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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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parken.«
    »Das kannst du haben, Mark. Es gehört dir, wenn du es willst.« Er warf ihr einen langen Blick zu. »Wie?«
    »Im Augenblick ist das FBI bereit, dir zu geben, was immer du haben willst. Du kannst in einem Hochhaus in einer großen Stadt wohnen oder in einer Blockhütte in den Bergen. Du kannst dir aussuchen, wohin du willst.«
    »Ich habe darüber nachgedacht.«
    »Du kannst am Strand leben und im Meer baden, oder du kannst in Orlando wohnen und dich jeden Tag in Disneyworld herumtreiben.«
    »Das wäre okay für Ricky. Ich bin dazu zu alt. Ich habe ge hört, die Eintrittskarten wären unverschämt teuer.«
    »Du bekämst wahrscheinlich eine Dauerkarte auf Lebenszeit, wenn du sie verlangen würdest. Im Augenblick könnt ihr, du und deine Mom, so ziemlich alles bekommen, was ihr wollt.«
    »Ja, aber, Reggie, wer will das haben, wenn er ständig Angst vor seinem eigenen Schatten haben muß? In den letzten drei Nächten hatte ich Alpträume. Ich will nicht den Rest meines Lebens Angst haben müssen. Eines Tages werden sie mich finden. Ich weiß, daß das passieren wird.«
    »Also, was willst du tun, Mark?«
    »Weiß ich auch nicht, aber ich habe unheimlich viel über etwas nachgedacht.«
    »Ich höre.«
    »Das Gute an einem Gefängnis ist, daß man viel Zeit zum Nachdenken hat.« Er legte einen Fuß auf ein Knie und umfaßte ihn mit den Fingern. »Denken Sie einmal nach, Reggie. Was ist, wenn Romey gelogen hat? Er war betrunken, steckte voller Medikamente, war nicht mehr klar im Kopf. Vielleicht hat er nur geredet, um sich selbst reden zu hören. Und ich habe neben ihm gesessen, klar? Der Mann war verrückt. Redete allen möglichen Unsinn, und zu Anfang habe ich alles geglaubt. Ich hatte fürchterliche Angst, und ich konnte nicht klar denken. Mein Kopf tat weh, weil er mich geschlagen hatte. Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Ich hab die ganze Woche über das verrückte Zeug nachgedacht, das er gesagt und getan hat. Vielleicht war ich zu begierig, das alles zu glauben.«
    Sie fuhr genau fünfundfünfzig Meilen pro Stunde und ließ sich kein Wort entgehen. Sie hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte, und sie hatte auch keine Ahnung, wohin der Wagen fuhr. »Aber ich konnte kein Risiko eingehen, stimmt’s? Ich meine, wenn ich den Polizisten alles erzählt hätte, und sie hätten die Leiche genau da gefunden, wo Romey es gesagt hat? Jeder wäre glücklich gewesen, außer der Mafia, und wer weiß, was dann mit mir passiert wäre. Und wenn ich den Polizisten alles erzählt hätte, Romey aber gelogen hat und sie keine Leiche finden? Ich wäre aus dem Schneider, weil ich in Wirklichkeit überhaupt nichts gewußt habe. Aber das Risiko war entschieden zu groß.« Er schwieg eine halbe Meile lang. Die Beach Boys sangen »California Girls«. »Und da ist mir eine Idee ge kommen.«
    Inzwischen konnte sie diese Idee fast fühlen. Ihr Herz setzte aus, und sie schaffte es gerade, die Räder zwischen den weißen Linien der rechten Fahrspur zu halten. »Und was für eine Idee ist das?« fragte sie nervös.
    »Ich meine, wir sollten herausfinden, ob Romey gelogen hat oder nicht.«
    Sie räusperte sich. »Du meinst, die Leiche finden?«
    »Genau das.«
    Sie wollte lachen über diesen unschuldigen Humor eines überdrehten Verstandes, aber im Moment fehlte ihr dazu die Kraft.
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    »Lassen Sie uns darüber reden. Sie und ich, wir sollen beide am Montagmorgen in New Orleans sein, richtig?«
    »Vermutlich. Ich habe die Vorladung noch nicht gesehen.«
    »Aber ich bin Ihr Klient, und ich habe eine Vorladung bekommen. Also, selbst wenn Sie keine gekriegt haben, würden Sie doch mitkommen müssen, stimmt’s?«
    »Das ist richtig.«
    »Und jetzt sind wir auf der Flucht, stimmt’s? Nur Sie und ich. Bonnie und Clyde, die vor den Bullen flüchten.«
    »Ja, so könnte man es vielleicht ausdrücken.«
    »Welches ist der letzte Ort, an dem sie nach uns suchen würden? Denken Sie nach, Reggie. Welches ist der letzte Ort auf der ganzen Welt, an dem man uns vermuten würde?«
    »New Orleans.«
    »Richtig. Also, ich weiß nicht viel darüber, wie man sich versteckt, aber da Sie einer Vorladung aus dem Wege gehen und Anwältin sind und immer mit Verbrechern zu tun haben, nehme ich an, daß Sie uns nach New Orleans bringen könnten, ohne daß jemand es mitbekommt. Stimmt’s?«
    »Ich denke schon.« Sie fing an, sich seiner Meinung anzuschließen und war bestürzt über ihre eigenen Worte.
    »Und

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