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Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition)

Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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Brüsten fast schüchtern. Sie ließ ihn gewähren, wölbte sich ihm entgegen und hielt ihn, als er ohne einen Laut erschauerte und dann still lag.
    Sie vergrub die Finger der Linken in seinen schwarzen Locken und lauschte seinem Atem.
    Jonah fuhr mit den Lippen über ihren Hals, ehe er sich langsam von ihr löste, sich neben ihr auf dem Rücken ausstreckte und einen Arm über die Augen legte, um die Umgebung, das Hurenhaus, auszusperren. Doch es nützte nicht viel. Die Bretterwände, die dieses Zimmer von den Nachbarräumen trennten, waren dünn; man hörte mühelos, was dort vorging.
    Annot bettete den Kopf auf seine Schulter. »Erzähl mir von dir, Jonah. Wie kommt es, dass du einen so kostbaren Mantel trägst? Und in einem Haus wie diesem verkehrst?«
    »Ich hatte ein bisschen Glück im Geschäft in letzter Zeit.«
    »Aber wird Rupert nicht wütend sein, wenn du die ganze Nacht ausbleibst?«
    Er lächelte träge. »Rupert ist heute aus ganz anderen Gründen wütend auf mich.« Mit knappen Worten berichtete er ihr, was sich in den letzten Monaten ereignet hatte, doch als er merkte, wie selbstgefällig es klang, unterbrach er sich beschämt und winkte ab. »Reden wir lieber von dir.«
    Sie rümpfte die Nase. »Besser nicht. Das ist nicht sehr erbaulich. Ich bin hier. Das sagt alles, oder nicht?«
    »Nichts kann dich zwingen, hier zu bleiben«, bemerkte er.
    »Nein? Und wo soll ich deiner Ansicht nach hin? Hast du vielleicht immer noch vor, mich zu heiraten?« Ihre Stimme klang schärfer, als sie beabsichtigt hatte, und sie fuhr hastig fort, um sich zu ersparen, sein kategorisches »Nein« hören zu müssen.»Das hier war das Beste, was mir passieren konnte. In Anbetracht der Umstände.«
    Er richtete sich auf die Ellbogen auf. »Du könntest zurück nach Canterbury. Niemand dort bräuchte je zu erfahren, was passiert ist.«
    »Und mein Kind?«
    »Rupert wird dafür aufkommen, ich sorge dafür.«
    »Aber ich würde es nie wiedersehen«, erwiderte sie hitzig. Dann schüttelte sie den Kopf. »Und ganz gleich, was ich meinen Eltern sagen würde, es käme ja doch irgendwie heraus, dass es ein dunkles Geheimnis gibt. Und dann? Ein Leben als Schandfleck meiner Familie, geduldet, aber unwillkommen im Haus meines Vaters oder später meines Bruders? Oder eine Ehe mit irgendeinem Hungerleider, der nicht wählerisch sein kann? Nein, Jonah. Ich bleibe viel lieber hier.« Sie erhob sich. Ohne jede Scham ging sie nackt im Zimmer umher, mit hoch erhobenem Kopf, fast stolz. Er bewunderte, wie ihre glatte Haut im Kerzenlicht schimmerte. Als sie die Becher vom Tisch holte, beugte sie sich unnötig weit vor, und unwillkürlich hob er die Hand und legte sie auf ihr wundervolles Hinterteil. Es schockierte ihn ein wenig, wie verrucht sie war. Aber vor allem erregte es ihn.
    Mit einem zufriedenen Lächeln wandte sie sich wieder zu ihm um und reichte ihm den Becher. »Was für Heuchler ihr Männer seid«, sagte sie kopfschüttelnd. »Du sagst mir, ich soll anständig werden, aber in Wirklichkeit bist du froh, dass du mich haben kannst.«
    »Stimmt«, räumte er unverblümt ein. »Aber ich will dich für mich.«
    »Dann komm morgen wieder.«
    Er lachte leise. »Ich glaube kaum, dass ich mir das auf Dauer leisten kann.«
    »Aber sagtest du nicht, du hast einen Kontrakt?«
    Er setzte sich auf, zog die Knie an und trank aus seinem Becher. Versonnen sah er auf den schwarzroten Wein hinab und nickte langsam. »Zur Ausrüstung der Truppen für einen Krieg, von dem man nie ein Wort hört. Davon werde ich ganz sichernicht reich. Ich weiß nicht, was dahinter steckt, aber es ist irgendein Schwindel.«
    Sie setzte sich zu ihm und bedeckte sich nachlässig mit einem Laken. »Dieser Krieg wird kommen, Jonah, sei beruhigt. Nur muss es so geschehen, dass der König von Frankreich nichts davon merkt, darum die Heimlichkeit.«
    Er starrte sie verdutzt an. »Was weißt du darüber?«
    Sie hob leicht die schmalen Schultern. »Ein Sekretarius des Lord Chancellor besucht mich hin und wieder. Und er redet gern. Ich schätze, wenn seine Lordschaft wüsste, was für ein Schwätzer sein Sekretarius ist, würde er ihn mit einem kräftigen Tritt vor die Tür setzen.« Und wenn er wüsste, welch merkwürdige Vorlieben sein Sekretarius hat, würde er ihn vor ein Kirchengericht stellen, fügte sie in Gedanken hinzu, aber sie sprach es nicht laut aus. Sie war äußerst diskret mit Äußerungen über ihre Kunden – ganz im Gegensatz zu ihrer Freundin Lilian. Außerdem

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