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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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Farbgemenge aufblitzen. Neue Piraten!
    »Halt!« bellte Boba Fett. Seine Stimme hörte sich durch die mechanischen Lautsprecher doppelt rauh an. Der Kopfgeldjäger stieß Bria rasch in einen Eingang, dann zerrte er Lando heran, damit er sich als lebenden Schutzschild vor sie stellte. »Keine Bewegung, Calrissian« fauchte Fett und verließ ihr Versteck, bis er voll sichtbar war.
    Das Trappeln eiliger Schritte kam näher, und dann Freibeuterhorden aus beiden Richtungen zusammen. Boba Fett, der unterdessen seine Bewaffnung überprüft hatte, nahm eine gespannte, zum Kampf bereite Haltung an. Gegen wie viele Piraten? Fünfundzwanzig? Dreißig? Vielleicht mehr, schätzte Lando.
    Die beiden Gruppen kamen immer näher, verlangsamten dann unsicher ihr Tempo. Lando machte ihnen daraus keinen Vorwurf. Er wäre auch nicht gern der erste, der auf Boba Fett schoß, nicht einmal unter diesen Umständen. Es war gut möglich, daß der Kopfgeldjäger ein paar der Angreifer mit in den Tod nehmen würde.
    »Was ist da los?« Aus dem Hintergrund einer der beiden Meuten ließ sich eine volltönende vertraute Altstimme vernehmen. Lando stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Boba Fett, im Namen sämtlicher Höllen von Barab, was tun Sie denn hier?«
    »Eine Jagdbeute festnehmen«, gab der Jäger zurück. »Ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen, Captain Renthal. Ich nehme meine Beute und ein Shuttle und verschwinde.«
    Lando füllte seine Lungen und brüllte: »Drea! Ich bin’s… Lando! He, was bin ich froh, dich zu sehen…« Fauchend entwich ihm die Atemluft, als der Kopfgeldjäger einen schnellen Schritt zurück machte und der Kolben von Fetts Blastergewehr Tuchfühlung mit seinem Solarplexus aufnahm. Der Spieler krümmte sich keuchend zusammen.
    Langsam teilten sich die Reihen der Freibeuter, und Drea Renthal, weiblicher Piraten-Captain und Landos ehemalige Geliebte, kam zum Vorschein. Sie war eine große, kantige Frau von etwa fünfundvierzig Jahren mit modisch silbern und golden gesträhntem Haar, heller Haut und den kältesten grauen Augen, die Lando jemals gesehen hatte. Renthal trug die übliche wilde Zusammenstellung von Kleidern am Leib – rot gestreifte Strümpfe, einen purpurnen Rock, der an einer Seite hochgeschürzt war, eine rosenfarbige Seidenbluse sowie eine gepanzerte Weste. Ihr stachelig kurzes Haar war halb von einem unmöglichen Barett verdeckt, an dem eine lange, hinter ihr flatternde orangerote Feder hing.
    Lando versuchte sich unter Schmerzen aufzurichten. Er wollte ihr zuwinken, aber, natürlich, seine Arme waren ja gefesselt. Außerdem würde Boba Fett ihn höchstwahrscheinlich für diese Ungehörigkeit töten.
    Renthal musterte sie und sagte dann: »Lando, du hast mir nie erzählt, daß ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt ist.«
    In Wahrheit wußte Lando von mehreren Kopfgeldern, die in den Zentralregionen auf ihn ausgesetzt waren, aber gegenwärtig befand er sich im imperialen Raum. »Kein Kopfgeld, Drea«, rief er mit rauher, atemloser Stimme. »Ich war bloß… zur falschen Zeit… am falschen Ort…«
    Renthal sah jetzt wieder den Kopfgeldjäger an. »Ist das wahr, Fett? Es gibt keine Belohnung für Calrissian?«
    Der Jäger zögerte, dann erwiderte er: »So ist es. Ich habe noch eine alte Rechnung mit Calrissian offen. Allerdings etwas… Persönliches.«
    Drea Renthal dachte lange darüber nach. »In dem Fall, Fett, sollten Sie ihn lieber gehen lassen. Lando ist so eine Art… besonderer Freund… von mir. Es könnte mir ein paar Nächte den Schlaf rauben, wenn ich Ihnen erlaube, ihn mitzunehmen. Ich sage Ihnen was: Lassen Sie ihn ziehen, und ich überlasse Ihnen eine Fähre zu Ihrer freien Verfügung.«
    Boba Fett nickte. »Sehr gut.« Ohne den Kopf zu wenden, sagte er: »Calrissian… hauen Sie ab! Wir sehen uns schon wieder… eines Tages.«
    Lando spürte, wie Bria sich von ihm fortbewegte, damit er verschwinden konnte. Der Spieler wünschte sich nichts mehr, als sich in Sicherheit zu bringen – zu Drea und ihrer Bande von Halsabschneidern –, doch statt dessen hörte er seine eigene Stimme sagen: »Nein, Drea, ich kann nicht ohne Lady Lavval gehen. Du kannst nicht zulassen, daß Fett sie mitnimmt.«
    Boba Fett war wahrhaftig nicht oft verblüfft, aber er vernahm Landos Worte mit großer Überraschung – fast schon mit Erstaunen. Er hatte Calrissian niemals für mehr als einen aufgeblasenen, stutzerhaften Feigling gehalten. Jetzt starrte der Kopfgeldjäger den Glücksspieler an und fragte

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