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Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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der zweite Tritt nicht lange auf sich warten lassen würde, und er sollte recht behalten. Er traf ihn seitlich, auf derselben Höhe wie der erste. Doch diesmal war Hunter vorbereitet. Er blockte den Angriff mit dem Unterarm ab und holte gleichzeitig mit der Linken zu einem vernichtenden Fausthieb aus, der den Eindringling mitten gegen die Brust traf. Hunter nutzte den Schwung der Bewegung aus und machte einen Ausfallschritt nach vorn, um gleich noch einen Schlag ins Gesicht folgen zu lassen. Diesmal wurde sein Angriff in perfekter Kampf­sportler-Manier abgeblockt. Hunter ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und holte stattdessen zum Schlag mit der Linken seitlich gegen den Oberkörper aus – abgeblockt. Eine Rechte vor die Brust – abgeblockt. Linker Ellbogen ins Gesicht – abgeblockt.
    Verdammt noch mal, dachte Hunter. Kann der Typ im Dunkeln sehen?
    Der Eindringling versuchte es erneut mit einem Tritt, diesmal höher und mit noch mehr Kraft als zuvor. Hunter sah die Gefahr erst spät, dennoch gelang es ihm, den Kopf mehr oder weniger aus der Gefahrenzone zu bringen. Die Stiefelspitze streifte seine rechte Augenbraue, und er spürte, wie an der Stelle die Haut aufplatzte. Aus der Seitwärtsbewegung heraus ging er in eine 360-Grad-Drehung. Das Manöver dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, und am Ende konnte er einen weiteren Faustschlag direkt gegen den Brustkorb des Angreifers landen. Im allerletzten Moment meldete sich sein Instinkt, und er schlug nicht mit voller Kraft zu. Trotzdem hatte der Unbekannte diesmal keine Chance. Er krümmte sich vornüber und taumelte zurück. Blitzschnell wechselte Hunter die Richtung und fuhr zum Angreifer her­um. Als er ihm das nächste Mal frontal gegenüberstand, hielt er seine Waffe in der ausgestreckten Hand, die Mündung nur wenige Zentimeter vom Gesicht des Fremden entfernt.
    Â»Eine Bewegung, und du kannst mit Elvis zu Abend essen.«
    Â»Scheiße, das war schnell gezogen.«
    Hunter stutzte. Es war die Stimme einer Frau.
    Â»Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte sie ihn.
    Â»Ich?« Hunter spannte den Hahn. »Wer zum Teufel sind Sie ?«
    Â»Ich habe zuerst gefragt.«
    Â»Ja, aber ich bin der mit der Waffe.«
    Â»Und wenn schon, ich hatte auch eine.«
    Â»Aber im Gegensatz zu Ihnen habe ich meine immer noch, und ich ziele damit genau auf Ihr Gesicht.«
    Eine kurze Pause.
    Â»Schon gut, Sie haben gewonnen.« Sie hob die Hände, sagte aber weiter nichts.
    Â»Ich frage gerne noch mal, falls Sie zwischenzeitlich den Faden verloren haben sollten: Wer sind Sie?«
    Â»Mein Name ist Whitney Myers.« Ihre Stimme klang ­ruhig und gefasst.
    Hunter wartete, aber mehr kam nicht. »Und …? Sollte ich den Namen irgendwie kennen?«
    Â»Ich bin Privatermittlerin und auf vermisste Personen spezialisiert. Wenn ich die Hände runternehmen darf, kann ich Ihnen meine Lizenz zeigen.«
    Â»Fürs Erste bleiben Ihre Hände da, wo sie sind, Tausendschönchen.«
    Er beäugte sie misstrauisch. Im schwachen Lichtschein der Taschenlampe unter dem Bett konnte er sehen, dass Myers dunkle Hosen, ein dunkles Oberteil und dunkle Schuhe mit flachen Sohlen trug. Sie hatte sich eine kleine Gürtel­tasche um die Taille geschnallt, und auf ihrem Kopf saß eine schwarze Wollmütze.
    Â»Ihr Kleidungsstil entspricht eher dem eines Einbrechers als dem einer Privatdetektivin.«
    Â»Sie sehen auch nicht gerade wie ein Cop aus«, gab sie zurück.
    Â»Woher wissen Sie, dass ich ein Cop bin?«
    Sie deutete mit dem Kopf zum Bett. »Standard-Taschenlampe des LAPD .« Ein kurzes Zögern. »Ganz im Gegensatz zu Ihrer Waffe. Bei der kann von Standard keine Rede sein. HK USP Tactical. Die Lieblingspistole der Navy Seals. Das heißt, Sie sind entweder bei irgendeiner Spezialeinheit oder ein Waffennarr. Wahrscheinlich beides.«
    Hunters Pistole war nach wie vor auf die Stelle zwischen ihren Augen gerichtet. »Wenn Sie wussten, dass ich ein Cop bin, warum sind Sie dann auf mich losgegangen?«
    Â»Sie haben mir ja gar keine Gelegenheit gegeben, irgendwas zu sagen. Ich wollte Sie gerade bitten, sich schön langsam umzudrehen, da sind Sie plötzlich zu Captain America auf Crack mutiert. Ich habe mich bloß verteidigt.«
    Hunter überlegte. »Wenn Sie Privatdetektivin sind, wer hat Sie angeheuert?«
    Â»Sie wissen, dass ich Ihnen das nicht verraten darf. Die

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