Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
Vom Netzwerk:
Borchs Hemd bildete sich ein roter Fleck, der ein gutes Ziel abgab. Jack drückte noch einmal ab. Borch ließ seine Pistole fallen, die er nicht mehr hatte abfeuern können, knickte in den Knien ein, schlug dann vornüber auf den Boden.
    Hinter ihm ertönte Gerd van Riebeeks Stimme. »Keine Bewegung; jeder nimmt die Hände hoch. Sie auch, Kellogg.«
    Kellogg, der am Boden gelegen hatte, stemmte sich in die Höhe. Aus der Nase strömte Blut, und er versuchte, es mit dem Ärmel seiner Jacke abzuwischen. Als er auf seine Leute zutaumelte, prallte er mit Ruth Ortheris zusammen, die ihn wütend von sich stieß … Dann kniete sie neben dem kleinen geschundenen Körper nieder und berührte ihn. Ruth begann zu weinen.
    Juan Jimenez war aus dem Gleiter geklettert und starrte mit schreckgeweiteten Augen auf die Leiche Kurt Borchs.
    »Sie haben ihn umgebracht!« schrie er. »Ermordet!« Er rannte auf das Wohngebäude zu.
    Gerd van Riebeek feuerte ihm einen Schuß vor die Beine, worauf er wie angewurzelt stehenblieb.
    »Helfen Sie Dr. Kellogg, Juan«, trug er ihm auf. »Er ist verletzt.«
    »Rufen Sie die Polizei«, sagte Mallin. »Ruth, machen Sie das, auf Sie wird man nicht schießen.«
    »Lassen Sie nur. Ich habe sie ja schon gerufen, wie Sie sich vielleicht erinnern«, warf Jack ein.
    Jimenez hatte ein Taschentuch hervorgeholt und versuchte, damit das Nasenbluten seines Vorgesetzten zu stillen. Kellogg versuchte die ganze Zeit mit undeutlicher Stimme Mallin zu erklären, daß das ganze nicht seine Schuld sei.
    »Das kleine Biest hat mich angegriffen; es hat mich mit seinem Speer gestochen.«
    Ruth Ortheris sah auf. Die anderen Fuzzys kauerten neben ihr um die Leiche von Goldlöckchen.
    »Sie zupfte ihn nur am Hosenbein, so wie sie es immer machen, wenn sie jemanden auf sich aufmerksam machen wollen«, sagte sie dann. Sie verstummte, weil ihre Stimme versagte. »Und er hat sie solange getreten, bis sie tot war«, fügte sie dann hinzu.
    »Ruth, schweigen Sie!« herrschte Mallin sie an. »Das Tier hat Leonhard angegriffen und hätte ihn ernsthaft verwunden können.«
    »Was es auch getan hat!« Kellogg, der sich immer noch das Tuch vor die Nase hielt, zog mit der freien Hand sein Hosenbein in die Höhe, zeigte auf eine blutende Stelle an seinem Schienbein. Sie sah aus wie ein kleiner Kratzer. »Sie haben es selbst gesehen.«
    »Ja, das habe ich! Ich sah, wie Sie sie wegstießen und dann auf ihr herumtrampelten. Dabei wollte sie Ihnen nur ihr neues Spielzeug zeigen.«
    Jack tat es inzwischen leid, daß er Kellogg nicht in dem Augenblick erschossen hatte, als er sah, was vor sich ging. Die anderen Fuzzys hatten versucht, Goldlöckchen auf die Füße zu stellen. Als sie begriffen hatten, daß das keinen Sinn hatte, ließen sie den toten Körper wieder sinken und kauerten sich im Kreis herum, wobei sie leise Klagelaute von sich gaben.
    »Wenn gleich die Polizei kommt, verhalten Sie sich still«, verlangte Mallin. »Überlassen Sie das Reden mir.«
    »Sie wollen wohl Zeugen einschüchtern, Mallin, wie?« fragte Gerd. »Wissen Sie denn nicht, daß auf der Polizeistation jeder unter dem Lügendetektor aussagen muß? Und Sie werden als Psychologe bezahlt.« Dann bemerkte er, wie einige der Fuzzys ihre Köpfe hoben und nach Südosten sahen. »Jetzt kommt die Polizei.«
    Aber es handelte sich nur um Ben Rainsfords Gleiter, auf dessen Ladedeck eine Zebralope festgebunden war. Ben überflog Kelloggs Lager, landete dann und sprang mit gezogener Waffe heraus.
    »Was ist passiert, Jack?« fragte er und sah sich dann um. Sein Blick ging von Kellogg zu Borch und der Waffe neben Borchs Leiche und zu Goldlöckchen. »Ich verstehe. Das letzte Mal, als jemand eine Waffe gegen dich zog, nannte man es Selbstmord.«
    »Das war es diesmal auch, mehr oder weniger. Hast du in deinem Fahrzeug eine Filmkamera? Dann mach ein paar Aufnahmen von Borch und Goldlöckchen. Und achte dann darauf, ob die Fuzzys irgend etwas unternehmen; nimm es ebenfalls auf. Ich denke, du wirst nicht enttäuscht sein.«
    Rainsford sah ihn verblüfft an, steckte dann aber seine Waffe ein, ging zu seinem Gleiter zurück und kam mit einer Kamera wieder. Mallin bestand darauf, daß er als Arzt das Recht habe, Kelloggs Verletzungen zu behandeln. Gerd van Riebeek folgte ihm in das Wohngebäude, um eine Erste-Hilfe-Ausrüstung zu holen. Sie kamen gerade wieder heraus – van Riebeeks Waffe in Mallins Rücken –, als der Polizeigleiter neben Rainsfords Fahrzeug niederging. Das war

Weitere Kostenlose Bücher