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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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wieder. Du bist ein Blödmann, und ich will nur, daß du weißt, daß du ein ausgemachter Blödmann bist.«
    »Okay. Ich bin ein Blödmann. Aber wir müssen etwas unternehmen.«
    »Was?«
    »Wir müssen Bono losschicken und noch jemanden, vielleicht Pirini, vielleicht auch den Bullen, das ist mir egal, aber wir brauchen zwei Leute in Memphis. Und wir brauchen sie sofort.«
    »Du willst den Jungen beseitigen?«
    »Vielleicht. Das findet sich. Wir müssen herausfinden, was er weiß, okay? Wenn er zuviel weiß, dann werden wir ihn vielleicht erledigen.«
    »Es ist mir peinlich, daß wir Blutsverwandte sind, Barry. Du bist ein ausgemachter Idiot, weißt du das?«
    »Okay. Aber wir müssen schnell handeln.«
    Johnny griff nach einem Stapel Papiere und begann zu lesen. »Schick Bono und Pirini, aber keine weiteren Blödheiten. Du bist ein Idiot, Barry, ein Schwachkopf, und ich will nicht, daß dort irgend etwas unternommen wird, bevor ich es sage. Verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Und nun verschwinde.« Johnny schwenkte die Hand, und Barry sprang auf.
13
    B is Dienstagabend war es George Ord und seinen Mitarbeitern endlich gelungen, die Aktivitäten von Foltrigg, Boxx und Fink auf die geräumige Bibliothek im Zentrum seines Büros zu beschränken. Dort hatten sie ihr Lager aufgeschlagen. Sie hatten zwei Telefone. Ord hatte ihnen eine Sekretärin und einen Assistenten zur Verfügung gestellt. Die anderen stellvertretenden Bundesanwälte hatten Anweisung, sich von der Bibliothek fernzuhalten. Foltrigg hielt die Tür geschlossen und breitete seine Papiere und sein ganzes Chaos auf dem fünf Meter langen Konferenztisch in der Mitte des Raumes aus. Trumann durfte kommen und gehen. Die Sekretärin holte Kaffee und Sandwiches, wann immer der Reverend es befahl.
    Foltrigg war ein mittelmäßiger Jurastudent gewesen und hatte es in den letzten fünfzehn Jahren gründlich geschafft, der Knochenarbeit juristischer Recherchen aus dem Wege zu gehen. Schon an der Universität hatte er gelernt, Bibliotheken zu hassen. Recherchen waren eine Sache für gelehrte Eierköpfe; das war seine Theorie. In der Praxis aber durften nur richtige Anwälte das Gesetz vertreten, die imstande waren, vor einer Jury zu stehen und zu predigen.
    Aber jetzt saß er, zu Tode gelangweilt, mit Boxx und Fink in George Ords Bibliothek und konnte nur darauf warten, daß eine gewisse Reggie Love mit dem Finger schnippte. Und deshalb steckte er, der große Roy Foltrigg, Superanwalt, seine Nase in ein dickes juristisches Buch, während ein Dutzend weitere rings um ihn herum auf dem Tisch lagen. Fink, der gelehrte Eierkopf, saß zwischen zwei Bücherregalen auf dem Fußboden, in Sokken, und umgeben von Recherchematerial. Boxx, was juristischen Sachverstand anging, gleichfalls ein Leichtgewicht, tat so, als arbeitete er am anderen Ende von Foltriggs Tisch. Boxx hatte seit Jahren kein juristisches Buch mehr aufgeschlagen, aber im Augenblick gab es schlicht nichts anderes zu tun. Er trug seine letzten sauberen Boxershorts und hoffte von ganzem Herzen, daß sie Memphis morgen wieder verlassen würden.
    Im Mittelpunkt ihrer Recherchen stand die Frage, wie man Mark Sway dazu bringen konnte, Informationen preiszugeben, auch wenn er es nicht wollte. Wenn jemand über Informationen verfügt, die für ein Strafverfahren von entscheidender Bedeutung sind, und dieser Jemand nicht reden will, wie kann man sich diese Informationen dann beschaffen? Außerdem wollte Foltrigg wissen, ob Reggie Love gezwungen werden konnte, preiszugeben, was immer Mark Sway ihr erzählt hatte. Die Vertraulichkeit von Gesprächen zwischen Anwalt und Mandant ist beinahe heilig, aber Roy wollte trotzdem, daß in dieser Richtung recherchiert wurde.
    Die Debatte darüber, ob Mark Sway etwas wußte oder nicht, hatte schon vor Stunden mit einem eindeutigen Sieg Foltriggs geendet. Der Junge war in dem Wagen gewesen. Clifford war verrückt und wollte reden. Der Junge hatte die Polizei angelogen. Und nun hatte der Junge eine Anwältin, weil er etwas wußte und Angst hatte, damit herauszurücken. Weshalb machte Mark Sway nicht einfach reinen Tisch und erzählte alles? Weil er Angst hatte vor dem Mörder von Boyd Boyette. So einfach war das.
    Fink hatte nach wie vor Zweifel, aber er hatte das Argumentieren satt. Sein Boss war nicht sonderlich intelligent und überaus starrköpfig, und wenn er zu einer Schlußfolgerung gelangt war, dann saß sie unverrückbar fest. Und Foltriggs Argumente hatten etwas für sich. Der

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