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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gegenübersaß, auf
seinem
Stuhl.
    Als er jetzt allerdings den flotten Käfer auf diesem Stuhl entdeckte, ging ihm auf, dass er vielleicht doch schon früher hätte herkommen sollen.
    In der Wache war es relativ leer. Zwar legten Verbrecher sonntags keine Pause ein, und auch Dienstpläne gingen weiter, aber es war mitten am Nachmittag; anscheinend genehmigten sich die, die die Wochenendschicht schoben, ein spätes Mittagessen, saßen im Pausenraum und überließen es den Frischlingen, sich um den laufenden Betrieb zu kümmern. Wahrscheinlich drückte der Lieutenant an diesem Tag auch ein Auge zu, da er in der folgenden Woche alle würde bitten müssen, Doppelschichten zu schieben, wenn diese bescheuerte Demonstration stattfand.
    Wegen der Demo war er überhaupt hier. Krankschreibung hin oder her, wahrscheinlich konnte Ambrose jede helfende Hand gebrauchen. Selbst die künstlichen.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Süße mit den blauen Augen, als er zu ihr hinüberschlenderte.
    Baxter, Emily Baxter, so hieß sie. Er hatte Ronnie den Namen oft genug brummeln hören, meistens wenn sie ihn drängte, wieder zur Arbeit zu kommen.
    »Ich bin Mark Daniels«, sagte er und grinste freundlich.
    Sie fuhr auf. Nicht ganz unerwartet glitt ihr Blick sofort zu seinem linken Arm, um nach seinem
zweit
wichtigsten Körperteil zu schauen. Er hob es hoch, wackelte mit den Fingern und ließ sich schlüpfrige Gedanken durch den Kopf gehen, die er in Bezug auf eine mindestens zehn Jahre jüngere Frau eigentlich nicht haben sollte.
    Ihre Augen weiteten sich fasziniert. »Schön, Sie endlich kennenzulernen, Detective Daniels«, sagte sie. Als sie merkte, wie sie seine Hand anstarrte, schüttelte sie rasch den Kopf, sah ihm ins Gesicht und setzte hinzu: »Tut mir leid, ich wollte nicht unhöflich sein.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Kein Problem.«
    »Ich hab schon so viel von Ihnen gehört. Sloan redet die ganze Zeit von Ihnen.«
    Unwillkürlich weitete sich sein Grinsen. Das war eine erfreuliche Nachricht. »Wir arbeiten schon ziemlich lange zusammen.«
    »Ich weiß, und sie ist mit Sicherheit eine großartige Partnerin. Sie jagt mir eine Heidenangst ein, aber sie hat echt was drauf.«
    »Verraten Sie es ihr nicht«, flüsterte er und beugte sich verschwörerisch zu ihr, »aber mir jagt sie auch eine Heidenangst ein.«
    Sie lachte leise. Dann strich sie sich mit den Händen über die Hüfte, als wären sie feucht. Menschenskinder, die wurden aber auch immer jünger. Jedenfalls viel zu jung für ihn, wie ihm seine Partnerin ins Gedächtnis rufen würde, wenn sie jetzt hereinkäme und ihn beim Flirten mit dem Frischling erwischte.
    »Daniels!«, rief jemand. Die Stimme kannte er.
    Es war Ronnie. Sie war hereingekommen und hatte ihn beim Flirten mit dem Frischling erwischt.
    Freudig überrascht drehte er sich um, um sie zu begrüßen. Er schaffte es sogar, das Lächeln beizubehalten, als er den fleischgewordenen Ken hinter ihr herlaufen sah.
    Ronnie eilte herüber. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja, Mom. Ich wollte nur mal vorbeikommen und mir ein paar Hausaufgaben abholen, weil ich ja noch nicht wieder zur Schule darf.«
    Einen Moment lang schien sie nicht zu wissen, ob sie ihm eine kleben oder ihn küssen sollte. Schließlich entschied sie sich für eine rasche Umarmung, einschließlich eines kräftigen Klapses auf den Rücken, bei dem ihm alle Luft aus den Lungen wich.
    »Was auch immer dich hergetrieben hat – schön, dich hier zu sehen!«
    »Schön, hier zu sein und gesehen zu werden.«
    Sykes kam zu ihnen und streckte ihm die Hand entgegen. Mark schüttelte sie, wobei er sie eventuell ein wenig zu fest drückte. Gegenseitiges Auf-den-Zahn-Fühlen. Wahrscheinlich ganz natürlich. Ronnie verdrehte bei diesem Kräftemessen trotzdem die Augen.
    Sykes ließ zuerst los. Ob ihn das jetzt zum Klügeren machte oder Mark den Schwanzvergleich gewonnen hatte, wusste er auch nicht genau.
    »Freut mich, Sie außerhalb eines Krankenhauses zu sehen«, sagte der Agent.
    Das war tatsächlich das letzte Mal gewesen, dass sie einander getroffen hatten – im Sommer, als Mark sich noch von den Schussverletzungen und der Messerattacke erholt hatte.
    »Ich hoffe bei Gott, dass ich nie wieder an so einem Ort lande. Das Essen ist mies, und an der Bar gibt’s auch nichts Gescheites.«
    Die drei lachten, genau wie beabsichtigt. Ronnie warf ihm keinen ihrer besorgten Du-trinkst-zu-viel-Blicke zu. Anscheinend hatte sie an seinen Augen, die weder verquollen

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