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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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kurzerhand die Organisation bzw. Org und dann 1956 sogar der BND – mit Hitlers ehemaligem Geheimdienstchef als erstem Präsidenten, der den Dienst bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 führte.
    Nur ein paar Mausklicke weiter hatte Benjamin das Hauptquartier der FHO im Zweiten Weltkrieg lokalisiert. Es lag etwa sechzig Kilometer von Hitlers Hauptquartier, der Wolfsschanze, entfernt, bei Gizycko im heutigen Polen, dem ehemaligen deutschen Ort Lötzen. „Bis nach Königsberg waren es gerade mal hundertzwanzig Kilometer“, stellte er fest.
    „Das Bernsteinzimmer befand sich sozusagen die ganze Zeit vor der Nase der FHO“, hatte Zoé spontan ausgerufen. „Offensichtlich eine zu verlockende Chance, als dass die Abteilung Fremde Heere Ost sie sich entgehen lassen konnte.“
    Mit jedem Klick fügte sich ein weiteres Mosaiksteinchen in das große Bild, welches immer deutlicher hervortrat. Sie fragte sich, warum sie bloß nie zuvor von der Vergangenheit des BND gehört hatte. Das Internet quoll über von Informationen über die Fremde Heere Ost, doch schien sich in Deutschland niemand dafür zu interessieren.
    Gleich einem Triumphzug war der General mit seiner Schattenarmee ins Nachkriegsdeutschland eingezogen. Ein kolossaler Geburtsfehler der Republik, dachte Zoé, den sie und Benjamin nun am eigenen Leib zu spüren bekamen.
    Sie warf einen Blick auf den Kompass des Bootes und korrigierte leicht den Kurs. Benjamin war zu ihr nach vorne gekommen und hielt ihr die Zeitung hin. „Schau mal.“ Mit ernster Miene zeigte er auf einen Artikel auf der ersten Seite. Deutlich prangte über dem Text ein Foto des Hotel Adlon.
    „Schießerei in Berliner Luxushotel“, übersetzte sie die Headline laut. Rasch überflog sie den kurzen Artikel. Unbekannte Männer hatten das Hotel Adlon gestürmt und waren sogar bis in die hochgesicherte Präsidentensuite vorgedrungen. Ein freudloses Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie las, dass sich glücklicherweise keine Gäste in der Luxussuite befunden hatten. Im Hotel war es zu einer Schießerei gekommen, bei der zwei Sicherheitsleute des Hotels getötet und zwei weitere Männer schwer verletzt worden waren. Zoés Blick jagte jetzt über die Zeilen. Völlig ungeklärt schien zu sein, um wen es sich bei den Angreifern handelte. Die Verletzten waren noch immer nicht vernehmungsfähig, und zudem hatte die Berliner Polizei eine strikte Nachrichtensperre verhängt. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautete jedoch, dass die beiden Verletzten möglicherweise Mitarbeiter des BKA oder eines deutschen Geheimdienstes waren, was aber umgehend von Polizei und Regierung dementiert worden war. Auch der Autor des Artikels vermutete eher eine Abrechnung unter rivalisierenden Banden der Russenmafia. Mysteriös war zudem die Rolle des Hoteldirektors. Nach der Ermordung der beiden Sicherheitsmänner war er für mehr als eine Stunde unauffindbar gewesen, ohne dass es hierfür eine Erklärung gab. Zurzeit befand er sich gemeinsam mit seiner Familie an einem unbekannten Ort, wo er von Polizeipsychologen betreut wurde. Zoé reichte Benjamin die France Ouest zurück.
    Er schaute aufs Meer. „Wenn die Angreifer wirklich Männer der Kanzlerin waren, dann wollten sie uns wahrscheinlich zu Hilfe eilen. Sie müssen eine Nachricht erhalten haben, dass die Präsidentensuite angegriffen wird, und sind dann in das Hotel gestürmt, wo sie auf den Widerstand der Killer gestoßen sind.“
    „Die Kanzlerin hat dich beschatten lassen.“
    Seine Miene verfinsterte sich. „Nehmen wir für einen Augenblick an, dass die Kanzlerin von der Rolle der FHO beim Verschwinden des Bernsteinzimmers Kenntnis hat …“
    Ihr stockte fast der Atem, als sie den abgebrochenen Satz zu Ende führte. „… dann weiß sie, dass sie auf einem Pulverfass sitzt, das jeden Augenblick in die Luft zu fliegen droht.“ Ihre Gedanken überschlugen sich. Was für ein gewaltiger Skandal! Sie sah die Überschriften der Zeitungen förmlich vor sich, falls die Sache publik werden sollte. Laut sagte sie:
    DEUTSCHLAND HÄLT BERNSTEINZIMMER VERSTECKT!
    Regierung deckte jahrzehntelang BND-Operation!
    „Tja.“ Benjamin strich sich durchs Haar. „Die Kanzlerin steckt in der Klemme. Wenn herauskommt, dass der BND das Bernsteinzimmer seit Kriegsende wie einen deutschen Gral hütet, dann würde das nicht nur die Bundesregierung hinwegfegen, sondern das Ansehen der Bundesrepublik bis in die Fundamente zerstören.“
    Sie schluckte. „Und die

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