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Der Koenig geht tot

Der Koenig geht tot

Titel: Der Koenig geht tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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Adjektive aufbrausend und opportunistisch.
    »Am wichtigsten ist natürlich die Information, die dein Kollege über Reckert gegeben hat«, meinte Max mit einem Blick auf mich. »Falls Reckert tatsächlich seinem Bruder einen Auftrag zugesteckt hat, könnte das zu Unmut im Verein geführt haben.«
    »Unter Umständen hat König Reckert deswegen zur Rede gestellt«, spekulierte Christoph. »Vielleicht wollte er die Sache hochkochen, aus welchen Gründen auch immer. Dann hätte er sich ganz sicher Reckerts Ärger zugezogen.«
    Max notierte diese Angelegenheit mit Auftragsfilz in Reckerts Kreis. Kurz drauf fügte er Streit? hinzu.
    »Das wäre wohl vorläufig alles, was es zu Reckert zu sagen gibt«, resümierte Max. »Nein, halt! Hat Reckert ein Alibi?«
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete Christoph. »Er war auf dem Fest mal hier, mal da, hat sich um alles mögliche gekümmert. Keiner kann ganz genaue Zeitangaben machen, wann er mit Reckert gesprochen hat. Es wäre durchaus möglich, daß er für zwanzig oder dreißig Minuten verschwunden ist. Allerdings hat auch keiner ausgesagt, daß er Reckert hat wegfahren sehen.«
    Max faßte das als Kein Alibi zusammen.
    »Dann hätten wir als nächstes Bernhard Schnell, den Nebenbuhler und Fähnrich«, fuhr unser Schriftführer fort. »Bernhard ist deswegen interessant, weil er direkt vor dem Geschehen mit König einen Streit hatte. Er muß für König ein rotes Tuch gewesen sein, falls der wirklich vorhatte, seine Frau zurückzuerobern.«
    »Bernhard Schnell ist bislang von der Kripo völlig vernachlässigt worden«, sagte Christoph nachdenklich. »Er schien einfach uninteressant, da wir nichts über seine Beziehung zu Moni König wußten. Ich kann noch nicht mal sagen, ob Bernhard Schnell ein Alibi hat.«
    Max trug unter Bernhard Schnell die Wörter Affäre sowie Streit ein. Außerdem kritzelte er Alibi? darunter.
    »Der Vorstand gibt jetzt nicht mehr viel her«, murmelte Max. »Der Oberst Gerhard Streiter, sein Adjutant Berthold Griese, Kurt Wiesner, der Schriftführer. Über all die gibt es wahrscheinlich nicht viel Interessantes zu sagen!«
    »Das kann ich nach unseren Ermittlungen nur bejahen«, antwortete Christoph. »Keiner der Genannten hatte etwas Außergewöhnliches zu sagen oder ist sonst wie aufgefallen. Übrigens gibt es noch zwei Offiziere, die du jetzt nicht genannt hast. Sie haben zur Tatzeit mit dem Königspaar am Hofstaattisch gesessen und sich von da nicht wegbewegt, wie viele Augenzeugen bestätigen können. Und dieser Adjutant, dieser Griese, war in der Zeit zum Essen mit seiner Frau. All diese Leute können wir vernachlässigen.«
    »Moment, Moment!« warf ich ein. »Was ist mit diesem Onkel, Gerhard Streiter? Wie war das Verhältnis zwischen ihm und Wilfried König?«
    »König war sechzehn, als seine Mutter an Krebs verstarb und er zu seinem Onkel und seiner Tante kam. Der Vater war schon als junger Mann bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Onkel und Tante haben den Neffen wie ein eigenes Kind aufgenommen. Wie wir gehört haben, ist das Verhältnis, besonders zur Tante, immer herzlich und vertraut gewesen. Gerhard Streiter hat sich während Königs Ehekrise sogar sehr um ihn bemüht. Er hat ihn besucht, sich um ihn gekümmert – wie man das halt so macht, wenn man beinah der Vater ist.«
    »Hat Streiter ein Alibi?« wollte Max wissen.
    »Der Kassenführer Jürgen Hebel hat ausgesagt, er habe Streiter in der fraglichen Zeit kurz im Keller gesehen.«
    »Jürgen Hebel!« rief ich aus. »Der nächste Kandidat! Wenn etwas an dem Gerücht über seine nachlässige Kassenführung dran ist, dann könnte er genauso von König bedrängt worden sein wie Reckert. Womöglich hat er nur behauptet, er habe Streiter gesehen, weil er sich damit indirekt selbst ein Alibi gibt.«
    »Schon möglich!« Max malte wieder. Bei der Fülle der Personen mußte er wieder neue Kreise malen. »Ich werde mal mit Jupp Baumüller über diese Finanzgeschichte sprechen.« Dann blickte er hoch. »Außerhalb des Vorstands dürfte Königs Frau Moni die wichtigste Person sein. Sie fühlte sich belästigt durch ihren Mann und freute sich auf den Tag, an dem sie ihm nicht mehr regelmäßig begegnen mußte. Aber ist das ein Grund, seinen Gatten umzubringen?«
    »Klar!« Christoph und ich hatten wie aus einem Mund geantwortet.
    »Vielleicht hat König Moni unterwegs getroffen und ihr erneut die Hucke voll geheult«, spekulierte ich. »Die beiden sind in Streit geraten. König war

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