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Der König der Narren

Der König der Narren

Titel: Der König der Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
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als sie das taten. Hervor traten Guin, die beiden Leonesinnen, die nunmehr ganz und gar der Fürstin glichen, und Halbert d er Zwerg, der s ich als einziger sichtlich unwohl fühlte.
    »Machen wir den Anfang bei dem Geschöpf aus m ein e m eigenen Reich. Hal b ert h i er ist ein vielfacher Mörder.«
    Durch die Reihen der Gole m s ging ein Schauder: das erste Zeichen, dass sie zwar st u mm, aber nicht gefühllos waren. Die W ortsch m iede musterten Halbert ent s etzt. Da sie als einzige der Anwesenden auf seiner Augenhöhe waren, schaute er in einer Mischung aus Trotz und Ärger direkt zu ihnen zurück.
    »Ja, es ist schrecklich«, stim m t e die Fürstin in bedauerndem Tonfall zu. »Aber ich m usste diesem widerwärtigen Zwerg Straffreiheit versprechen, um ihn als Zeugen gegen die Verbrecherin Res zu gewinnen. Halbert, stim m t es, dass du einer Vereinigung von Mördern vorstehst ? «
    »Das stim m t «, bestätigte der Zwerg finster.
    »Hast du diesem Mäd c hen Res u n d ihrem Begleiter Yen Tao-tzu angeboten, deiner Vereinigung beizutreten?«
    »Das habe ich.«
    » W ussten sie zu diesem Zeitpunkt, w as du warst?« Er nickte.
    »Und ist es wahr, dass sie deinem Vorschlag begeistert zustim m te n ? «
    Halbert schaute auf seine Füße. Er biss sich auf die Lippen. Er schaute überall hin, nur nicht zu R e s und Yen T a o-tzu. »Sie waren in, ah, sehr guter Stim m ung, aber ja, sie haben zugestim m t .«
    Die Fürstin klatschte in die Hände, und unter ihrem Thron kroch ein grauer Käfer m it zwei blutrot e n Kneifzangen hervor. E he Res es sich versah, war das Tier zu ihr herübergekrabbelt. Als sie unwillkürlich versuchte, es von ihrem Kleid zu streifen, biss es sich in i h rer rechten Hand fest.
    »Das ist ein W ahrheitskäfer«, sagte die Fürstin liebenswürdig.
    »Ein reizendes Tier aus den Flüss e n hier. W enn je m and lügt, tötet er den Betreffenden sofort. Nun verrate m i r, Res, hat Halbert gelogen, oder würdest du jede seiner Aussagen bestätigen ? «
    »Er hat die Wahrheit gesagt«, erwiderte Res und spürte die Blicke der Menge in ihrem Rü c ken. Die F ü rstin wartete ein wenig. Offenbar glaubte sie, Res würde versuch e n, noch eine Erklärung hinzuzufügen, etwa, dass Halbert ein paar wichtige Dinge ausgelassen habe oder warum sie dem M ördersyndikat beigetreten sei, aber Res fügte kein einziges W ort hinzu und senk t e auch nicht den Kopf, um Halbert anzuschauen.
    »Gut, gut«, m einte die Fürstin schließlich, doch Argwohn trat in ihre Augen. »Als Nächstes, Bewohner von Sefirot, m öchte ich, dass ihr Guin sp r echen hö r t. Guin ist eine der wenigen Überlebenden des unglückseligen Dorfes Sto-Vo-Kor, das inzwischen wie das gesa m t e Land Haruspex vom Nichts versc h lungen wurde. Erzähle uns von deiner Bekanntschaft m it der Verbrecherin Res, Guin.«
    Guins blaue Federn waren gesträubt, nicht in Missfallen, sondern in freudiger Ekstase; sie gurrte g e ra d ezu, als sie anfing zu sprechen.
    »Sie war hungrig und erschöpft, als ich sie traf. Ich gab ihr zu essen und zu trinken und handelte sogar ein wenig m it ihr, weil sie m i r Leid tat. Z u diesem Zeitpunkt bereiteten wir in Sto-Vo-Kor eine Schutzzeremonie vor, die unser D orf vor d e m Nichts bewahren sollte. Sie fragte m ich darüber aus und gab vor, ihre eigene Hei m at retten zu wollen. Also erzählte ich ihr alles.« Sie stockte.
    » W ir wissen, dass es sch m erzhaft für dich sein muss, Guin«, sagte die Fürstin. »Aber deine Aussage ist wichtig.«
    Guin nickte und betupfte sich d i e Augen m it einem Tuch, das sie aus der Alten Kaiser S t adt haben musste, denn es waren ein paar unphantásische Zeichen darauf gestickt.
    » W ie ging die Sache aus ? «, fragte die Fürstin.
    »Sie verhinderte die Zere m onie, befreite einen Gefangenen, der, wie ich später erfuhr, viele Leben auf d e m G e wissen hat, und verschwand. Sto-Vo-Kor ging unter.«
    » W ar das deine letzte Begegnung m it Res ? «
    Heftig schüttelte Guin den Kopf. »Nein. Ich sah sie bei den Grottengängern wieder, wo sie klar m ac h te, dass sie für das furchtbare Schicksal meines Volkes nicht einen Funken Mitleid e m pf a nd. Später ka m en weitere m einer Landsleute u m , als wir ihr durch die Lüfte folgten. Ob sie uns absichtlich in einen Zusammenprall der vier W indriesen lockte, um dieses Ziel zu err e ich e n, weiß ich nicht«, schloss sie tugendhaft. »Also kann ich dazu keine Aussage m a chen.«
    »Du ar m es Ding«, m einte die F ü rstin. »Und

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