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Der Köder

Der Köder

Titel: Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Gino, und ich war nicht zimperlich. Ich weiß, dass er mit irgendwas zurückhält. Es ist komisch, aber ich habe das Gefühl, er meint, einen verdammt guten Grund dafür zu haben. Aber ich
    versuch's noch mal. Später heute Abend, nachdem Lily wieder ins
    Haus gegangen ist.»
    «Du willst ihn wirklich hier behalten?»
    «Wenn ihn tatsächlich jemand umbringen will, ist er hier
    wahrscheinlich sicherer als irgendwo sonst.»
    «Wie kommst du darauf? Morey war hier nicht besonders
    sicher», betonte Gino.
    Marty drehte sich um und sah ihn offen an. «Weil ich auch hier
    bleibe und eine Waffe trage. Gestern hat Jack mich gebeten, nach
    Hause zu fahren und meine Waffe zu holen. Er hat sich Sorgen
    gemacht wegen Lily. Ich glaube, er hat wirklich Angst, Gino.»
    Gino nickte. «Das glauben wir auch. Aber es könnte sein, dass er
    seinen Garten ganz allein zerschossen hat, Marty. Aber das wissen wir nicht, bevor wir die Ergebnisse von der Ballistik bekommen
    haben, und vielleicht noch nicht einmal dann. Wenn bewiesen ist,
    dass es noch eine andere Waffe gab als die, mit der Jack
    herumgefuchtelt hat, können wir einen Wagen bei euch postieren.»
    Sie hörten zu reden auf, als sie sahen, dass Jack über den
    Parkplatz auf sie zugeeilt kam.
    «Wo zum Teufel sind die Tiny Tims, Marty? Die sollten auf
    demselben Tisch stehen wie die Goldenen Königinnen, und ich habe
    eine Kundin, die einen Aufstand macht, weil sie keine finden kann.»
    Marty rieb sich die Stirn und versuchte von Mord auf Pflanzen
    umzuschalten. «Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du
    redest, Jack.»
    «Ich rede von verdammten Tomaten, verstehst du? Also, wo sind
    sie?»
    «Oh. Ich glaube, ich habe ein paar drüben beim kleinen
    Gewächshaus in den Schatten gestellt.»
    Fassungslos starrte Jack ihn an. «Du hast Tomaten in den
    Schatten gestellt?»
    «Nehme ich an. Wenn die Dinger da drüben Tomaten sind.» Er
    streckte einen Daumen nach rechts, und Jack blickte in dieselbe
    Richtung.
    «Oh, mein Gott.» Er wollte davoneilen, drehte sich aber um und
    kam zu Gino. «Ich glaube, ich habe vergessen, mich fürs Mitnehmen zu bedanken, Detective.»
    «Das stimmt.»
    Jack nickte, schob die Hände in die Hosentaschen und blickte zur
    Seite. «Und da wäre noch was.»
    «Ja?»
    «Manchmal bin ich ein ziemliches Arschloch.»
    «Meinen Sie?»
    «Trotz allem sind Sie und Ihr Partner sehr anständig zu mir
    gewesen. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.» Er hob den Blick, um Gino in die Augen zu sehen. «Das ist mein Ernst.»
    Gino machte ein unglückliches Gesicht, als er ihn davongehen
    sah. «Verdammt. Jetzt bin ich in einem echten Gewissenskonflikt.»
    Marty lachte. «Jack bringt jeden in Verwirrung.»

    KAPITEL 29

    In dem Augenblick, als Gino die Tür zum Morddezernat aufstieß,
    fielen sie über ihn her. Wie ein Rudel geifernder Welpen bestürmten ihn Langer, McLaren, Gloria und Peterson. Ein weniger gestandener Mann, dachte er, hätte es vielleicht mit der Angst bekommen. «Lars, was machst du denn hier?», fragte er Detective Peterson. «Ich
    dachte, sie hätten dich zum Rauschgift abgeschoben, bis Tinker aus dem Urlaub zurückkommt.»
    Peterson war dünn wie ein Strich und hatte nur wenig mehr Farbe
    im Gesicht als die meisten der Leichen, die sie in den vergangenen Tagen gesehen hatten. «Nur für gestern. Und weißt du, wie ich den Tag verbracht habe? Habe in der Methadonklinik gesessen und
    darauf gewartet, dass Große-Fresse-Ray auftaucht. Gott weiß, was
    ich mir da geholt habe…»
    Gloria stieß Peterson mit einem sanften Stups ihrer Hüfte
    beiseite, der ihn fast umgeworfen hatte. «Bla bla bla, komm schon, Rolseth, spuck's aus.»
    «Was?»
    «Machst du Witze?», fragte McLaren. Er trug ein blauweißes
    Hahnentrittjackett, das als Sehtest durchging. «Ihr seid schon den ganzen Morgen in den Nachrichten, und ihr habt euch nicht mal
    telefonisch gemeldet. Also, was ist bei Gilberts Haus passiert? Und wo steckt Magozzi?»
    «Leo liefert ein paar Sachen in der Ballistik ab, und bei Gilbert ist gar nichts passiert.»
    «Keine Toten?»
    «Keine Toten. Sieht so aus, als hätte Gilbert den Wagen seiner
    Frau erschossen, als er ein ganzes Magazin auf einen
    Phantommörder geleert hat. Viel mehr war nicht.»
    Peterson ließ die knochigen Schultern unter seinem weißen
    Hemd hängen. Traurig blickte er auf seinen leeren Schreibtisch,
    wahrscheinlich träumte er von Mordfällen, der blutrünstige Mistkerl.
    «Hörte sich in den Nachrichten an wie die Sache

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