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Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Titel: Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Wintersberger
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Österreicher wird auf Töne stoßen, die ihm nicht recht vertraut klingen, zumal es die Gerechtigkeit gegenüber unseren Vorarlberger Landsleuten verlangte, den einen oder anderen alemannischen Ausdruck aufzunehmen.
    Darüber hinaus ist solch ein Wörterbuch auch ein Psychogramm: denn die Seele eines Landes offenbart sich ja nicht zuletzt darin, wofür man Worte findet und worüber man sie verliert. Hier zeichnen sich drei entscheidende Themenkreise ab, die den Österreicher scheinbar mehr bewegen als alles andere: die unterschiedlichsten Grade der Alkoholisierung, die diversen Formen geistiger Demenz und die vielfältigen Aspekte weiblicher Widerwärtigkeit. Tu felix Austria!

A
    abbeindln: das Leben nehmen
    abbrannt: sonnengebräunt; pleite
    abbrocken (brocken): pflücken; festnehmen
    abdraht: falsch, hinterlistig
    abfiesln (abkiefeln): abnagen
    abfretten, sich: sich abmühen
    abgellen: abprallen
    abgoschn: mit Maulschellen traktieren
    abgwichst: schlau, verschlagen
    abidrahn: jmdn. übervorteilen, ihn vom hohen Roß stürzen
    abizahrn: durch Unlust bedingtes ineffizientes Arbeiten
    abkragln: erwürgen
    ableiben: sterben
    abpaschen: sich aus dem Staub machen
    abrebeln: Beeren von der Traube pflücken
    abschasseln: abwimmeln, kurz abfertigen (frz. chasser. verjagen)
    Abschnitzl: Abfall, der beim Schnitzen und Schneiden zurückbleibt
    abstrudln, sich: sich abmühen
    abtatschkern, abtatschein: kosend über die Wangen oder andere Körperteile streichen, tätscheln (kann als sexuelle Belästigung empfunden werden)
    abtödeln: verwelken, absterben
    abtreiben: Teig schaumig rühren
    abzuzeln: mit heftigen Saugbewegungen ablecken
    acheln: essen (hebr. achol)
    Adabei: einer, der keinen gesellschaftlichen Anlaß ausläßt
    adeln: auf dem Feld Dung ausbringen
    Affn: an A. haben: einen gewaltigen Rausch haben
    Agazebam: Akazie, Robinie
    Agrasel: Stachelbeere
    ahgähds: anfang(s), zuerst (vbg.)
    Ahnl: Vorfahre; daher:
    Ahnlvertilgung: gewaltsame Beseitigung von nicht ablebenswilligen älteren Verwandten
    Aichtl (Eichtl, Neichtl): ein wenig, eine Weile
    Alpendollar: Schilling
    Alzerl (Äuzerl): ein winziges bißchen
    Amtskappel: Dienstmütze, Zeichen beamteter Autorität
    anbandln: Kontaktaufnahme zwecks Einleitung eines Liebesverhältnisses oder einer Schlägerei
    anblasn: beschwipst
    anbumsen: anstoßen; eine Ledige schwängern
    andipplt: betrunken
    andudlt: durch übermäßigen Alkoholkonsum etwas beeinträchtigt
    anfäuln: anwidern
    angehn: auf die Nerven gehen
    angflaschlt: besoffen
    anglahnt: jmdn. a. lassen: ihm den Laufpaß geben, ihn auf sich gestellt lassen, ihn nicht beachten
    angstraat: unzurechnungsfähig (meist aufgrund von Trunkenheit)
    anhauen: sich anstoßen; jmdn. anpumpen; anfragen; ausgiebig speisen
    anhiasln: anstreichen; jmdn. betrunken machen (rotw. Hiesel: Schminke)
    anlassig: zudringlich, zu flüchtigen Liebesabenteuern aufgelegt (steir. anlässig: nach dem Stier verlangend)
    anmachig: gefällig, appetitlich (vbg.)
    anpelzen: schwängern
    anreiden: im Schlaf reden; einen aufhetzen
    anschledern, sich: viel (Wasser) trinken
    anschlerfen, sich: sich beim Essen mit Speise beschmutzen
    anschnarzen: jmdn. grob anreden
    Anserschmäh (Einserschmäh): besonders gefinkelter und daher bevorzugter Trick
    antampelt, antrommelt, antrappelt, antostet: etwas geistesschwach
    antschechert: betrunken
    anzahrn: sich ins Zeug legen, rasch weitermachen
    aper: von Winterschnee befreit
    Aracht: Arbeit
    Armutschkerl: armes, bedauernswertes Geschöpf
    arretieren: festnehmen (frz. arréter)
    Arschhadern: Windel in der Vor-Pampers-Zeit
    arschig: nichts wert
    Arschknödel (Knödelreiter): Stoß mit dem Knie in den Hintern eines Mitmenschen
    Arschkräuler: Speichellecker
    a(r)schling(s): rückwärts, verkehrt
    Aschanti: Erdnuß (nach dem afrik. Volk der Aschanti)
    asen: ungestüm
    assentieren: zum Heeresdienst mustern
    aufblattln: stürzen; jmdn. bloßstellen
    aufdrahn: sich in Szene setzen
    aufficken, sich: sich wundreiben
    aufganserln: aufstacheln, erregen
    aufgramst: übermütig
    aufhussen: aufhetzen
    auf ja und nein: plötzlich
    aufjucken: aufspringen
    auflegen: jmdm. eine a.: ihm eine Ohrfeige verpassen
    aufmascherln, sich: sich schmücken, herausputzen
    aufpudeln, sich: sich entrüsten, sich wichtig machen
    aufstieferen: aufhetzen
    auf zwicken: sich jmdn. anlachen
    Augnhöbln: Augenlider
    ausfratschein: jmdn. mit Nachdruck befragen
    ausgfressn: fettleibig
    ausgschamt: durchtrieben, unverschämt
    ausgschissen haben: jemandes

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