Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch
hat
Hutsche: Schaukel; despektierliche Bezeichnung für weibliche Wesen
hutschen: schaukeln; aber: h. dich!: keine Einladung zum Schaukeln, sondern Aufforderung, das Feld zu räumen
Hutschenschleuderer: Betreiber einer Schaukel oder eines Karussells (im → Prater )
Huttl: Tuchlappen, schlampiges Weib; rauhhaarige Geiß
Hüttrach (Hüttenrausch): weißes Arsenik
I
i: bezeichnet das Ego in der kürzesten, penetrantesten Form
i-Tüpfel-Reiter: pingeliger Mensch, Pedant
Illegaler: Bezeichnung für Nationalsozialisten bis 1938
Imp: Biene
indem, daß: weil
Indian: Truthahn
inhalieren: zu sich nehmen
Inspektor: allgem. Anrede für einen Polizisten
Irksn: Achsel
J
Jagatee: Tee mit hochprozentiger Beimengung
Janker: grobe, filzige Trachtenweste
Jaukerl: Injektion
Jause: Mahlzeit am Nachmittag
Jausengegner: kein Verächter von Kaffee und Kuchen, sondern beim Sport ein Gegner, den man mit links erledigt
Jessas: (Jesus) Ausruf des Erstaunens oder der Bestürzung
Jessasmarantjosef: Steigerungsform von Jessas: die ganze Heilige Familie wird herbeizitiert
Jogi: etwas liebevollere Variante des „Trottels vom Land“
Juchee: höchste Galerie im Theater
justament: gerade, erst recht (Studentensprache)
Jux: jener Spaß, den er sich machen will
K
Kabinett: kleines Zimmer mit nur einem Fenster
Kaiserschmarrn: zerstückelter Pfannkuchen oder so (probieren geht über definieren)
Kalbin: jungfräuliche Kuh
Kaleschen: Kutsche (franz. caléche)
Kalfakter: unverläßlicher Kerl (Gaunersprache: ein Häftling, der sich durch Dienste Sonderbegünstigungen erschleicht)
Kampel: Kamm
Kanalforelle: Ratte
Kantn: talentierter Mensch
Kapazunder: Experte
Kapo: Anführer, Erster, Bester (ital. capo)
kapores: kaputt, entzwei (jidd. kaporah: Sühneopfer)
Kapplhirsch: Wacheorgan
Kapskutscher: Lenker zweirädriger Schuttoder Materialkarren, die sich durch eine besonders derbe Mundart auszeichnen; ungeschickter Autofahrer (engl, cab)
Karfiol: Blumenkohl
karniffeln: quälen, piesacken
Karotte: Mohrrübe
Kasnudel: Kärntner Spezialität; Bleichgesichtiger
Kasten: Schrank
Kaszettl: kein Dokument von Bedeutung
Katz: Mädchen
Katzeimacher: Italiener
Katzensprung: geringe Entfernung
Katzentisch: Seitentisch
Kelch: Kohl; Streit
Kellerpartie: Ausflug, der im Besuch eines Weinkellers gipfelt
Kengel: herabhängender Nasenschleim
keppeln: fortwährend schimpfen
Kerzenschlucker: bigotter Mensch
Keusche: kleines Bauernhaus
Kichola: Erbsen (vbg.)
Kieberer: Polizist (mhd. kiben: schelten)
kiefeln: kauen, abnagen
kiloweis: jede Menge
Kindafazara: Subjekt männl. Geschlechts, meist reiferen Alters, das sich in Hauseinfahrten, Parks u. dgl. an unmündige Kinder beiderlei Geschlechtes in Verfolgung unsittlicher Absichten heranmacht
Kiniglhas: Kaninchen
Kipferl: Hörnchen
kipfetzen: sich räuspern
Kipfler: Kartoff eisorte, die sich besonders für Salat eignet
Kischef: Schicksal (jidd. kischew: Zauberei)
Klachl: hochgewachsener, derber Kerl; Glockenschwengel; vlbg. Nasenschleim
Klampfen: Gitarre
Klamsch: gröberer Dachschaden
klänen: schmieren, mit klebrigen Stoffen streichen
klankeln: baumeln
klaß: vortrefflich
Kleberln: Finger
Kleienscheißer: Geizhals
kleinweis: nach und nach
Kleschen: Prostituierte, Vagina
kleschen: klatschen; jmdm. eine k.: ihn ohrfeigen
Kletze: Dörrbirne
kletzeln: mit dem Fingernagel an etwas kratzen, mit dem Ziel, kleine Partikel davon abzulösen
Klipso: Ritze, Spalte (vbg.)
Klopfer: leichterer Dachschaden
Klopferl: Tod
Kluft: Gewand (jidd. killuf: Schale)
Klumse: Spalt; Vagina; Schimpfwort
Kluppe: Wäscheklammer
Knacker: Wurst; alter Mann
knatschen: zerquetschen
kniabohrert: o-beinig
Kniaschnackler: mulmiges Gefühl; wacklige Knie nach langem Bergabgehen
Knödel: Kloß; Haarknoten
Knödelakademie: Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe
Knofl: Knoblauch
Knorohoblar: Grobian (vbg.)
knotzen: bequem sitzen, lümmeln; vbg. tief schlafen
Knüse: fetter Mensch, fettes Tier (vbg.)
Kofel: Berg, Bergform
Koffer: neben dem Gepäcksstück auch der Idiot (Vollk.: Vollidiot)
kollatzn: hungern
Kombinäsch (Kombineige): Unterkleid; jenes Kleidungsstück, in welchem auf Familienausflügen in die Wiener Umgebung bisweilen von „figurell gut beisammen seienden“ älteren Damen gerastet wird, wenn die Frühlings- oder Herbstsonne unerwartet eine Sommersonne geworden ist (auch im Schrebergarterl → baazt sich die Tante Mizzi gern in der K.), frz:
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