Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
Vom Netzwerk:
Essen, dann klopften zwei uniformierte Polizisten an die Tür des äußeren Büros. Bei ihnen befand sich Ray Trimble, stellvertretender Polizeichef und eine Legende unter den Gesetzeshütern von Memphis.
    Sie versammelten sich in McThunes Büro, und Trimble kam in fließendem Polizeijargon sofort zur Sache. »Subjekt wurde gestern abend gegen zehn Uhr dreißig von der Haftanstalt im Krankenwagen zum St. Peter’s gebracht. Subjekt wurde von den Sanitätern der Notaufnahme von St. Peter’s übergeben, wonach die Sanitäter gingen. Subjekt wurde nicht von Polizeibeamten oder Gefängnispersonal begleitet. Sanitäter sind sicher, daß eine Schwester, eine gewisse Gloria Watts, Subjekt aufnahm, aber Aufnahmepapiere sind unauffindbar. Ms. Watts hat ausgesagt, daß sie Subjekt in der Anmeldung der Notaufnahme hatte und dann aus irgendeinem Grund aus dem Zimmer gerufen wurde. Sie war nicht länger als zehn Minuten abwesend, und bei ihrer Rückkehr war Subjekt verschwunden. Auch die Papiere waren verschwunden, und Ms. Watts nahm an, daß Subjekt zur Untersuchung und Behandlung in die Notaufnahme gebracht worden war.« Trimble wurde etwas langsamer und räusperte sich, als wäre ihm dies alles ziemlich unangenehm. »Gegen fünf heute morgen bereitete sich Ms. Watts offenbar auf das Ende ihrer Schicht vor, und sie prüfte die Aufnahmeunterlagen. Subjekt fiel ihr wieder ein, und sie begann, Fragen zu stellen. Subjekt war unauffindbar in der Notaufnahme, und nirgendwo waren irgendwelche Aufnahmeunterlagen zu finden. Daraufhin wurde der Sicherheitsdienst des Krankenhauses informiert und danach die Polizei von Memphis. Zur Zeit ist eine gründliche Durchsuchung des Krankenhauses im Gange.«
    »Sechs Stunden«, sagte McThune ungläubig.
    »Wie bitte?« sagte Trimble.
    »Es hat sechs Stunden gedauert, bis jemandem auffiel, daß der Junge verschwunden war.«
    »Ja, Sir, aber für das Krankenhaus sind schließlich nicht wir zuständig.«
    »Weshalb wurde der Junge ohne Bewachung ins Krankenhaus gebracht?«
    »Die Frage kann ich nicht beantworten. Es wird eine Untersuchung stattfinden. Es sieht aus wie ein Versehen.«
    »Weshalb wurde der Junge überhaupt ins Krankenhaus gebracht?«
    Trimble holte eine Akte aus seinem Koffer und gab McThune eine Kopie von Teldas Bericht. Er las sie sorgfältig. »Hier heißt es, er verfiel in Schock, nachdem die US-Marshals gegangen waren. Was zum Teufel hatten die Marshals dort zu suchen?«
    Trimble schlug abermals die Akte auf und händigte McThune die Vorladung aus. Er studierte sie, dann gab er sie George Ord. »Sonst noch etwas, Chief?« sagte er zu Trimble, der sich nicht gesetzt und auch nicht aufgehört hatte, im Zimmer herumzuwandern. Er wollte so schnell wie möglich wieder verschwinden.
    »Nein, Sir. Wir werden die Durchsuchung weiterführen und Sie sofort anrufen, wenn wir etwas finden. Im Augenblick sind dort vier Dutzend Männer an der Arbeit, und wir suchen erst seit gut einer Stunde.«
    »Haben Sie mit der Mutter des Jungen gesprochen?«
    »Nein, Sir. Noch nicht. Sie schläft noch. Wir beobachten das Zimmer für den Fall, daß er versuchen sollte, zu ihr zu kommen.«
    »Ich will als erster mit ihr reden, Chief. Ich werde in ungefähr einer Stunde dort sein. Sorgen Sie dafür, daß vor mir niemand mit ihr spricht.«
    »Kein Problem.«
    »Danke, Chief.« Trimble schlug die Hacken zusammen, und einen Augenblick lang sah es so aus, als wollte er salutieren. Dann war er verschwunden, gefolgt von seinen Leuten.
    McThune wandte sich an Brenner und Latchee. »Ihr beide trommelt alle verfügbaren Agenten zusammen. Beordert sie her. Sofort.« Sie schossen aus dem Zimmer.
    »Was ist mit der Vorladung?« fragte er Ord, der sie immer noch in der Hand hielt.
    »Ich kann es einfach nicht glauben. Foltrigg hat den Verstand verloren.«
    »Sie haben nichts davon gewußt?«
    »Natürlich nicht. Der Junge untersteht der Jurisdiktion des Jugendgerichts. Ich käme niemals auf die Idee, mich an ihn heranmachen zu wollen. Würden Sie gern Harry Roosevelt gegen sich aufbringen?«
    »Ich glaube nicht. Aber wir müssen ihn informieren. Ich werde es tun, und Sie rufen Reggie Love an. Ich würde ungern selbst mit ihr sprechen.«
    Ord verließ das Zimmer. McThune wandte sich an Durston. »Rufen Sie den US-Marshal an«, befahl er ihm. »Ich will wissen, was es mit dieser Vorladung auf sich hat.«
    Durston ging, und plötzlich war McThune allein. Er blätterte eilig in einem Telefonbuch, um Roosevelts Nummer zu

Weitere Kostenlose Bücher