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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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etwa?«
    »Nicht hundertprozentig.«
    »Und ich bin nicht bereit, ihnen zu geben, was sie haben wollen, bevor wir alle drei nicht schon weit fort sind. Sie sind eine gute Anwältin, Reggie, und Sie würden doch nicht zulassen, daß Ihr Mandant irgendein Risiko eingeht, oder?«
    »Sprich weiter.«
    »Bevor ich diesen Typen irgendwas erzähle, will ich sicher sein, daß wir in Sicherheit sind. Es kann einige Zeit dauern, bis Ricky transportiert werden kann. Wenn ich es ihnen jetzt sagen würde, dann könnten die bösen Buben es erfahren, bevor wir den Abgang gemacht haben. Das ist zu riskant.«
    »Aber was ist, wenn du es ihnen jetzt sagst, und sie finden die Leiche nicht? Was ist, wenn Clifford tatsächlich gesponnen hat?«
    »Ich würde es nie erfahren, oder? Ich würde irgendwo untergetaucht sein, hätte mir eine neue Nase machen lassen, hätte meinen Namen in Tommy oder sonstwas geändert, und alles wäre umsonst gewesen. Es wäre viel vernünftiger, wenn wir jetzt herausfinden würden, ob Romey die Wahrheit gesagt hat.«
    Sie schüttelte ihren verwirrten Kopf. »Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe.«
    »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich mich selbst verstehe. Aber eins ist klar. Ich fahre nicht mit den US-Marshals nach New Orleans. Ich werde am Montag nicht vor der Anklagejury erscheinen und mich weigern, ihre Fragen zu beantworten, damit sie meinen kleinen Arsch dort in ein Gefängnis stecken können.«
    »Das leuchtet mir ein. Also, wie verbringen wir unser Wochenende?«
    »Wie weit ist es bis nach New Orleans?«
    »Fünf bis sechs Stunden.«
    »Fahren wir. Wir können immer noch einen Rückzieher machen, wenn wir dort sind.«
    »Wie mühsam wird es sein, die Leiche zu finden?«
    »Vermutlich nicht sehr mühsam.«
    »Darf ich fragen, wo in Cliffords Haus sie ist?«
    »Nun, sie hängt nicht an einem Baum und liegt auch nicht im Gebüsch. Es wird ein bißchen Arbeit kosten.«
    »Das alles ist total verrückt, Mark.«
    »Ich weiß. Es war eine schlimme Woche.«
34
    S oviel zu einem ruhigen Samstagmorgen mit den Kindern. Jason McThune betrachtete seine Füße auf dem Bettvorleger und versuchte, die Uhr an der Wand neben der Badezimmertür zu erkennen. Es war kurz vor sechs, draußen war es noch dunkel, und die Spinnweben von einer spätabendlichen Flasche Wein trübten seinen Blick. Seine Frau drehte sich auf die andere Seite und murmelte etwas, das er nicht verstehen konnte.
    Zwanzig Minuten später fand er sie tief unter der Bettdecke und gab ihr einen Abschiedskuß. Es könnte sein, daß er eine Woche lang nicht nach Hause kam, sagte er, bezweifelte aber, daß sie es hörte. Samstagsarbeit und Tage außerhalb der Stadt waren die Norm. Nichts Ungewöhnliches.
    Aber der heutige Tage würde ungewöhnlich sein. Er machte die Tür auf, und der Hund rannte in den Garten hinaus. Wie konnte ein elfjähriger Junge einfach verschwinden? Die Polizei von Memphis hatte keine Ahnung. Er war einfach verschwunden, hatte der Lieutenant gesagt.
    Auf den Straßen war wenig los um diese frühe Morgenstunde, was nicht verwunderlich war. Er fuhr zum Federal Building in der Innenstadt und gab ein paar Nummern in sein Autotelefon ein. Die Agenten Brenner, Latchee und Durston wurden aus dem Schlaf geholt und angewiesen, sofort zu ihm zu kommen. Er blätterte in seinem schwarzen Buch und fand die Nummer von K. O. Lewis in Alexandria.
    K. O. Lewis schlief nicht, war aber auch nicht in der rechten Stimmung für eine Störung. Er aß seine Haferflocken, genoß seinen Kaffee, plauderte mit seiner Frau, und wie zum Teufel konnte ein elfjähriger Junge verschwinden, während er sich in Polizeigewahrsam befand? McThune sagte ihm, was er wußte, und bat ihn, nach Memphis zu kommen. Es würde ein langes Wochenende werden. K. O. Lewis sagte, er würde ein paar Anrufe erledigen, den Jet ausfindig machen und ihn im Büro zurückrufen.
    Im Büro rief McThune Larry Trumann in New Orleans an und war entzückt, als er sich desorientiert und offensichtlich aus dem Schlaf gerissen meldete. Aber schließlich war dies Trumanns Fall, auch wenn McThune die ganze Woche daran gearbeitet hatte. Nur des Spaßes halber rief er auch George Ord an und bat ihn, mit den übrigen Leuten zu erscheinen. McThune erklärte, daß er hungrig sei, und konnte George ihm vielleicht ein paar Egg McMuffins mitbringen?
    Um sieben saßen Brenner, Latchee und Durston in seinem Büro, tranken Kaffee und ergingen sich in wilden Spekulationen. Als nächster erschien Ord ohne das

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