereits mit der hiesigen FBI -Nebenstelle zusammengearbeitet hatte, stellte er keine Fragen, warum sie an dem Fall interessiert waren. Er führte sie gleich in ein Besprechungszimmer, wo schon das Material über den Doppelmord bereitlag.
    Es war eine ganze Menge.
    »Wow«, stieß sie leise hervor, als sie die Berge von Ordnern, Dokumenten und Fotos sah.
    »Hey, Sie wissen doch, wie das mit dem Papierkram ist«, sagte Detective Mitchell und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. »Je größer der Fall, desto höher die Stapel. So wollen die da oben das doch haben.«
    Sie nickte verständnisvoll. Anscheinend

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