Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
Quickie
Stiefel, einen St. zusammenreden: Unsinn reden
Stierwascher: Salzburger
stinkert sein: sauer sein
Stockerlarsch: durch Hohlkreuz bedingtes, deutlich gewölbtes Gesäß
Stößel: kleiner Bub; Penis
Strawanzer: Herumtreiber
Strickliesl: Spitzname der ehemaligen »Zukunftsministerin« Elisabeth Gehrer (Ressort Bildung, Unterricht und Kultur) unter Bezugnahme auf ihre Vergangenheit als Grundschulpädagogin mit Schwerpunkt auf dem Handarbeitsunterricht. Ursprünglich bezeichnet die S. ein hölzernes Püppchen, mit dem die zarte Kinderhand ohne Verletzungsrisiko eine wollene Wurst hervorbringen kann, deren Nutzen sich freilich nicht jedem erschließen will.
Strizzi: unseriöser Kerl, Gigolo, Zuhälter. Ein Bierseidlst. ist ein Nebenerwerbszuhälter aus dem Sandler-Milieu .
Strohschädel: Hohlkopf
Strudelteig, das zieht sich wie ein St.: Das dauert zu lange.
sudern: jammern; Suderant: notorisch Unzufriedener
Sulzfüaß: dicke Beine
Sumsenbacher: Dummkopf
supernackt; »da bin ich jetzt supernackt!«: Legendärer Ausruf des Lobbyisten Walter Meischberger im Telefon gespräch mit KHG (dem ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser), als es um die Notwendigkeit ging, für den Erhalt von 700 000 Euro eine plausible Erklärung anzugeben. Dieser verzweifelte Ausdruck umfassender Verletzlichkeit ist durchaus dazu angetan, sich zu einer allgemeinen Formel der Ausweglosigkeit zu mausern; er bietet somit einen würdigen Ersatz für derbere Flüche vergleichbaren Inhalts (z. B. Lei oasch !).
Surm: kein besonders Schlauer
t
Tachinierer: der Arbeitsscheue bzw. jener, der sein Tagwerk mit mäßigem Elan verrichtet
Tachtel: Backpfeife
Tamtam, a batzn T.: ein irrer Wirbel; wer ein T. macht, macht ein Theater.
Tandler: Verkäufer
Tanz, der: Aufstand; einen T. machen: lautstark aufbegehren
Tanz, die: Mätzchen.
Tanz machen: Umstände machen, herumzicken
Täpscher: Dachschaden
Tatsch: Tollpatsch
Tätschen: Ohrfeige
Taucherei: Gedränge; Koitus
Tausend Rosen!: Hab mich gern!
Tepp; teppert: corpus idioticus; blödsinnig, unnötig. Nicht zu unterschätzen ist der beleidigende Effekt durch die Bezeichnung einer Sache, die dem Angesprochenen lieb und teuer ist, als teppert. Man denke etwa an den indignierten Ausruf Edmund Sackbauers ( Nudelaug ): »Mei Bier is net teppert!« Mit dem Begriff Teppenschädel, einer wörtlichen Übersetzung von Dummkopf, kann man seiner Grundaussage mit drei zusätzlichen Silben Nachdruck verleihen. Der Naturtepp ist ein Naturtalent in Idiotismus. Teppensteuer ist Geld, das man durch Einfalt loswurde.
Teschek: in einer Gruppe von Menschen jener, der die unerquicklichen Dinge zu verrichten hat bzw. stets zu kurz kommt
Tetschen: Ohrfeige
Thaddädl: linkischer Mensch
tiaf: (wörtl.: tief) letztklassig
Tinnef: wertloses Zeug
Tintinger, der T. sein: das Nachsehen haben
titschkerln: den Beischlaf vollziehen
Topfen: (wörtl.: Quark) Unsinn
Topfenneger: blasse Erscheinung
tram, i man i tram!: Ausruf der Verblüffung à la »Das darf doch nicht wahr sein!« Bekannt wurde die Wendung 1975 durch den Refrain des legendären Ambros-Liedes: »Zwickts mi, i man i tram ...«
tramhapert: traumwandlerisch, schlaftrunken
Trampel: Frau mit wenig ausgeprägtem Feinsinn; Uneinsichtige
Transch: einfältige Person
Treaschn: weinerliches Mädchen
Trenzerling: Sabber
Trutscherl: affektiertes, oberflächliches Mädchen
Tschapperlwasser: Limonade – auf jeden Fall kein hartes Getränk (Tschapperl ist eine naive Person.)
tschari gehen: flöten gehen
Tschecherant: gewohnheitsmäßiger Trinker
Tschecherl: kleines, sehr einfaches Lokal
Tschesen: klappriges Auto
Tschickarretierer: Kippensammler
Tschusch: Mitbürger mit Migrationshintergrund; Gastarbeiter aus Ex-Jugoslawien oder aus der Türkei
Tupf, der T. sein: der Gelackmeierte sein
tupfen: koitieren
Tuscher: Dachschaden; Tölpel, Dummkopf
u
überstandig: ältlich; notgeil
überwuzelt: verlebt, insbesondere auf Frauen bezogen. Männer sind ja bekanntlich zu jeder Zeit ihres Lebens im besten Alter.
umhängen, I häng da glei ane um!: Du fängst gleich eine!
Umurken: Gurke; unansehnliche Frau
Ungustl: unappetitlicher Typ
Unterläuft: subalternes Subjekt
Urschl: törichte Weibsperson
v
Vaterunsergarage: Gotteshaus im zeitgenössischen Baustil
Veitel, dann heiß ich Veitel!: Und ich bin der Kaiser von China!
vernadern: denunzieren
Verreckerl: Kümmerling
Viererziagl: flotter Vierer
Vollpfosten: »Wer hat’s erfunden?« Es
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