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Der König Der Komödianten: Historischer Roman

Titel: Der König Der Komödianten: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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der Stelle zurück und verriegle die Tür!«
    Zu meinem Erstaunen gehorchte sie sofort. Leider nahm sie dabei die Kerze mit, sodass ich wieder im Dunkeln stand. Im nächsten Moment ging jedoch die Tür abermals auf, undElena stellte das Nachtlicht ohne ein Wort auf den Terrazzoboden ab, bevor sie hastig in die Kammer zurückwich, die Tür wieder schloss und den Riegel vorschob.
    Ich konnte nichts gegen die glühende Bewunderung tun, die ungeachtet der bedrohlichen Situation in mir aufstieg. Was für eine Frau!
    Cipriano und Bernardo kamen gleichzeitig aus ihren Kammern gestürzt, und einen Augenblick später auch Baldassarre.
    »Rodolfo liegt verletzt auf der Treppe«, sagte ich. »Jemand muss ins Haus eingedrungen sein.«
    Bernardo trat entschlossen vor. Ich sah, dass er sein Schwert mit sich führte, und verfluchte mich, weil ich meines unten gelassen hatte.
    »Horcht!«, sagte Cipriano. »Da war was! Es kam von oben!« Zu Baldassarre sagte er: »Geh zurück in deine Kammer, du darfst dich nicht aufregen!«
    »Ich kann die Nachhut bilden«, schlug Baldassarre vor.
    »Nur, wenn du dich nicht von der Stelle bewegst.«
    Bernardo ging voran, das Schwert ausgestreckt, während ich einen halben Schritt hinter ihm blieb und die Kerze hochhielt. Cipriano folgte mit einer weiteren Leuchte, die wir an der bereits brennenden angezündet hatten.
    Im zweiten Stock stand die Tür zum verbotenen Saal offen.
    »Keinen Schritt weiter«, kam Razzis kalte Stimme aus der Dunkelheit. Er trat hinter der Tür hervor, eine Gestalt mit sich ziehend – Caterina, vollständig angekleidet, das Gesicht kalkweiß im Kerzenlicht. Todesangst stand in ihren Augen, und gleich darauf war auch der Grund dafür zu erkennen: Razzi hielt seinen Dolch an ihre Kehle.
    »Ich werde jetzt mit ihr nach unten gehen, und wenn einer von euch versucht, mich aufzuhalten, stirbt sie, genau wie der Zwerg.« Herrisch zeigte er mit dem Kinn auf Cipriano. »Du gehst mit der Kerze voran. Ihr anderen beiden marschiert jetzt schön brav da rein, damit ich euch einsperren kann.«
    Wäre es nach mir gegangen, hätten wir ohne Gegenwehr gehorcht, doch Bernardo dachte anders darüber. Ich sah ihn zittern vor Wut und Hass, und in seinen Augen loderte es förmlich vor Mordlust. Er würde auf keinen Fall klein beigeben.
    Einen endlosen Augenblick lang schien es unausweichlich, dass Caterina ihr Leben lassen musste, damit Bernardos wilde Rachsucht ihre Erfüllung finden konnte. Es war beinahe wie eine dramaturgische Notwendigkeit, das passende Ende einer Eifersuchtstragödie, die sonst niemals aufhören würde. Ein blutiges Spiel um Schande und Sühne, Verrat und Tod.
    »Lass das Schwert fallen«, befahl Razzi.
    Der Moment war gekommen. Bernardo würde sich nicht unterwerfen. Auch Caterina wusste es, ich las es in ihren Augen. Sie blickte dem Tod ins Gesicht.
    »Mich sandte Zeus, der große Göttervater, die tapfren Krieger Trojas zu erquicken«, sagte sie leise.
    Der Himmel allein mochte wissen, wie sie es angestellt hatte, aber ihre Worte lösten etwas bei Bernardo aus. »Bei allen Göttern, ach, wie wohl wird mir, seh ich dein Antlitz in der Sonne strahlen«, erwiderte er ebenso leise, den Blick unverwandt auf sie gerichtet. Dann fuhr er fort: »Wohlan, gewähre nun der Liebe mir. Erquicke freudig mich an Leib und Herz.«
    Fehlerfrei! Er hatte fehlerfrei gesprochen! Das konnte nur eines bedeuten: Er wollte keinen Fehler begehen! Oder?
    »Fallen lassen«, wiederholte Razzi ungeduldig.
    Bernardos Schwert landete scheppernd auf dem Boden. Mir entwich ein erleichterter Atemzug.
    Wie befohlen ging Bernardo in den Saal. Ich folgte ihm hastig, worauf Razzi prompt die Tür hinter uns zuwarf. Das knirschende Geräusch des Schlüssels war zu hören, und dann ein dumpfer Laut, gefolgt von einem Poltern.
    Neben mir ballte Bernardo die Fäuste und ließ ein Stoßgebet hören, und dann tat sich die Tür auf. Cipriano stand voruns, die Kerze in der einen und den blutbeschmierten Degen in der anderen Hand. Hinter ihm lehnte Caterina an der Wand, die Augen im Schock weit aufgerissen, aber unverletzt.
    Zu ihren Füßen lag bäuchlings ausgestreckt Razzi. Um den Einstich in seinem Rücken breitete sich ein rasch wachsender Blutfleck aus.
    Cipriano überzeugte sich davon, dass er tot war. »Bist du nun zufrieden?«, fragte er anschließend Caterina. »War es das, was du wolltest?«
    »Nein«, flüsterte sie. »O Gott, nein!«
    »Er ist schon der Zweite. Letzten Monat kam Rizzo aus Padua, er

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