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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Währenddessen öffnete sich die Eingangstür immer weiter und stand bereits einen Spaltbreit offen.
    Zoé krampfte sich der Magen zusammen, und ohne weiter zu überlegen, warf sie sich gegen die Tür. Da brachen die Wandbefestigungen des Paneels mit einem lauten ratschenden Geräusch. Sie wirbelte herum, und das Kunstwerk kippte auf sie herunter. In diesem Moment wurde sie von hinten gepackt und zur Seite gerissen. Die massive Holzwand flog nur wenige Zentimeter an ihrem Kopf vorbei und krachte mit einem Donnerschlag auf den Boden, wo sie nun wie ein Bollwerk die Tür versperrte. Nur ein schmaler Spalt war offen geblieben. Sofort lief Parker zum gusseisernen Tisch und verkeilte ihn zwischen der Wand und dem China-Paneel. Sie starrte auf die Eingangstür, die zwar leicht offen stand, jetzt aber blockiert war. Er hat es geschafft, dachte sie, und noch in derselben Sekunde schlug die aufkommende Erleichterung wieder in Horror um. Eine schwarze, schallgedämpfte Pistole schob sich durch den offenen Türspalt – geistesgegenwärtig stürmte sie schreiend auf Parker zu, und beide stolperten und fielen zurück ins Wohnzimmer, während um sie herum Putz und Holz von den Wänden spritzte, verbunden mit dem jaulenden Pfeifen von Querschlägern.
    Sie robbte neben Parker an die Wand des Wohnzimmers, am ganzen Körper bebend. Die Schüsse fielen jetzt gleichmäßiger. Eine unheilvolle Ahnung beschlich sie, und vorsichtig lugte sie um die Ecke. Der Killer schoss systematisch auf das vordere Ende des Lackpaneels und zerfetzte es. „Sie zerschießen die Barriere!“
    Parker zog sie unsanft zurück hinter die schützende Wand. „Ich weiß.“
    Er atmete tief ein und wieder aus. Ihm war klar, dass seine Blockade nicht lange standhalten würde. Bald würde sich die Verkeilung lockern, dann würde die Tür sich unweigerlich öffnen und die Killer hereinlassen.
    Zoé hielt es nicht mehr auf dem Boden. In Panik erhob sie sich und stieß dabei mit dem Kopf an die Telefonanlage. Sofort riss sie den Hörer von der Gabel und drückte auf die rote X-Taste. „Hilfe! Die bringen uns um!“, schrie sie in dem Krach des hinter ihnen zersplitternden Holzes ins Telefon. Eine krächzende Stimme drang aus dem Lautsprecher, und als er hörte, was der Mann da vorschlug, traute Parker seinen Ohren nicht. Mit wem auch immer Zoé da telefonierte, er hatte offensichtlich den Verstand verloren.

Kapitel 21
    Der bullige Gangster mit dem blonden Zopf bewegte sich in der Präsidentensuite, als ob er die Räume schon seit langem kannte. Ungerührt registrierte er, dass in den Luxuszimmern niemand zu finden war.
    Verblüfft schaute sein Komplize ihn an. „Wo ist sie?“
    „Komm!“ Geübt steckte er die Pistole wieder in das Holster unter seinem linken Arm und schlenderte in das erste der zwei Arbeitszimmer. Sein Komplize folgte ihm sichtlich verblüfft. Als die Männer den Raum betraten, erblickten sie eine drei Meter lange und fast zwei Meter hohe Schrankwand aus massivem, dunklem Eichenholz, Reihe für Reihe gefüllt mit Notenmappen in braunen, ledernden Einbänden.
    Langsam strich er mit seinem Zeigefinger über den Rücken der Musikbände. Wahllos ließ er den Finger auf einem der Bände ruhen und schob ihn dann über den oberen ledernen Rand. Ganz leicht zog er an der ausgewählten Notensammlung, aber die Mappe rührte sich nicht – sie war fest mit dem Schrank verbunden.
    Ein kehliges Geräusch, das einem Lachen nur entfernt ähnelte, quoll aus seinem Mund. Auf dem ebenmäßigen Gesicht seines hübschen Kameraden sah er den Ausdruck plötzlich einsetzenden Begreifens.
    Wortlos strich er weiter über die braunen Lederbände, bis er den letzten in der Reihe erreichte. Wieder zog er vorsichtig an der Notensammlung. Diesmal gab der Band sofort nach, so dass er ihn vollends herauszog und das Buch auf den Boden fiel, wo es geöffnet liegen blieb – die angebliche Notensammlung war leer.
    Tastend schob er seine linke Hand in den freigewordenen Spalt. Nach etwa vierzig Zentimetern spürte er auf der rechten Seite einen länglichen Griff aus Metall, der waagerecht angebracht war. Mit einer einzigen schnellen Bewegung drehte er ihn im Uhrzeigersinn um neunzig Grad, bis er merkte, dass der Haltemechanismus einrastete. Dann zog er kräftig an der Halterung. Unmittelbar darauf begann sich ein Teil der Schrankwand in Bewegung zu setzen und brachte ihn damit fast aus dem Gleichgewicht. Auf einer Länge von circa einem Meter ließ sich die Schrankwand wie eine

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