Der Koenig der Schmuggler
wie er einen Ersatz für Teroenza finden konnte. Zum Glück war Zier ein fähiger Verwalter, der die Gabe besaß, Befehlen zu gehorchen.
Dann, und erst dann, wandte sich Durga der Gestalt zu, die die ganze Zeit in seinem Büro gestanden und geduldig gewartet hatte, während er seinen Geschäften nachging. »Vergeben Sie mir, Lady Guri«, sagte Durga und neigte das Haupt vor der attraktiven jungen Menschenfrau. »Ich hätte beinahe vergessen, daß Sie da sind. Die meisten Menschen sind unfähig, so lange geduldig auszuharren, und zappeln herum.«
Guri verneigte sich nun ihrerseits ein Stückchen. »Ich habe eine spezielle Ausbildung genossen, Euer Exzellenz. Prinz Xizor mag es nicht, wenn seine Untergebenen herumzappeln.«
»Recht so«, nickte Durga. »Wie Sie sehen können, bin ich die Informationen durchgegangen, die Sie mitgebracht haben. Sie bestätigen meinen Verdacht. Wie Sie gleichfalls gesehen haben, muß meine Rache an Teroenza noch bis zu einem… angemesseneren Zeitpunkt warten. Aber ich beabsichtige unverzüglich, Jiliac gegenüberzutreten und sie zu einem Zweikampf nach dem Alten Gesetz herauszufordern.«
»Das Alte Gesetz?«
»Es wird heutzutage nur noch selten angewandt, aber einer uralten Tradition der Hutts gemäß kann ein Hutt-Clanführer, der hinreichend provoziert wurde, einen anderen ohne ein gesetzliches Nachspiel zu einem Zweikampf herausfordern. Der Sieger ist dann derjenige, der das Recht auf seiner Seite hatte.«
»Ich verstehe, Euer Exzellenz. Prinz Xizor hat mich davon unterrichtet, daß Ihr wahrscheinlich so, wie es einem ehrenhaften Hutt ansteht, reagieren würdet. Er hat mich angewiesen, Euch zu begleiten und alles in meiner Macht Stehende zu unternehmen, um Eure Suche nach Gerechtigkeit zu erleichtern.«
Durga sah sie an und fragte sich, was eine zierlich gebaute menschliche Frau gegen Hutts oder Horden von Desilijic-Wächtern ausrichten zu können gedachte. »Sie wollen als meine Leibwächterin mitkommen? Aber…«
Guri lächelte andeutungsweise. »Ich bin Prinz Xizors erste Leibwächterin, Euer Exzellenz. Ich versichere Euch, daß ich Euch vor Jiliacs Wachen zu schützen weiß.«
Durga war versucht, mehr zu sagen, aber irgend etwas in Guris Gebaren hielt ihn davon ab. Er wußte, daß sie Xizors Adjutantin war. Es machte daher durchaus Sinn, daß sie auch eine fähige Attentäterin war. Sie mußte über Talente verfügen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen waren. Ohne Frage war ihr Auftreten vollkommen selbstsicher.
»Nun gut«, sagte Durga. »Gehen wir.«
Sie bestiegen Durgas Fähre. Die Reise zur Desilijic-Enklave dauerte im suborbitalen Flug etwas weniger als eine Stunde.
Sie landeten auf der Insel, die Jiliacs Winterpalast beherbergte und die gegenwärtige Heimat des Desilijic-Clans war. Durga trug einen großen Kasten und glitt mit Guri an seiner Seite auf den Eingang zu. »Durga Besadii Tai verlangt Jiliac Desilijic Tiron zu sehen. Ich bringe ein Geschenk und bitte um eine Privataudienz.«
Die Torwächter scannten die beiden Besucher und überzeugten sich davon, daß sie unbewaffnet waren. Nach einem kurzen Rückruf wurden sie in das Innere der Residenz dirigiert. Der Majordomus, ein Rodianer mit Namen Dorzo, begleitete sie zu dem riesigen, fast kahlen Empfangssaal, trat ein und verneigte sich. »Lord Durga von den Besadii«, verkündete er.
Durch das Portal konnte Durga erkennen, daß Jiliac irgendwelche Arbeiten an einem Datenblock verrichtete. Beim Anblick seiner Feindin wurde der Körper des jungen Hutt von Zorn überschwemmte. Er bebte förmlich vor Blutdurst.
Jiliac ließ sie absichtlich fast zehn Minuten warten, und Durga versuchte, so gelassen wie Guri zu bleiben. Sie war wirklich eine äußerst ungewöhnliche Frau, fand er.
Schließlich nickte Jiliac Dorzo zu, und der Rodianer verneigte sich vor den Besuchern und deklamierte: »Ihre Höchste Exzellenz, Jiliac, Führerin des Clans der Desilijic und Schutzherrin aller Rechtschaffenen, wird Euch jetzt empfangen.«
Durga setzte sich forsch in Bewegung, und Guri schritt ernst neben ihm her. Als sie vor Jiliac standen, blieb die riesige Hutt-Matrone stumm. Da Durga den alten Sitten gemäß als Besucher nicht reden durfte, bevor er angesprochen wurde, mußte er abermals warten.
Endlich regte sich Jiliacs mächtiger Leib. »Ich grüße die Besadii«, begann sie. »Ihr habt, wie es schicklich ist, ein Geschenk gebracht. Ihr dürft es mir nun übergeben.«
Durga nickte Guri zu, und die Menschenfrau trat
Weitere Kostenlose Bücher