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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Zehntausende von Menschen für sich einnahm – und jede Woche mehrere Millionen Dollar. Er war einer der Gründer der PFA – der Patrioten für ein Friedliches Amerika – und wurde ausgiebig in Dr. Needhams Buch zitiert, das Ronnie im Hotel in Chicago noch ein bisschen eingehender studiert hatte.
    Wenn ihr Täter es wirklich auf diejenigen abgesehen hatte, die er für die rigorose Friedenspolitik seines Landes verantwortlich machte, dann war Tippett durchaus ein wahrscheinliches Opfer.
    »Aber wie zum Donner passt ein Drogendealer aus L.A. da rein?«, murmelte sie, während sie einen weiteren Namen von der Liste, die Philip Tate ihr gemailt hatte, in eine landesweite Kriminaldatenbank eingab.
    »Wie bitte?«, fragte Sykes.
    »Sorry, ich denke immer noch über diese ganze Geschichte mit Needham und Tippett nach. Der Zusammenhang liegt ja auf der Hand, aber ich frage mich, wie Ortiz in diese hübsche kleine Theorie passt.«
    »Das habe ich mich auch gerade gefragt.«
    »Reverend Tippett, der Prediger? Den habe ich mal gehört«, mischte Baxter sich ein, die gerade das Besprechungszimmer betrat, in dem Ronnie, Daniels und Sykes arbeiteten. Sie brachte eine frische Kanne Kaffee, nachdem sie angeboten hatte, zu helfen, wo sie konnte, und wollte sich so nützlich machen. Als Ronnies derzeitige Partnerin hatte sie deren vordringlichstes Bedürfnis an jedem Arbeitstag schnell spitzgekriegt.
    »Ja, Reverend Tippett von der PFA «, antwortete Daniels.
    »Genau. Meine Mom geht in seine Kirche. Ich war ein paarmal mit. Er ist ziemlich laut, aber scheint gute Vorsätze zu haben.«
    »Sie wissen doch, was man über gute Vorsätze und den Weg zur Hölle sagt«, murmelte Daniels.
    »Was?«
    »Ach, nichts.«
    Baxter zuckte mit den Schultern und verließ das Zimmer, nachdem sie noch einmal ihre Unterstützung angeboten hatte.
    »Sie ist ein bisschen sehr … fröhlich«, bemerkte Daniels. »Niedlich, aber auch ziemlich blauäugig.«
    »Sie wird sich schon eingewöhnen«, seufzte Ronnie und hoffte, dass sie recht behielt. »Sie ist nicht dumm, das muss man ihr lassen. Sie ist sehr genau und ziemlich dickköpfig. Aber sie lächelt tatsächlich ziemlich viel.«
    »Und wir wissen ja, wie unerträglich das für dich ist«, murmelte Sykes.
    Daniels schnaubte belustigt. Vermutlich sollte sie sich ärgern, dass die zwei sich gegen sie verbündeten, aber sie freute sich zu sehr darüber, dass ihr Partner und ihr Liebhaber zusammenarbeiteten und miteinander klarkamen. Und dass Daniels
wusste
, dass Jeremy Ronnies Liebhaber war, und beschlossen hatte, es zu akzeptieren und nach vorn zu schauen.
    Gott sei Dank. Sie war sich nicht sicher, ob ihr Herz das verkraftet hätte, wenn er aus der Wache gestürmt und sich die Rübe zugesoffen hätte, nur weil sie nicht die Gelegenheit gehabt hatte, ihm alles in Ruhe zu erklären.
    Sie hatte ihn unterschätzt. Er war zwar ein Depp, und er mochte in seinem Kopf gewisse Grenzen überschritten haben, aber am Ende war Daniels nicht einfach nur ihr Partner, er war ihr allerbester Freund, genau wie umgekehrt. So jemanden fand man nicht allzu oft. Anscheinend wollte er sie genauso wenig verlieren wie sie ihn.
    Vielleicht würde sich das alles klären. Zum ersten Mal konnte sie sich vorstellen, dass alles hinhaute.
    Natürlich nur, wenn sie Sykes dazu bewegen konnte, bei ihr zu bleiben, ohne dass sie wie eine Klette rüberkam oder ihn groß darum bitten musste.
    Sie verdrängte all ihre privaten Gedanken und wandte sich wieder ihrer Liste zu. Wieder einmal hakte sie mit Bleistift einen Namen ab – den mittlerweile siebten. Eine detaillierte Suche hatte nichts zutage gefördert. Es ging schleppend voran. Aber immerhin ging es überhaupt voran.
    »Warte mal, Ron, was ist das hier?«, fragte Daniels und hielt ein Blatt Papier hoch, auf dem Sykes während ihrer Reisen Notizen gemacht hatte. Daniels hatte nicht den Zugang zu allen geheimen Akten und Informationen des OEP , aber keine Regel verbot ihm, die klassische Polizeiarbeit zu leisten, die sie gerade erledigten.
    Sie überflog das Papier und versuchte, Jeremys Gekritzel zu entziffern.
    »Diese Namen hier«, sagte er und zeigte auf eine bestimmte Zeile. »David, Ted, Sam und Jack – was hat das zu bedeuten?«
    Mit gerunzelter Stirn erklärte sie widerwillig, worum es sich handelte. »Das waren die Namen, mit denen der Mörder seine Nachrichten an uns unterschrieben hat.«
    »Der hat wohl ’ne gespaltene Persönlichkeit?«
    »Wir haben mit den Namen eine

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