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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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an den Spitzen. Hunter musterte sie von oben bis unten. Ihm war nicht nach Lachen zumute.
    Â»Lassen Sie mich jetzt rein, oder wollen Sie mich mit der Waffe erschießen, die Sie hinter dem Rücken haben?«
    Hunter schloss die Tür, löste die Kette und öffnete sie wieder. Seine Jeans waren ähnlich ausgeblichen wie Myers’, allerdings ohne Loch. Dafür trug er sonst nichts am Leib.
    Myers taxierte ihn unverhohlen. »Na, da geht aber jemand fleißig ins Fitnessstudio.« Ihr Blick blieb kurz auf seinen strammen Bauchmuskeln hängen, dann wanderte er, mit einem kleinen Umweg über den Bizeps, langsam nach oben zu seiner Brust. Irgendwann war er bei seinem Gesicht angekommen.
    Â»Sind Sie auf dem Weg zum Rockkonzert falsch abgebogen?« Hunter stand im Türrahmen, die Waffe immer noch in der Rechten. »Was zum Teufel machen Sie hier … um diese Uhrzeit?«
    Myers sah an ihm vorbei in die Wohnung, und plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. »Oh, tut mir leid, haben Sie … Besuch?«
    Hunter ließ einige peinliche Sekunden verstreichen, bevor er den Kopf schüttelte. »Nein.«
    Er trat zur Seite und öffnete die Tür ganz, damit sie eintreten konnte.
    Hunters Wohnzimmer hatte eine etwas eigenwillige Form, und die Möbel sahen so aus, als hätten sie früher der Heilsarmee gehört. Vier bunt zusammengewürfelte Stühle standen um einen quadratischen Holztisch herum, den er als Schreibtisch benutzte. Ein Laptop, ein Drucker und eine kleine Schreibtischlampe fanden mit knapper Not darauf Platz. An der hinteren Wand stand ein durchgesessenes schwarzes Sofa. Der Couchtisch davor quoll über vor Fotos und Akten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wohnzimmers erspähte Myers einen gläsernen Barschrank mit einer beeindruckenden Auswahl an Single Malt Scotch.
    Â»Ich sehe, Sie sind kein Mann, der Wert auf ausgefallene Innendekoration legt.«
    Hunter schob die Fotos und Papiere auf dem Tisch zusammen und räumte sie beiseite. Dann schnappte er sich ein weißes T-Shirt, das über einem der Stühle hing, und zog es sich über den Kopf.
    Myers wandte den Blick ab, um ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie ging zum Sideboard aus dunklem Holz rechts neben dem Barschrank, auf dem einige gerahmte Fotos standen. Zwei von ihnen waren Schwarzweißaufnahmen und sahen alt aus. Sie zeigten beide dasselbe lachende Paar. Hunter sah aus wie sein Vater, hatte aber die seelenvollen Augen seiner Mutter geerbt, wie Myers feststellte. Auf den meisten anderen Fotos war Hunter mit einem stämmigen, großgewachsenen Mann zu sehen. Durch ihre Nachforschungen wusste sie, dass es sich um Hunters alten Partner Scott Wilson handelte, der einige Jahre zuvor bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen war. Dann gab es noch zwei Fotos von Hunter, wie er eine Ehrung vom Bürgermeister von Los Angeles respektive dem kalifornischen Gouverneur entgegennahm. Auf dem letzten Bild ganz hinten war ein junger Hunter in Robe und Doktorhut zu sehen, der seine Abschlussurkunde von der Universität in der Hand hielt. Er machte ein Gesicht, als hätte er soeben die Welt erobert. Sein Vater stand neben ihm. Man sah ihm an, dass er vor Stolz fast platzte. Sein Lächeln strahlte heller als jeder Sonnenschein.
    Hunter stand mit vor der Brust verschränkten Armen am Fenster und wartete.
    Myers’ Blick wanderte von den Bildern weiter zum Barschrank mit seinen sorgfältig in Reihen aufgestellten Flaschen. »Darf ich?«
    Â»Wenn Sie mir danach sagen, was Sie hier wollen – nur zu.«
    Sie schenkte sich einen doppelten Balblair 1997 ein und ließ einen einzelnen Eiswürfel ins Glas fallen.
    Hunters Gesichtsausdruck gab nicht preis, wie beeindruckt er war. »Gute Wahl.«
    Myers nippte an ihrem Drink. »Haben Sie einen CD -­Player?«
    Hunter zog die Brauen zusammen. »Wieso? Steht Ihnen der Sinn nach ein bisschen Back in Black ?«
    Sie lächelte und sah kurz nach unten auf ihr T-Shirt. »Das ist in der Tat mein Lieblingsalbum von AC/DC , aber vielleicht heben wir uns das für später auf. Zuerst mal möchte ich, dass Sie das hier einlegen.« Myers zog eine CD aus ihrer Umhängetasche. »Wenn Sie es nicht selbst hören, werden Sie es mir nämlich nicht glauben.«
    73
    Der Regen war stärker geworden und trommelte gegen das Fenster. Auch der Wind hatte aufgefrischt.
    Â»Warten Sie kurz«,

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