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Der König der Lügen

Der König der Lügen

Titel: Der König der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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du es hören willst. Besonders in diesem Augenblick.«
    »Das war sehr aufmerksam von dir«, brachte ich um der Höflichkeit willen hervor.
    Sie wurde tatsächlich rot, lächelte und schlug die Augen nieder, als könnten ihre sorgfältig gepflegten Wimpern mich immer noch betören. Als sie aufblickte, war ihre ganze Unsicherheit verflogen. Ihre Stimme war fest wie ihr Blick und die Hände, die jetzt wieder meine Schultern umfassten.
    »Hör zu, Work. Ich weiß, es ist schwierig. Aber wir werden es überstehen, okay? Du bist unschuldig, das weiß ich. Du gehst ganz sicher nicht noch einmal ins Gefängnis. Das alles ist bald vorbei, und dann geht es uns gut. Wir können wieder das perfekte Ehepaar sein, wie wir es in alten Zeiten waren. Die Leute werden uns ansehen und genau das sagen: Was für ein perfektes Paar. Wir müssen einfach die Zähne zusammenbeißen und sehen, dass wir da durchkommen. Dass wir zusammen durchkommen.«
    »Zusammen«, wiederholte ich wie ein Papagei und dachte an den Frosch.
    »Es ist nur eine Panne. Groß und unglückselig, aber doch nur eine Panne. Weiter nichts. Damit werden wir fertig.«
    Ich blinzelte, konnte den Frosch jetzt tatsächlich sehen. Das Wasser sprudelte, und sein Blut fing an zu kochen. Ich wollte schreien, wollte ihn warnen, aber ich tat es nicht und sah, wie seine Augen verkochten. Puff. Sie rannen aus den Höhlen.
    »Ich muss duschen«, sagte ich.
    »Gute Idee.« Barbara nickte. »Nimm eine schöne heiße Dusche, und wenn du herauskommst, gibt's einen Drink. Wir trinken etwas, und alles wird gut werden.« Ich wollte mich abwenden, aber sie sprach weiter, so leise, dass ich es beinahe nicht gehört hätte. »Genau wie in alten Zeiten«, flüsterte sie. Ich sah ihr in die Augen, doch sie waren undurchdringlich, und ihre Lippen bogen sich wieder zu diesem halben Lächeln. »Ich liebe dich, Honey«, sagte sie. Ich ging aus der Küche. Sie rief mir nach, und ihre Stimme verklang hinter mir: »Willkommen zu Hause.«
    Ich ging ins Schlafzimmer. Das Bett war makellos gemacht, Blumen standen in einer Vase. Die Jalousien waren offen, und Licht flutete herein. Im Spiegel über der Kommode sah ich alt und lädiert aus, aber da war auch Entschlossenheit; ich beobachtete meine Augen, während ich meine Taschen ausleerte und meine tagealten Sachen auszog. Sie sahen nicht so alt und lädiert aus wie ich.
    Unter der Dusche drehte ich das Wasser so heiß, wie ich es aushalten konnte. Ich hob das Gesicht in den Strahl und ließ das Wasser auf mich herabprasseln. Ich hörte nicht, wie die Tür aufging. Ich spürte den Luftzug, und dann spürte ich ihre Hände. Sie legten sich auf meinen Rücken wie Herbstlaub. Vielleicht zuckte ich zusammen.
    »Sschh«, sagte Barbara sanft. »Ganz still.« Ich wollte mich umdrehen. »Nicht umdrehen«, sagte sie.
    Sie langte um mich herum und ließ ihre Hände unter der Dusche nass werden. Sie seifte sie ein und legte die Seife dann wieder in die Schale zurück. Sie legte mir die Hände auf die Brust, die unter ihnen glitschig wurde. Anscheinend fühlte sie den Widerstand in meinen angespannten Muskeln, meiner unnachgiebigen Haltung — vielleicht auch in der Unerbittlichkeit meines Schweigens. Aber sie kümmerte sich nicht darum, zog mit ihren Händen eine schaumige Bahn von meiner Brust zu meinem Bauch. Sie schmiegte sich an meinen Rücken, und ich spürte ihr festes Fleisch an meinem. Das Wasser flutete über meine Schultern und wollte zwischen unseren Körpern hinabfließen. Sie wich zurück und ließ sich nass werden. Dann glitt sie wieder an mir herab und schob ein schlankes Bein zwischen meine Beine. Und ihre Hände wanderten dorthin, wo sie früher immer willkommen gewesen waren.
    »Barbara.« Meine Stimme war ein Eindringling. Ihre Finger arbeiteten fleißiger, als könnte sie mich durch bloße Hartnäckigkeit dazu bringen, die Absolution zu ersehnen, die sie mir erteilen zu können glaubte.
    »Lass mich einfach machen«, sagte sie.
    Ich wollte sie nicht verletzen. Ich wollte überhaupt nichts mit ihr zu tun haben. »Barbara«, wiederholte ich, nachdrücklicher jetzt. Ich griff nach ihren Händen, und sie drehte mich zu sich herum.
    »Ich kann das, Work.«
    Ihr Haar war vorn nass und hinten noch trocken, und ihr Gesicht war so ernst, dass ich beinahe gelacht hätte. Aber da war auch Verzweiflung in ihrem Blick, als wäre dies alles, was sie noch zu bieten hätte, und als wüsste sie es genau. Einen Moment lang wusste ich nicht, was ich tun sollte, und

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