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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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zur Verfügung stehende Methode an, um mich in
    Ihrem Gedächtnis zu verankern.»
    Annie schenkte ihm ein winziges undurchschaubares Lächeln,
    mit dem sie die schlagfertige Erwiderung belohnte. Nicht dass der Mann eine Chance bei ihr gehabt hätte. Selbstverständlich nicht. Er sah gut aus, hatte die richtige Stimme und die richtigen Manieren, aber er war letzten Endes nur ein Immobilienmakler. Mit einem
    Immobilienmakler zu schlafen wäre ein Ausrutscher in die
    Mittelmäßigkeit gewesen – fast so schlimm, wie mit einem Anwalt
    zu schlafen. «Also, sagen Sie, Mr. Stellan. Haben wir die
    Hacienda?»
    «In der Tat ist sie die Ihre, Ma'am, Vertragsbedingungen und
    Mietpreis ganz nach Ihren Wünschen.» Er legte ihr einen
    Mietvertrag zur Unterschrift auf die Bar. «Die Besitzer haben sich ein wenig gesträubt, das Tierhaltungsverbot aufzuheben, bis ich
    ihnen versichert habe, dass es sich um einen Polizeihund handelt und so. Er ist doch kein bissiger Hund, oder?»
    Annie berührte ihren Mundwinkel mit einem leuchtend grün
    lackierten Fingernagel. «Nein. Es handelt sich definitiv nicht um einen scharf abgerichteten Hund.» Sie unterschrieb den Mietvertrag mit einem schwungvollen Schriftzug.
    «Nun, das ist auf jeden Fall eine gute Nachricht. Ich hatte
    befürchtet, dass es sich um einen Spürhund handelt, da Sie doch hier sind, um dem Chief zu helfen, seine Tochter zu finden.»
    Annie schmunzelte bei dem Gedanken, dass Grace' Hund etwas
    anderem nachspürte als Grace, was fast so komisch war wie die
    Vorstellung von Charlie als bissigem Wachhund. «Sie sind ein gut
    informierter Mann, Mr. Stellan. Ich kann mich nicht erinnern,
    erwähnt zu haben, dass wir mit Ihrem ausgezeichneten Police
    Department zusammenarbeiten werden.»
    «Ach, kommen Sie, das wusste doch jedermann in der Stadt drei
    Minuten nach Ihrem Auftauchen. Unser Ort ist sehr klein, Miss
    Belinsky.»
    Ein sehr provinzieller Ort, dachte Annie, als sie wenig später auf dem Gehsteig zum Büro des Chiefs schlenderte und die Blicke
    spürte, die ihr folgten. Wenn eine kleine, ältere und korpulente Frau in einem Kleid bewirken konnte, dass sich so viele Menschen nach
    ihr umdrehten, dann würden die Einheimischen garantiert einen
    Schlag bekommen, wenn ihnen Harley auf der Straße begegnete.
    Chief Savadra war bislang die einzige Ausnahme, und kaum
    hatte er sie mit seinem gewohnten traurigen Morgenlächeln bedacht, fühlte sie sich entspannt und frei, sie selbst zu sein. Er war zweifellos der hässlichste Mann in der Stadt, mit seinem groben, vom Wetter
    gegerbten Gesicht und einem drahtigen Körper, der zu keinem
    Zeitpunkt zu wissen schien, wohin die meisten seiner Teile ausreißen wollten. Aber es war etwas Besonderes an ihm, das Annie von der
    ersten Minute an gefallen hatte.
    «Wie ich höre, haben Sie die Hacienda bekommen.»
    Annie ging direkt zum Wasserspender, den sie am zweiten Tag
    hatte anliefern lassen. «Ich schwöre Ihnen, in dieser Stadt verbreiten sich Nachrichten schneller, als ich gehen kann.»
    «Wie ich höre, gehen Sie doch überhaupt nicht, Miss Annie. Sie
    schweben.»
    Miss Annie. Das gefiel ihr. Erinnerte sie an Mississippi. Es gefiel ihr besonders, weil kein Flirten dahintersteckte; nur eine freundliche Neckerei. «Warten Sie nur ab, bis diese Stadt die anderen drei zu Gesicht bekommt. Ich bin die Unauffällige.»
    Chief Savadra lehnte sich auf seinem knarrenden Holzstuhl
    zurück und sah zu, wie sie Akten in ihre Mappe packte. «Ich dachte, Sie fliegen erst Freitag.»
    «Ich habe alles getan, was ich konnte, bevor die Computer
    kommen. Und da ich jetzt auch den Vertrag für die Hacienda
    unterschrieben habe, kann ich ein bisschen früher zurück.»
    «Sie vermissen Ihre Leute.»
    Annie warf ihm einen Seitenblick zu. «Ich hätte es nicht erwartet, wenigstens nicht so sehr, aber es stimmt. Sagen Sie es nur nicht
    weiter.»
    Der Chief schmunzelte. «Ich werde nächste Woche mal
    rausfahren, nachsehen, ob der Strom angestellt ist, und dafür sorgen, dass Wasser im Pool ist, bevor Sie zurückkommen.»
    «Danke, aber Joe Stellan hat ein paar Leute beauftragt, sich
    darum zu kümmern.»
    «Trotzdem sehe ich mich mal um, halte den Leuten meine
    Dienstmarke unter die Nase und lehre sie ein wenig Gottesfurcht.»
    Annie lächelte. «Das ist nett von Ihnen.»
    «Machen Sie Witze? Nie im Leben werde ich in der Lage sein,
    Ihnen allen zu vergelten, was Sie für mich tun. Ich begreife nur
    nicht, warum Sie es tun. Was veranlasst eine Gruppe

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