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Der König von Berlin (German Edition)

Der König von Berlin (German Edition)

Titel: Der König von Berlin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Evers
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eingefallen», sagte Mike und lächelte richtiggehend charmant. «Er war ja nun schon tot. Das Geld war also quasi herrenlos, und wir konnten das echt gut gebrauchen.»
    Markowitz grinste. «Wer kann schon zwanzigtausend Euro nicht gebrauchen?»
    «Eben. Es waren übrigens sogar 21 420 Euro. Uns war aber klar, wenn wir diesen Unfall meldeten, würde es erst mal viele blöde Fragen geben, von wegen, ob das auch wirklich ein Unfall war, ob wir ihn nicht gehetzt hätten oder so, und außerdem hätte dann garantiert auch irgendwann einer nach dem Geld gesucht, weil bestimmt doch irgendwer wusste, wie viel Kohle der dabeihatte. Vielleicht die Maklerin, die ihm das Haus gezeigt hat, sein Verleger oder sonst wer. Hätte ja alles sein können. Zuerst wollten wir ihn deshalb einfach hier im Wald vergraben, aber dann hatten wir eine bessere Idee. Also Rico hatte die.»
    Rico grunzte unwirsch. «Ist doch egal, wer die hatte.»
    Mike nickte. «Ja, aber du hattest sie nun mal, und eigentlich war die ja auch wirklich gut, deine Idee.» Als er Ricos zorniges Gesicht sah, fügte er noch schnell hinzu: «Mensch, mach dir doch keine Sorgen. Was immer wir an Strafe kriegen, wird sowieso gerecht durch vier geteilt.»
    Markowitz überlegte, ob sie ihnen sagen sollte, dass es kaum möglich sein würde, eine Gefängnisstrafe wie einen Staffellauf zu handhaben, also beispielsweise bei einer vierjährigen Haftstrafe jeder nacheinander ein Jahr oder alle vier gleichzeitig ein Jahr. Sie ließ es aber, weil sie die Männer nicht erschrecken und aus dem Redefluss bringen wollte.
    Rico war auch mittlerweile bereit, seine Idee zu verraten. «Mein Plan war, das ganze Unglück von Wilhelmsfelde nach Berlin zu verlegen. Dann würde doch niemand auf den Gedanken kommen, uns irgendwie in eine Beziehung zu Kaminskis Tod zu bringen. Am besten, dachte ich, wir lassen es wie einen Raubüberfall aussehen, dann sucht auch keiner mehr nach dem Geld. Wir müssen Kaminski dafür nur zurück nach Berlin bringen und ihn irgendwo in die Stadt legen. Möglichst in Bahnhofsnähe, damit man denkt, er wäre noch nach Berlin zurückgefahren und kurz hinterm Bahnhof überfallen und ausgeraubt worden.» Er nahm einen Schluck Bier, aber diesmal nutzte keiner der anderen Männer die Pause, um selbst etwas beizusteuern. Offensichtlich waren sie sich einig, diesen Teil der Geschichte am besten Rico zu überlassen. Der fuhr betont sachlich fort: «Wir haben ganz ordentlich zwei Müllsäcke über ihn gezogen, sodass keine Spuren ins Auto kommen, und ihn dann zum Kofferraum getragen. Außerdem haben wir einen schweren Backstein mit seinem Blut beschmiert. Den wollten wir in Berlin neben seine Leiche legen, damit man denkt, der Räuber habe ihn erschlagen.»
    Markowitz runzelte die Stirn. «Sie haben gehofft, die Berliner Polizei würde glauben, ihm sei mit einem Backsteinschlag das Genick gebrochen worden?»
    Jetzt hüpfte Jimi aufgeregt hoch: «Meint man nicht, was? Aber ich habe eine Folge ‹CSI: Miami› gesehen, wo das ganz genauso war. Nur andersrum. Aber sonst ganz genauso, also wo ein Genickbruch durch einen gewaltigen Backsteinschlag als Fenstersturz vertuscht werden sollte.»
    Markowitz zuckte die Schultern. «Was ist aus Ihrem Plan geworden?»
    Plötzlich schien Rico den Tränen nah. «Nichts. Leider nichts. Weil wir auf der langen, langen Fahrt nach Berlin noch eine bessere Idee hatten. Wie immer. Ich meine, so ist das doch ständig, mit jeder guten Idee. Also, in meinem Leben zumindest. Man hat eine gute, einfache Idee, aber statt dass man die einfach umsetzt, hat man dann doch noch mal eine bessere Idee und dann noch eine bessere und kurz danach eine noch mal bessere … und immer so weiter, und am Ende hat man die gute Idee so oft und so lange verbessert, bis sie einfach nur noch großer Mist ist. Und dann, wenn sie so richtig ganz, ganz großer Scheiß geworden ist, dann macht man’s.»
    Rico starrte auf den Boden. Mike schaute sich um. Augenscheinlich hatte niemand Lust, von der letzten, allerbesten Idee zu erzählen. Also gab er sich einen Ruck. «Rico hatte unterwegs den Einfall, wir könnten Kaminski doch auch in seine Wohnung bringen. Wir hatten ja alles, also Kaminski hatte alles dabeigehabt. Ausweis, Adresse, Schlüssel, alles war da. Dass er alleine wohnte, hatte er uns erzählt. Also konnten wir es doch auch wie einen Haushaltsunfall aussehen lassen. Als wenn er im Bad oder in der Küche gestürzt wäre. Das wäre noch unverdächtiger, es gäbe ja

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