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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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weißt du, wo Captain Blake ist?«, fragte Garcia irgendwann.
    Hunter startete erneut das Video und hielt seinem Partner das Handy hin. »Weil sie es mir gesagt hat.«
    Â»Hä?«
    Â»Achte auf ihre Lippen.«
    Garcia wandte den Blick gerade lange genug von der Straße ab, um sehen zu können, dass sich Blakes Lippen unmerklich bewegten.
    Â»Ich werd verrückt.«
    Â»Blake wusste, dass Andrew das Video nur aus einem einzigen Grund macht. Sie wusste, dass wir es sehen würden.«
    Â»Dass du es sehen würdest vielmehr«, korrigierte Garcia ihn. »Also, was hat sie gesagt?«
    Â»St. Michael’s Hospice.«
    Â»Was?«
    Â»Deswegen musste ich ins Internet. Zuerst dachte ich, sie hätte St. Michael’s Hospital gesagt, aber das gibt es gar nicht und hat es auch nie gegeben. Also habe ich mir das Video noch mal angeschaut, und da wurde mir klar, dass sie Hospice gesagt hat, nicht Hospital . Das St. Michael’s Hospice in Santa Clarita wurde vor neun Jahren geschlossen, nachdem ein Großteil der Anlage bei einem Brand zerstört worden war.« Hunter gab die Adresse in Garcias Navigationssystem ein. »Da müssen wir hin.«
    Â»Mist«, sagte Garcia. »Das liegt ja in den Hügeln. Total weit draußen.«
    Hunter nickte.
    Â»Aber wenn wir Grund zu der Annahme haben, dass Captain Blake dort gefangen gehalten wird, wieso rücken wir dann nicht mit einem SWAT -Team an?«
    Â»Weil Andrew gesagt hat, dass es allein von uns abhängt, wie lange Blake am Leben bleibt. Ich glaube, er überwacht uns irgendwie.«
    Â»Wie denn?«
    Â»Keine Ahnung, Carlos. Aber er hat mich direkt nach meiner Landung angerufen. Ich war nicht mal einen Tag lang weg. Woher wusste er überhaupt, dass ich in Healdsburg war?«
    Darauf hatte Garcia keine Antwort.
    Â» SWAT -Teams sind eine nützliche Erfindung, aber nicht gerade unauffällig. Wenn Andrew Wind davon bekommt, dass wir wissen, wo er steckt, kann er viel schneller bei Blake sein als ein SWAT -Team bei ihm. Und dann heißt es Game over.«
    Â»Und was machen wir jetzt?«
    Â»Wir versuchen es allein. Vielleicht können wir ihn überrumpeln. Er weiß nicht, dass wir kommen, das Überraschungsmoment ist also auf unserer Seite. Wenn wir es geschickt anstellen, können wir die Sache hier und jetzt zu Ende bringen.«
    Garcia trat aufs Gas.

    108
    In Santa Clarita fuhren sie den Sand Canyon Way hin­auf in die Hügel und bogen dann rechts auf eine kleine Straße ab, die nach etwa fünfhundert Metern vor dem Eingang des ehemaligen St. Michael’s Hospice endete.
    Â»Am besten, wir parken irgendwo abseits der Straße und gehen zu Fuß weiter«, meinte Hunter, als sie noch zweihundert Meter vom Gebäude entfernt waren. »Ich will nicht, dass er uns kommen hört.«
    Garcia nickte. Er fand einen versteckten Platz hinter einigen hohen Bäumen, wo sie den Wagen abstellen konnten.
    Sie stapften durchs hohe Grün und gingen schließlich etwa fünfundsiebzig Meter vom Gebäude entfernt in Deckung.
    Es war ein rechteckiges, zweigeschossiges Gebäude von schätzungsweise dreihundert Quadratmetern Grundfläche. Ein Großteil der Außenfassade war zerbröckelt, das Dach war fast vollständig eingesunken, und überall sah man Anzeichen des Feuers, das hier gewütet hatte. An einigen Stellen konnte man quer durchs Gebäude hindurch bis zur anderen Seite blicken. Das umliegende Grundstück war übersät mit Schutt.
    Â»Bist du sicher, dass wir richtig sind?«, fragte Garcia. »Hier ist doch gar nichts.«
    Hunter deutete auf den Boden vor dem ehemaligen Haupteingang. Dort waren mehrere frische Reifenspuren zu sehen.
    Â»Jemand ist vor kurzem hier gewesen.«
    Die Reifenspuren führten vom Haupteingang weg, um das Gebäude herum zur Rückseite – die einzige Stelle, wo die Wände noch intakt zu sein schienen. Hunter und Garcia beobachteten das Gelände noch einige Minuten lang aus der Entfernung, wobei sie vor allem nach Überwachungskameras, anderen Sicherheitsvorkehrungen sowie irgendwelchen Lebenszeichen Ausschau hielten. Nichts.
    Â»Komm, wir gehen näher ran«, raunte Hunter.
    Die Reifenspuren endeten vor einer breiten Treppe mit Rollstuhlrampe, die ins Untergeschoss des Gebäudes führte. Auf den Stufen waren mehrere Schuhabdrücke zu sehen, die in beide Richtungen gingen. Sie schienen alle von ein und

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