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Der König auf Camelot

Der König auf Camelot

Titel: Der König auf Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.H. White
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Art erinnernd: »Also bitte,
Kindchen… keine Reklame für Hedonismus. Man hat seinen Spaß, allright, aber
dann hält man schön seinen Mund.«
    Und sie erfand die Geschichte von dem
Incubus, der ein armes Nönnchen nachts im Bett überfallen und ihr Gewalt
angetan habe.
     
    Im Walisischen stammt das Wort für
»Bedeutung « (ystyr)
vom Lateinischen »historia « , aus dem sich im Englischen sowohl das Wort
»story « wie auch das Wort »history « ableitet. »History « ist mit der Zeit in seiner Bedeutung um den ursprünglich extra-historischen
Inhalt, den »historia « besaß entleert worden. Das Wort selbst hat eine
gemeinsame Wurzel mit »wissend « , »gelehrt « , »weiser Mann « und
»Richter « .
    Das alte walisische Wort für »Geschichte « , »cyfarwyddyd « bedeutet
»Führung « , »Richtung « , »Unterweisung « , »Wissen « ,
»Geschicklichkeit « , »Rezept « . Es ist abgeleitet von »araydd « ,
was wiederum heißt »Zeichen « , »Symbol « , »Manifestation « ,
»Omen « , »Wunder « und kommt von der Wurzel des Wortes »sehen « . Der Geschichtenerzähler (cyfarwydd) war ursprünglich
ein Seher und ein Lehrer, der die Seelen seiner Zuhörer durch die Welt des
Geheimnisvollen führte.
    Alwyn Rees and Brinley Rees,
Celtic Heritage, Ancient Tradition in Ireland and Wales
     
    Vom Standpunkt der etablierten Ordnung in
dieser Welt verläuft bei der An und Weise, in der ein »hero« (Held) gezeugt und
geboren wird, alles falsch. Gewöhnliche Kinder werden verheirateten Eltern
geboren, die keine Blutsverwandten sind. Der »hero « wird zumeist »illegitim« gezeugt und
von einem ledigen Mädchen geboren. Wenn die Mutter verheiratet ist, findet
seine Zeugung unter dem Vorzeichen dessen statt, was man sonst Ehebruch nennt,
und die Regelwidrigkeit der Verbindung wird oft noch durch Gewaltanwendung oder
List besonders betont. Um die Dinge noch schlimmer zu machen, wird selbst die
Integrität der Familie verletzt: ein Vater zeugt den »hero« mit seiner Tochter,
ein Sohn schläft mit seiner Mutter, der Bruder mit der Schwester. Die
Ereignisse spotten den Naturgesetzen. Eine unfruchtbare Frau kann ein Kind
empfangen, indem sie Wasser trinkt, einen Wurm verschluckt, einen Fisch ißt
oder ein Weizenkorn.
    Doch dies sind alles ursprünglich
religiöse Geschichten, die einen befreienden und erhebenden Effekt bei den
Zuhörern haben sollen.
    Wir haben erwähnt, daß es üblich war, sie
bei der Geburt eines menschlichen Kindes zu erzählen und hatten vermutet, daß
sie als Beispiele galten, in deren Licht die Bedeutung einer gewöhnlichen
Geburt erst recht begriffen wurde. Aber es sind ganz offensichtlich keine
Muster, die das reale Leben nachzeichneten. Will man das Paradoxe dieser Mythen
auflösen, so muß man sie als Symbole für die transzendente Bedeutung der
entsprechenden Geburt ansehen. Man muß sich fragen, was diese Geburt vom
Standpunkt der unsichtbaren Welt aus bedeutet. Vom real-irdischen Standpunkt
aus wird das Kind unbeabsichtigt im Verlauf der elterlichen Beziehungen ohne
Eingreifen einer anderen Macht gezeugt. Vom Standpunkt der übernatürlichen Welt
aus sind die Eltern auserwählt, Zeit und Ort sind vorherbestimmt, das irdische
Leben des Kindes ist vorgezeichnet, noch ehe es empfangen wird.
    Feindliche Kräfte auf der Erde können
seine Ankunft nicht verhindern, die Mutter hat keine Wahl, in gewissem Sinn
wird ihr Gewalt angetan.
    Und bei jeder solcher Geburt gibt es einen
dritten Faktor. Das Kind mag biologisch von seinen irdischen Eltern abstammen,
es ist aber auch die Inkarnation einer übernatürlichen Wesenheit. Die Doktrin,
daß bei der Empfängnis ein Geist in den Mutterleib fährt, ist weitverbreitet,
sowohl unter primitiven wie auch unter hochgebildeten Völkern.
    Alwin Rees and Brinley Rees,
Celtic Heritage, Ancient Tradition in Ireland and Wales
     
    Als das Gesetz Gottes wieder aufgerichtet
worden und Britannien wieder zu einem christlichen Land geworden war, hört nun,
welch böse Taten geschahen durch Verrat und durch Neid. Rowena, die böse
Stiefmutter, gab Befehl, Vortimer, ihres Ehemannes Sohn, vergiften zu lassen,
denn sie haßte ihn, weil er Hengist aus seinem Reich vertrieben hatte. Als nun
Vortimer bestätigt ward, daß er sterben müsse und kein Arzt ihm werde helfen
können, versammelte er um sich seine Barone und teilte unter ihnen den Schatz
aus, den er zusammengetragen hatte. Achtet genau auf das, was er seinen
Freunden sagte.
    ›Ritter‹, sprach er, ›werbt

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