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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Nähe von Laura Mitchells Wohnung.«
    Â»Kommen Sie zum Punkt.«
    Â»Er wurde verhaftet, weil ich die Einsatzzentrale angewiesen habe, zwei Zivilstreifen hinzuschicken, damit sie das Gebäude observieren.«
    Captain Blake runzelte die Stirn. »Wann haben Sie das gemacht?«
    Â»Gleich nach dem Telefonat mit ihm.«
    Â»Sie haben gewusst, dass er zu ihrer Wohnung zurückkehren würde?«
    Â»Ich habe damit gerechnet, dass er sie beobachten würde, ja.«
    Â»Sie beobachten? Wozu?«
    Â»Weil er nicht glauben konnte, dass Laura Mitchell was zugestoßen ist. Er musste sich selbst davon überzeugen.«
    Blakes Blick kehrte kurz zu Garcia zurück, bevor sie sich wieder an Hunter wandte. »Wie wäre es, wenn Sie aufhören, in Rätseln zu sprechen? Und zwar möglichst sofort?«
    Jetzt erst drehte sich Hunter um und sah Captain Blake ins Gesicht. »Als wir miteinander telefoniert haben, dachte er, ich wäre beim Betrugsdezernat.«
    Â»Beim Betrugsdezernat? Wieso denn das?«
    Â»Weil das sein Verbrechen ist, Captain – er gibt sich für jemanden aus, der er nicht ist. Wir wissen doch alle, dass er nicht wirklich James Smith heißt. Und trotzdem ist es ihm gelungen, sich einen Führerschein, einen Ausweis, einen Büchereiausweis, vielleicht sogar einen Reisepass zu besorgen – alles unter falschem Namen. Das kann ihm ein bis fünf Jahre Gefängnis einbringen. Aber wie er am Telefon ganz richtig gesagt hat, ist das kein Anlass für besonderen Ermittlungsaufwand. Deswegen konnte er auch nicht verstehen, weshalb sein Bild in allen Zeitungen war und wir so fieberhaft nach ihm gesucht haben. Als ich ihm gesagt habe, dass ich beim Morddezernat bin, hat er kurz gezögert, und danach klang seine Stimme vollkommen verändert.«
    Â»Nämlich wie?«
    Â»Ã„ngstlich … er hatte Angst. Aber nicht davor, geschnappt zu werden.«
    Captain Blake sah so aus, als verstünde sie nur Bahnhof.
    Â»Der Grund, weshalb er gezögert hat, war, dass er sich zuerst nicht erklären konnte, wieso das Morddezernat nach ihm fahndet. Aber wie wir ja wissen, ist er alles andere als dumm. Er hat ziemlich schnell begriffen, dass es irgendwie mit seiner Obsession zu tun haben musste.«
    Â»Laura Mitchell«, sagte Garcia, der endlich verstanden hatte.
    Hunter nickte. »Wir wissen, dass sie auf der Finissage Telefonnummern ausgetauscht haben. Und wir haben Lauras Anrufliste überprüft. Ein paar Tage vor dem mutmaßlichen Zeitpunkt ihrer Entführung hat sie einen Anruf aus einer Telefonzelle in Bellflower erhalten.«
    Â»Das ist das Viertel neben Norwalk«, sagte Blake. »Smith’ Wohnung ist in Norwalk, oder?«
    Hunter und Garcia nickten.
    Â»Nur einen Anruf?«
    Â»Genau. Ich vermute, dass sie an dem Tag miteinander gesprochen haben. Vielleicht haben sie sich zu einem weiteren Telefonat verabredet oder sogar zu einem Treffen. Und dann ist sie nicht aufgetaucht oder hat seinen nächsten Anruf nicht beantwortet. Er hat es immer wieder versucht, aber nie eine Antwort erhalten. Irgendwann hat er angefangen, sich Sorgen zu machen, vielleicht hat er sich auch geärgert. Als ich dann am Telefon das Morddezernat erwähnte, hat er zwei und zwei zusammengezählt.«
    Â»Also hat er sich in der Nähe von Laura Mitchells Wohnung auf die Lauer gelegt, in der Hoffnung, sie zu sehen und sich so Gewissheit zu verschaffen, dass sie doch noch lebt«, ergänzte Garcia.
    Â»Und genau das habe ich vorausgesehen«, schloss Hunter.
    Â»Na, für jemanden, der nicht dumm ist, ist das aber eine ziemlich dämliche Aktion, finden Sie nicht?«, gab Blake zurück. »Wollen Sie mir weismachen, dass ihm nicht mal der Gedanke gekommen ist, ihre Wohnung könnte vielleicht observiert werden?«
    Â»Sie haben doch die Fotos von seinem Collagezimmer gesehen, oder? Er hat seit Jahren eine Obsession in bezug auf Laura Mitchell. Und zwar die Art von Obsession, die den Verstand einfach außer Kraft setzt, Captain. Was er für sie empfindet, ist reine, unsterbliche Liebe. Natürlich war ihm das Risiko bewusst. Natürlich musste er damit rechnen, dass man ihn erwischt. Aber er konnte nicht anders. Er musste Gewissheit haben. Er musste wissen, dass es ihr gutgeht.«
    Â»Ist das wie eine Sucht?«
    Â»Viel stärker als eine Sucht, Captain. Es ist ein Zwang.« Hunter wandte sich an den Officer, der mit ihnen im

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