Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
saugen; lispeln; aus den Fingern z.: aus der Luft greifen
zwacken: etwas zwickend mit den Fingerspitzen fassen; sich etwas listig und heimlich aneignen
Zwanzger: Nasenschleim; einen Z. weglegen: sich nur mit den Fingern schneuzen
Zwatzel: kleiner, dicker Mensch; üble Laune
zwerch: quer, dazwischen
zwicken: kneifen; den Fahrschein entwerten
zwidern: mißlaunig sein
Zwiderwurzn: stets übelgelaunter, mürrischer Mensch
zwiefeln: nach Zwiebel riechen; jmdn. zu Tränen plagen
Zwilisch: Astgabel
Zwirnblader: spindeldürrer Mensch
Zwirnscheißer: Umstandsmeier
zwoaken: erweichen
Zwutschkerl: sehr kleines Wesen
Quellen:
Beyerl, Beppo/Hirtner, Klaus/Jatzek Gerald: Wienerisch, das andere Deutsch, Kauderwelsch Band 78, Bielefeld 1992
Ebner, Jakob: Duden, Wie sagt man in Österreich, Wörterbuch der österreichischen Besonderheiten, Mannheim, Wien, Zürich 1980
Felder, Franz Michael: Wörterbuch der Innerbregenzerwälder Mundart, in: Vermischte Schriften, Bregenz 1979
Hauenstein, Hans: Wiener Dialekt, Wien 1978
Kleines Österreichisches Wörterbuch, Literaturalmanach, Salzburg und Wien 1980
Lutz, Leo: Vorarlbergisches Wörterbuch, Wien 1960
Österreichisches Wörterbuch, Wien 1979
Schatz, Josef: Wörterbuch der Tiroler Mundarten, Innsbruck 1955
Unger, Theodor: Steirischer Wortschatz, Wiesbaden 1968
Wehle, Peter: Sprechen Sie Wienerisch, Wien, Heidelberg 1980
Ziller, Leopold: Was nicht im Duden steht, Ein Salzburger Mundart-Wörterbuch, Salzburg 1979
sowie Glossare und Worterklärungen in: Artmann, H. C., med ana schwoazzn dintn, Salzburg 1958
Braumann, Franz: Franz Stelzhamer, Leben und Dichtung, Linz 1974
Weinheber, Josef: Wien wörtlich, Hamburg 1953
Opfermann, Fritz: Kieberer in Ottakring, Wien, München, Zürich, New York 1980
Achleitner, Friedrich: prosa, konstellationen, montagen, dialektgedichte, Studien, Reinbek 1970
Schindel, Robert: Gebürtig, Frankfurt am Main 1992
Editorische Notiz:
Aufgrund des vorgegebenen Umfangs ist dieses Wörterbuch selbstverständlich lückenhaft. Es versucht, das „Gemeinösterreichische“ nach Möglichkeit abzudecken und den Benutzer ein wenig in die (sich überschneidenden) Dialekte hineinhorchen zu lassen. Eine längliche Abhandlung des Inhalts, daß es „das Österreichische“ ja gar nicht gibt, möchte es sich und dem Leser ersparen.
Bei den etymologischen Angaben handelt es sich bloß um Probebohrungen, die die Ergiebigkeit des Terrains demonstrieren sollen, dieses jedoch keineswegs ausschöpfen. Sie sind zum Großteil Wehles „Sprechen Sie Wienerisch“ entnommen. Die Abkürzungen sind gängig (Ausnahme vielleicht: rotw.= rotwelsch) und bedürfen wohl keines Verzeichnisses.
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