Der kleine Achtsamkeitscoach
möglich
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich als Paar mehr und mehr aus den Augen verlieren, üben Sie vor allem, präsent zu sein. Die Voraussetzung hierfür bildet die innere Bereitschaft, sich von alten Gewohnheiten zu lösen. Denn wie schnell landet man mit dem Partner am Abend wieder vor dem Fernseher, weil man zu müde ist, um noch etwas zu unternehmen?
Wie rasch vergisst man, dass man sich beim Abendessen angeregt unterhalten wollte, anstatt die Zeitung zu lesen oder in Gedanken versunken vor sich hin zu schweigen?
Bei Ihrem Achtsamkeitsvorhaben werden Sie vor allem die regelmäßigen Meditationsübungen unterstützen, die Sie am Anfang des Kapitels kennengelernt haben.
Sie helfen Ihnen dabei, wieder mehr bei sich selbst anzukommen und genug Kraft für die »Beziehungsarbeit« zu entwickeln. Achtsamkeit, mit Abwechslung im Alltag gepaart, kann Ihrer Liebe ganz neuen Schwung verleihen.
Neuer Schwung im Beziehungsalltag
Das größte Geschenk, das wir uns gegenseitig machen können, ist unserem Partner unsere ungeteilte Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Dadurch entstehen viele Missverständnisse und Probleme erst gar nicht (siehe auch > ).
Üben Sie also, aus der Alltagsroutine auszusteigen und sich bewusst mehr Ihrem Partner zu widmen.
Versuchen Sie, statt Überstunden im Büro zu machen, früher nach Hause zu kommen, um mit ihm noch ins Kino oder in eine Ausstellung im Museum zu gehen.
Vielleicht verabreden Sie sich auch lieber gleich in der Stadt, um der fatalen Anziehungskraft von Sofa und Fernbedienung garantiert zu entgehen.
Für den Anfang hilft es wahrscheinlich, wenn Sie sich einen festen Tag in der Woche für solche Aktivitäten Zeit nehmen. Das ist schon eine Menge, besonders wenn Sie Kinder haben. Fragen Sie sich und Ihren Partner auch immer wieder, wonach Ihnen gerade ist. Nach Zärtlichkeit statt nach einem Fernsehabend? Nach einem Wochenende zu zweit in einem schönen Wellnesshotel, statt mit der Clique gemeinsam wandern zu gehen? Seien Sie achtsam und offen für alles, was sich entwickelt, wenn Sie beide diese Fragen beantworten.
Gestehen Sie sich Ihre eigenen Bedürfnisse gegenüber dem Partner ein und nehmen Sie auch seine Anliegen ernst. Räumen Sie bewusst Zeit für die Dinge ein, die nicht in Ihrem Alltagspflichtenkatalog stehen, und machen Sie zumindest einmal im Monat am Wochenende etwas, das Ihnen beiden Spaß macht.
»Ruhe bringt Gleichgewicht und Leichtigkeit. Gleichgewicht und Leichtigkeit bringen inneren Frieden und Gelassenheit.« Tschuang-Tse
Werden Sie verbindlich
Wenn Sie mehr Achtsamkeit in Ihre Beziehung bringen möchten, ist es natürlich sinnvoll, dies zu einem gemeinsamen Projekt zu machen. Erzählen Sie Ihrem Partner von Ihrem Wunsch und werden Sie verbindlich. Es macht einen großen Unterschied, ob Sie beide nur darüber sprechen, was Ihrer Beziehung guttäte, oder ob Sie sich gemeinsam um eine achtsame Umsetzung bemühen. Am besten ist es, wenn Sie sich an einem Abend zusammensetzen und ganz konkret zu Papier bringen, in welchen Situationen Sie gemeinsam achtsam sein möchten. Ein solcher Schritt verdeutlicht, dass Sie es ernst meinen und nicht nur von einem achtsamen Leben träumen. Es reicht, wenn Sie mit Ihrem Partner eine oder zwei Achtsamkeitsübungen machen, wie die auf > oder die Übungen für eine achtsamere Kommunikation (siehe > und > ), diese aber regelmäßig in Ihren Alltag integrieren.
Zu zweit können Sie sich immer wieder gegenseitig daran erinnern, achtsamer miteinander umzugehen, so festigt sich Ihr Verhalten.
Tipp: Achtsam bei den Mahlzeiten
Nutzen Sie zum Beispiel die kostbare Zeit bei den Mahlzeiten ganz bewusst, um über schöne oder tiefer gehende Dinge zu reden als über das übliche To-Do. Als Achtsamkeitssymbol kann anfangs eine Kerze dienen, die Sie beide an Ihr Vorhaben erinnert.
Oder verabreden Sie, gemeinsam das Essen über zu schweigen. Vielleicht haben Sie ja sogar eine Klangschale, die Sie anschlagen können, um Anfang und Ende der Schweigezeit anzuzeigen. (Das funktioniert übrigens auch gut mit Kindern, die solche Neuerungen meistens begeistert aufnehmen.)
Ihr bewusstes gemeinsames Schweigen beim Genießen der Mahlzeit wird sich ganz anders anfühlen als die Stille, in der sonst jeder seinen Gedanken nachhängt.
Übung: Verabredung im Bett
Lassen Sie Fernseher und PC wenigstens einmal pro Woche aus und verabreden Sie sich im Bett.
Lassen Sie absichtslos zu, was passiert, und folgen Sie einfach Ihrem
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