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Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch

Titel: Der kleine Wappler und Österreichisch-Deutsches Wörterbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Wintersberger
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Kleinigkeitskrämer
    Gagerlfrasen: gesteigerter Angstzustand
    Gag(g)erln: Eier; Hoden
    gaiffen: klaffen
    Galerie: Wiener Unterwelt; Stehplatzbesucher
    galtern: lärmend reden
    gametzen: klaffen; mit offenem Mund schauen, gähnen
    gamsig: lüstern
    Gannef: Schlingel, Gauner (hebr. ganab: er hat gestohlen)
    gar: aus, aufgebraucht, zu Ende
    Garçonniere: Einzimmerwohnung
    Gatsch: Schlamm, Matsch; hupf in G. (und schlag eine Welle): verschwinde unauffällig
    Gattihose: (lange Männer-)Unterhose (ungar. gátya: Hose)
    Gaudee: Spaß, Vergnügung
    gedeftet: kleinlaut
    geffen: zwei Ostereier zusammenstoßen
    Gefickert: Kleintiere, Kinderschar
    geiern: auf etwas gierig sein
    Gelse: Stechmücke
    gemeit: schön, angenehm, anmutig
    Genierer: Zurückhaltung, Schamgefühl (meist wird die Abwesenheit desselben beklagt)
    Germ: Hefe; den Arsch mit G. waschen: sich Unannehmlichkeiten bereiten
    Gerstel: Geld; Gerstengrütze
    geschlacht: gut geartet, fein, schön gewachsen, zart
    Geselchtes: Rauchfleisch
    Gesott: Viehfutter; Gesindel
    gespragelt: gespalten
    gesteckt voll: komplett überfüllt
    Gestell: Körperbau
    geuden: loben, rühmen, prahlen
    gewürfelt: kariert
    Gewurl: Gewimmel, Gedränge
    gfeanzt: ausgekocht
    gfierig: gängig, schnell, beweglich
    Gfraßt: Flegel, asozialer Mensch; wertloses Zeug (urspr. schlechtes Essen)
    Gfrett: Plage, Mühe
    Gfrieß: abfällige Kennzeichnung des menschlichen Antlitzes
    gfüllt: vollschlank
    Ghazter: Homosexueller
    Ghörtsi: (gehört sich) Benehmen, Anstand; kein G.: mangelnde Kinderstube
    Gigerl: eitler, putzsüchtiger Mensch
    Gigritzpotschen: von Wien aus betrachtet ein Ort, an dem sich keine weltbewegenden Dinge abspielen
    Gimplfutter: Schnupftabak
    Gitschen: Mädchen
    Gittwuom (Geizwurm): einer, der für Geld alles tut (vbg.)
    Gitzi: Jähzorn, Grimm
    Gix: quietschender Schrei
    Glacéstrizzi: einer, der zu Geld kommt, ohne sich die Hände schmutzig zu machen
    Glasscherbenpongo: Brillenträger
    Glimpf: gute Art; es hat keinen G.: es fügt sich nicht
    Glitzermurrer: Juwelen
    Glotzophon: Fernsehapparat
    Glumpert: wertloses Zeug
    gluren: stier dreinschauen
    gmahte Wiesen: Ziel, das ohne besonderen Aufwand erreicht werden kann
    gna(t)schig: naschhaft; neugierig; lüstern
    gnauzen: geizen; unwillig keifen
    gneißen: begreifen
    gnetig (gnädig): es g. haben: es eilig haben
    Gnist: ungewaschener Kopf
    Goal: Tor
    Göd: Pate
    Goder(l): fleischiges Unterkinn, Doppelkinn
    goderln, jmdn.: jmdm. schmeicheln
    gogerzen: stottern
    Gögle: kleines Kind, Puppe
    Goiserer: solider Schuh mit Profilsohle (in Bad Goisern gefertigt)
    Golatsche: gefüllte Süßspeise aus Blätterteig, bei der vier Ecken nach innen gebogen sind (tschech. kolac)
    Goschen: Mund; jmdm. eine G. anhängen: ihn mit frechen Worten brüskieren
    goschert: vorlaut
    Gössermuskel: stattlicher Bauch (als Produkt reichlichen Gösser-Bier-Konsums)
    Götz: sonderbarer Mensch
    Graffeiwerk: nutzloses, nicht funktionstüchtiges Zeug
    Grammel: Griebe; Prostituierte; daher:
    Grammeltreiber: Zuhälter
    Grant: üble Laune; daher:
    Grantscherben: anhaltend schlecht gelaunter Mensch
    Grätzel: Teil eines Wohnviertels, Nachbarschaft
    graupert: unansehnlich
    Grausbirn: jene, welche einem aufsteigt, wenn einem etwas gar nicht geheuer ist
    grausen: ekeln
    Greißler: Krämer, Lebensmittelhändler
    Grippelgspiel: sehr mageres Wesen (von Gerippe)
    Griß: Andrang, Nachfrage
    grommeln: mürrisch sein
    groppert: uneben
    grüewig: lebhaft, witzig
    Grünzeug: Suppengrün
    Grüß Gott!: Tach!
    gs, gss!: Laut zum Anhetzen eines Hundes
    gsch, gscht, gschu! Laut zum Verscheuchen der Hühner
    Gschaftlhuber: Wichtigtuer, einer, der alles zugleich und nichts ordentlich macht
    gschalnt: gut gekleidet, in Schale
    gschamster (gehorsamster) Diener: Abschiedsgruß, der Ehrerbietung zum Ausdruck bringt oder vortäuscht
    Gschamsterer: Freund, Liebhaber
    gschaßt: hinausgeschmissen (Personen, nicht Geld; frz. chasser. verjagen)
    Gschau: Blick, Gesichtsausdruck
    Gschdeidach: Gesträuch
    Gscher(e): Plage, Mühe, Schererei
    gschert: ländlich dümmlich, ungebildet; aus der Sicht der Wiener trifft dieses Attribut auf alle Nicht-Wiener zu, für Kärntner und Steirer sind aber die Wiener die Gscherten (aus der Zeit, als die Bauern geschoren sein mußten)
    Gscherter im Pelz: Lappe
    Gschis: Sorgen, unnötige Arbeit
    Gschisdigschasdi: Unsinn, dummes Zeug (tschech. čisté šaški)
    Gschlader: ungenießbarer, weil zu schwacher Kaffee
    gschmiert: pfiffig, durchtrieben; schmiegsam
    gschmoaßn:

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