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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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andere Frauen außer Ihnen?«
    Sie nickte. »Ich glaube schon. Ich habe niemanden gesehen, er lässt mich nie raus. Das Licht ist fast immer ausgeschaltet. Aber ich glaube, ich habe was gehört. Jemanden, meine ich. Eine andere Frau.«
    Hunter nickte. »Sie sind die Erste, die wir gefunden haben. Wir müssen noch nach den anderen suchen.«
    Der Griff von Katias Armen verstärkte sich. »Nein … gehen Sie nicht weg!«
    Â»Wir gehen nicht weg. Sie kommen mit uns. Können Sie laufen?«
    Katia atmete aus und nickte.
    Hunter half ihr beim Aufstehen. Sie sah viel dünner aus als auf den Fotos.
    Â»Wann haben Sie zuletzt was gegessen?«
    Ihre Schultern zuckten matt. »Weiß nicht. Er mischt Beruhigungsmittel ins Essen und ins Wasser.«
    Â»Ist Ihnen schwindlig?«
    Sie nickte ein paarmal kurz. »Ein bisschen, aber ich kann gehen.«
    Hunter warf Garcia einen fragenden Blick zu.
    Â»Die Luft ist rein, wir können.«
    Sie nahmen Katia in die Mitte. Hunter zog erneut seine Waffe. Vorsichtig wagten sie sich durch die Tür und in den Flur hinaus.
    Da ging urplötzlich das Licht aus.
    Pechschwarze Nacht umfing sie.
    Einen Augenblick lang waren sie wie erstarrt. Dann stieß Katia erneut einen spitzen Schrei aus, und diesmal lag so viel Angst darin, dass die Luft um sie herum davon kalt zu werden schien.
    Â»O mein Gott, er ist hier!«
    Hunter griff nach ihr. »Ganz ruhig, Katia. Es wird alles gut. Wir sind bei Ihnen.« Als seine Hand ihren Arm berührte, spürte er, wie sie zitterte.
    Â»Nein, S-sie verstehen nicht. Gar nichts wird gut.«
    Â»Was meinen Sie damit?«, flüsterte Garcia.
    Â»Er ist wie ein Geist. Er bewegt sich wie ein Geist. Man kann ihn nicht hören, wenn er einen holen kommt.« Sie begann erneut zu weinen und konnte einen Moment lang nicht weitersprechen. »Er … er sieht einen, aber man selbst sieht ihn nicht.« Ihr Atem wurde immer schneller. »Er kann im Dunkeln sehen.«
    111
    Hunter zog Katia erneut in die Arme.
    Â»Katia, es wird alles gut. Wir schaffen das.«
    Â»Nein …« Verzweiflung ließ ihre Stimme überschnappen. »Sie hören mir nicht zu! Wir können uns nicht vor ihm verstecken, er findet uns überall! Wir kommen hier nicht lebend raus. Er könnte direkt hinter Ihnen stehen, und Sie würden ihn nicht mal bemerken, es sei denn, er will es.«
    Bei diesem Satz lief es Garcia kalt den Rücken herunter. Instinktiv streckte er die linke Hand aus und tastete um sich herum wie ein Blinder. Er bekam nur Luft zu fassen.
    Â»Ich habe ihn nie gesehen«, fuhr Katia fort. »Aber ich konnte ihn spüren. Er hat kein Wort gesagt, er hat kein Geräusch gemacht, aber ich wusste genau, dass er da ist und mich beobachtet. Ich habe nie gehört, wie er rein- oder rausgegangen ist. Er ist wie ein Geist.«
    Â»Also gut«, sagte Hunter. »Es hat keinen Sinn, wenn wir alle drei blind durch die Gegend stolpern. Deckung geben können wir uns so ohnehin nicht.«
    Â»Was schlägst du vor?«, flüsterte Garcia.
    Â»Katia, Sie bleiben hier. Hier im Raum.«
    Â»Was?«
    Â»Ich habe jeden Zentimeter abgesucht, es gibt keinerlei Überwachungstechnik. Keine Kameras, keine Mikrofone, nichts. Vielleicht weiß er, dass wir hier sind, aber er kann unmöglich wissen, ob wir Sie oder eine der anderen Frauen gefunden haben. Wenn Sie hier im Raum bleiben, so als wäre nichts passiert, dann hat er keinen Grund, misstrauisch zu werden und nach Ihnen zu sehen.«
    Â»Nein … nein. Ich sterbe lieber, als dass ich noch eine Sekunde länger da drinbleibe. Sie haben keine Ahnung, was ich durchgemacht habe. Ich kann nicht hierbleiben. Bitte, lassen Sie mich nicht mit ihm allein! Sie dürfen mich nicht allein lassen!«
    Â»Katia, hören Sie zu. Wenn wir drei jetzt zusammen losgehen und dieser Kerl wirklich im Dunkeln sehen kann und sich so lautlos bewegt, wie Sie sagen, dann haben wir keine Chance.«
    Â»Nein … ich kann nicht alleine hierbleiben! Bitte machen Sie das nicht! Lieber sterbe ich!«
    Â»Ich bleibe bei Ihnen«, schlug Garcia vor. »Robert hat recht, wenn wir zusammen gehen, behindern wir uns nur gegenseitig. Er könnte uns ohne Weiteres einzeln erledigen, bevor wir überhaupt wissen, was los ist. Ich bleibe hier bei Ihnen. Robert hat es gesagt, der Kerl hat keine Ahnung, wo genau wir uns gerade befinden. Wahrscheinlich geht er

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