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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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rum und hält den Mund, während andere Leute umgebracht
    werden. Verflucht, warum sind diese Handschellenclips immer so
    weit hinten, dass ich an die Scheißdinger nicht rankomme…?»
    «Gino. Reg dich ab.»
    Gino schnaubte voller Wut und sah seinen Partner an. «Was?»
    «Wir können ihn nicht festnehmen.»
    «Bitte.»
    «Er ist kein Zeuge im eigentlichen Sinn. Schutzhaft ist eine
    freiwillige Sache, und was die Trunkenheit in der Öffentlichkeit
    betrifft…»
    «Ja, ja, ich verstehe schon.» Gino ließ sich zutiefst enttäuscht auf seinen Stuhl fallen. «Wir könnten aber hinfahren und ihn noch mal verhören. Vielleicht sollten wir uns unterwegs einen elektrischen Kuhstock besorgen, denn ohne Ansporn wird der Kerl uns gar nichts sagen.»
    «Ruf Marty an. Sag ihm, was wir wissen, gib ihm noch ein
    bisschen mehr Munition. Und bitte ihn, Lily zu informieren. Ich habe ihr heute Morgen schon einen kleinen Anstoß gegeben. Vielleicht
    können die beiden ihn ja zusammen knacken.»
    Gino griff nach dem Telefon. «Wir müssen einen Streifenwagen
    vor der Gärtnerei postieren, wenn Jack weiterhin dort bleibt.»
    «Ja. Kümmere du dich darum. Ich werde Chief Boyd in Wayzata
    anrufen, damit er vorsichtshalber auch einen Streifenwagen zum
    Schutz von Jacks Frau bereitstellt.»
    Magozzis Handy piepte, als er das Gespräch mit Chief Boyd
    beendete. «He, Grace.»
    «Ruf mich bitte im Festnetz zurück. Ich hasse Handys.»
    Er machte ein verdutztes Gesicht, als sie so abrupt auflegte, rief sie aber von seinem Schreibtisch aus zurück. «Warum hast du nicht gleich unter meiner Büronummer angerufen, wenn du Handys so
    sehr hasst?»
    «Weil ich dann erst bei Gloria gelandet wäre, deswegen. Gloria
    hasst mich.»
    «Was redest du denn da? Das tut sie absolut nicht.»
    Grace lachte los, war aber im Handumdrehen wieder ernst. «Das
    Programm hat ein paar Sachen ausgespuckt. Mag sein, dass sie
    unwichtig sind. Ich bin mir nicht sicher.»
    «Ich weiß jedenfalls mit absoluter Sicherheit, dass Gloria dich
    nicht hasst.»
    Gino sah mit hochgezogenen Augenbrauen von seinem
    Telefongespräch auf, aber Magozzi beachtete ihn nicht.
    «Mein Gott, Magozzi, wichtiger als diese Geschichte ist es
    zweifellos», sagte Grace ungeduldig. «Hör zu, über die regulären
    Kanäle habe ich für deine drei Opfer keine Übereinstimmungen
    gefunden, was Geldausgaben betrifft. Daher habe ich die
    Suchparameter etwas erweitert.»
    «Du liebe Güte, was genau bedeutet das?»
    «Ich habe für alle drei sämtliche Daten abgerufen. Bankauszüge,
    Kreditkarten, Investmentportfolios, Steuererstattungen…»
    Magozzi ließ den Kopf in die Hände sinken und hielt sich die
    Augen zu, während das Ausmaß von Grace' Computerkriminalität
    immer größer wurde.
    «Magozzi, bist du noch da?»
    «Ich bin hier. Vielleicht wäre es ein guter Zeitpunkt zu erwähnen, dass Chief Malcherson mich gebeten hat, dich daran zu erinnern, dir nur Zugang zu den Informationen zu verschaffen, die Allgemeingut
    sind.»
    «Okay. Hier ist deine Information aus dem Bereich
    Allgemeingut. Morey Gilbert und Rose Kleber haben in demselben
    Lebensmittelladen eingekauft.»
    «Das ist es?»
    «Das ist es.»
    «Oh.»
    «Sieh es mal so, Magozzi: Du hast bereits an den zwei Tatorten
    ganz legal Zugang zu den meisten Informationen. Du musst nur noch jedes einzelne Stück Papier aus Rose Klebers und Ben Schulers
    Häusern prüfen und sie alle miteinander vergleichen. In zwei
    Wochen weißt du, was ich jetzt weiß.»
    «Okay, Grace. Du hast mich überzeugt. Ich hör dir zu.»
    «Alle drei Opfer – Morey Gilbert, Rose Kleber und Ben Schuler
    – haben viel Geld für Flugtickets ausgegeben. Sobald ich diese
    Verbindung zwischen ihnen entdeckt hatte, habe ich ihre Daten in
    die Datenbanken der Fluggesellschaften reingehängt und
    herausgefunden, dass sie oft zusammen verreist sind. Ich meine,
    wirklich oft. Dieselbe Maschine, Plätze nebeneinander, dieselben
    Zielorte, dieselben Daten.»
    «Was für Reisen? Meinst du Urlaubsreisen? Trips für Senioren,
    so was?»
    «Das glaube ich nicht.»
    «Und wo sind sie hingeflogen?»
    Magozzi setzte sich und hörte einen Moment lang zu. Er runzelte
    die Stirn, aber entspannte sich wieder. «Warte eine Sekunde. Ich
    muss das Telefon wechseln. Leg nicht auf. Bin gleich wieder da,
    okay?»
    Gino sah auf, als Magozzi von seinem Stuhl sprang, und presste
    den Telefonhörer an seine Brust. «Was gibt's?»
    «Vielleicht eine ganze Menge», antwortete Magozzi über

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