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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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Selbstbeherrschung. Ihr wurde erst in diesem Moment wirklich klar, daß sie verloren war und daß es ihr nicht gelingen würde, hier wieder herauszukommen.
    »Was?«
    Sie atmete tief durch. »Ich habe meinen Vater seit Jahren nicht mehr gesehen. Wir standen uns immer sehr nahe. Meine Mutter und mein Bruder taugen nicht viel, aber mein Vater…« Bria hob die Schultern. »Sie verstehen schon. Als ich mich dem Widerstand anschloß, wußte ich, daß es zu gefährlich sein würde, ihn wiederzusehen. Zu gefährlich für uns beide. Aber ich fand Möglichkeiten – sichere Möglichkeiten –, ihn wissen zu lassen, daß ich am Leben bin. Mehrmals im Jahr erhält er auf komplizierten Umwegen Nachricht von mir. ›Bria geht es gut‹… In der Art eben.«
    »Fahren Sie fort.« Die Stimme des Kopfgeldjägers war absolut ausdruckslos.
    »Na ja, wie auch immer… Ich will nicht, daß er ewig auf eine neue Nachricht von mit warten muß. Könnten Sie ihn wissen lassen… daß ich tot bin? Er bedeutet mir viel. Er ist ein guter Mann, ein anständiger Mann. Er zahlt seine Steuern an das Imperium, er ist ein ehrbarer Bürger und alles. Wenn ich Ihnen also seinen Namen und die Adresse gebe, könnten Sie ihm dann eine Botschaft schicken. ›Bria ist tot!‹ Sonst nichts.«
    Zu Brias Überraschung nickte Boba Fett. »Das werde ich tun. Was…?« Der Kopfgeldjäger unterbrach sich, als die Türglocke anschlug. Boba Fett kam – wie ein jagendes Raubtier – mit einer einzigen nahtlosen Bewegung auf die Füße.
    Die Glocke ertönte noch einmal. Undeutlich, durch den Klangschwamm gedämpft, hörte Bria, wie jemand außerhalb der Kabine rief: »Bria? He, ich bin es, Lando!«
    »Calrissian«, sagte Boba Fett leise. Rasch drehte der Kopfgeldjäger den Klangschwamm wieder voll auf. Er ging zum Eingang, löste den Riegel und bezog Stellung hinter der Tür.
    »Lando, nein!« schrie Bria. »Geh weg!« Doch der Klangschwamm saugte das Geräusch auf und absorbierte es. Anstatt den Raum zu füllen, war ihr Schrei nicht lauter als ein Flüstern.
    Lando umfaßte die Blumen und die Flasche Wein ein wenig fester und trat ungeduldig durch die Tür von Bria Lavvals Unterkunft. »Sorry, ich bin ein paar Minuten zu spät dran«, sagte er. »Der Florist hatte schon geschlossen, daher mußte…«
    Calrissian verstummte irritiert, seine Augen weiteten sich, als er Bria, die neben einem großen Sessel mit auf dem Rücken gefesselten Händen auf dem Boden saß, und dann den von Laken verdeckten Stapel in der Ecke erblickte. Er wich zurück, als ihm aufging, daß er einen schlimmen Fehler gemacht hatte.
    Hinter dem Spieler fiel die Tür ins Schloß. »Was ist hier los?« wollte Lando wissen, doch er hörte seine Stimme nur als gedämpfte, unterdrückte Klangfolge. Als er Brias Blickrichtung erkannte, drehte er sich um und entdeckte einen Anomiden, der ihn betrachtete.
    »Schön, Sie wiederzusehen, Calrissian«, sagte der Anomide. »Sie haben Glück, daß ich niemals Geschäft und Vergnügen vermische.«
    »Was…?« setzte Lando an, dann fiel sein Blick auf den großen Koffer, der geöffnet auf dem Boden lag. Seine dunklen Augen wurden daraufhin noch größer. »Fett«, sagte er.
    »Ja«, entgegnete der Kopfgeldjäger. »Und das sollte besser das letzte Wort sein, das ich von Ihnen höre, Calrissian. Ich bin nicht wegen Ihnen hier. Kooperieren Sie, und ich lasse Sie vielleicht am Leben. Sie könnten mir von Nutzen sein.«
    Lando war zu klug, um ihm zu widersprechen. Behutsam legte er den Wein und die Blumen ab. Kurz darauf fand er sich ein paar Meter neben Bria auf dem Boden sitzen, ebenso wirksam gefesselt und den Rücken gegen das Sofa gelehnt.
    Boba Fett sah Bria scharf an. »Sie und ich werden morgen, sobald wir an der Landeplattform von Nar Hekka festgemacht haben, die ›Königin‹ verlassen. Wir werden dicht nebeneinander gehen. Ich werde eine Waffe tragen, allerdings keine, die bei einer Durchsuchung oder einer Sicherheitsüberprüfung entdeckt werden könnte. Sie werden immer dicht an meiner rechten Seite bleiben und den Mund halten. Verstanden?«
    Sie nickte. »Ja. Aber was ist mit Lando?« Der Unterton in ihrer Stimme machte deutlich, daß sie Angst um ihn hatte; deshalb warf der Spieler ihr einen dankbaren Blick zu.
    »Calrissians Leben hängt von Ihnen ab, Bria Tharen. Wenn Sie mir Ihr Wort geben, niemanden zu alarmieren, werde ich ihn hier zurücklassen, gefesselt und geknebelt, aber lebend.«
    Bria hob die Augenbrauen. »Sie verlassen sich auf mein

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