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Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition)

Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der König der purpurnen Stadt: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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aber sie war nicht erschrocken. Cupido hatte wenigstens genug Anstand gezeigt, sie vorzuwarnen.
    »Jonah.« Ihre Stimme klang dünn.
    »Wenn es dir lieber ist, gehe ich wieder.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er löste sich von der Fensterbank und trat ihr zwei Schritte entgegen. »Warum … bist du nicht zurückgekommen?« Es spielte im Grunde keine Rolle mehr, aber er wollte es wissen. »Heimlich, meine ich. Du wusstest doch, wo du mich allein hättest finden können.«
    »Deine Großmutter hat gesagt, wenn ich je wieder mit dir in Kontakt trete, sorgt sie dafür, dass ich vor dem Lord Mayor angeklagt werde und an den Pranger komme. Ich hatte Angst.«
    »Ich nehme an, dafür brennt sie jetzt in der Hölle«, sagte er scheinbar teilnahmslos.
    Annot machte große Augen und kam unbewusst einen Schritt näher. »Sie ist tot?«
    »O ja.«
    »Und willst du das? Dass sie in der Hölle brennt?«, fragte sie beklommen.
    »Ich weiß es wirklich nicht. Was ist mit dir? Willst du es?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie war nicht schuld, sondern Rupert.«
    Jonah lächelte schwach. »Ruperts Hölle ist hier und jetzt.«
    Ratlos sahen sie sich an. Dann schenkte er zwei Becher voll, um irgendetwas zu tun, und reichte ihr einen. Sie schloss die kleine Lücke, die noch zwischen ihnen war, nahm den Becher und trank, obwohl sie Wein verabscheute. Sie war nervös, rang mit Panik. Sie wusste nicht, was sie sagen oder tun, wo sie anknüpfen sollte. Sie wollte nicht, dass er ging, denn sie erinnerte sich, dass sie sich nach ihm gesehnt hatte, dass sie verliebt in ihn gewesen war, und sie wollte diese unschuldige Schwärmerei zurück. Aber sie fühlte sich völlig machtlos, wie gelähmt. Wenn er jetzt ginge, wäre sie grenzenlos enttäuscht, aber ebenso erleichtert, ging ihr auf.
    Dann lächelte er. Es war ein scheues Lächeln; er schien ebenso verlegen wie sie selbst, aber er neigte den Kopf dabei zur Seite, genau so, wie sie es in Erinnerung hatte, und die Grübchen zeigtensich in seinen Mundwinkeln. Ganz plötzlich ging ihr Wunsch in Erfüllung: Das Gefühl kam zurück, das Herzflattern, das merkwürdige Ziehen im Bauch, das sie heute so viel besser verstand als damals. Und mit diesem Lächeln, wurde ihr klar, begab er sich in ihre Hände. Also tat sie endlich, wozu es sie seit jeher verleitet hatte: Sie verschränkte die Hände in seinem Nacken und presste die Lippen auf seine.
    Er rührte sich nicht, sein Körper schien sich zu versteifen, aber die Lippen öffneten sich zögerlich, und er ließ zu, dass sie ihn küsste.
    Ihr Duft war überwältigend. Er hatte noch nie erlebt, dass eine Frau so betörend roch. Alle Bedenken, sein Zorn über ihre Käuflichkeit und seine lächerliche Eifersucht wurden bedeutungslos, und die Lust übernahm das Ruder. Er legte die Arme um sie und fuhr mit der Zungenspitze ihre Lippen entlang. Mühelos, wissend löste er die Haken und Ösen des Überkleides, streifte es in fiebriger Eile über ihre Schultern und umschloss ihre Brust unter dem dünnen Stoff der Kotte.
    Annot lachte leise. »So ungestüm? Und ich dachte, wir haben die ganze Nacht Zeit?«
    Er antwortete nicht, drängte sie behutsam, aber bestimmt zum Bett und schob ihren Rock hoch, noch ehe sie lag. Ungeschickt nestelten seine großen Hände an der Spange, die den Mantel hielt, und als der endlich zu Boden gegangen war, an seinem Gürtel. Dabei sah er unverwandt auf sie hinab, verschlang sie förmlich mit seinen schwarzen Augen.
    Annot hatte sich nie zuvor so schön und begehrenswert gefühlt. Ohne Hast schlängelte sie sich zur Mitte des breiten Bettes, fasste nach hinten und löste die Kordel, die das Unterkleid schnürte. Dann streifte sie langsam die Ärmel ab. Sie trug kein Hemd, und Jonah sah gebannt zu, als der Ausschnitt abwärts glitt und ihre runden, beinah schweren Brüste entblößte.
    Annot ließ sich in die Kissen sinken und wollte das Kleid langsam über die Hüften streifen, aber schon war er über ihr, riss und zerrte daran, dass der Stoff drohend knarrte. Der Laut ging in ihrem fröhlichen Lachen unter.
    Mit einem verzweifelten Ruck riss er das Unterkleid in Fetzen, sank zwischen die einladend geöffneten Schenkel und glitt in sie hinein.
    Jonah war genauso gierig wie Rupert, stellte Annot fest, aber nicht roh. Im Gegenteil, er verblüffte sie mit einer Sanftheit, die so gar nicht zu seinem Naturell zu passen schien. Drängend und ungeduldig stieß er in sie hinein, aber sein Kuss war spielerisch, die Hände auf ihren Armen und

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