Der Kofferträger (German Edition)
schaute auf das Blatt Papier. War das alles, was er von mir wollte? Dann sah ich, es war eine Erklärung gegen dich. Ich sollte unterschreiben, dass du mich zum Sex gezwungen hast, und dass du die Bestechungen von der PCG erzwungen hättest. Als ich mich weigerte zu unterschreiben, blickte er abschätzend über meinen Körper. Seine Finger zuckten. Aus seinen Augen glühte das Feuer des Hasses und um seinen Mund spielte ein kaltes Lächeln.“
Corinna machte eine Pause, holte mehrmals tief Luft. Für die nächsten Worte brauchte sie mehr Kraft. Jürgen lauschte entsetzt ihrem Bericht. Er brachte nicht einen Ton heraus.
„Er riss mir die Kleider vom Leib“, Corinna begann , schneller zu erzählen. „Ich zitterte nackt vor ihm, bat ihn um Mitleid. Der Mensch war zwei Kopf größer als ich, hatte einen schwarzen Mantel an, war breitschultrig mit einem dicken Gesicht. Er beugte sich vor, drohte, mir mit unmissverständlichen Gesten die Ohren abzuschneiden, wenn ich nicht unterschreiben würde. Ich weigerte mich immer noch. Mit seiner linken, behandschuhten Pranke quetschte er mir die Gurgel zu. Er zog ein Messer. Wirbelte mich herum. Blitzschnell fuhr sein Messer von der Schulter über meinen Rücken. Ich spürte den beißenden Schmerz, das spritzende Blut. Doch ich unterschrieb noch immer nicht, und er zog wieder sein Messer über meinen Rücken. Diesmal von der anderen Seite. Mein Blut spritzte durch die Wohnung. An meinem Hals drehte er mich um, sodass ich von Angesicht zu Angesicht vor ihm stand. Die verzweifelte Angst in meinem Gesicht hat ihn noch wilder gemacht. Wie aber sollte ich meine Angst verbergen? Der Mensch stierte auf meine Brüste. Mit dem Messer schlitzte er die Haut vom Schlüsselbein bis zur Brustwarze.“
Jürgen zog in einer ersten unwillkürlichen Reaktion seinen Arm von ihren Schultern, um sie nicht zu verletzen. Corinna erlebte ihre Schmerzen ein zweites Mal. Sie weinte unaufhaltsam. Er war nicht fähig, einen Ton von sich zu geben.
„Es roch nach Blut, das in mein Gesicht gespritzt war. Oh Gott, Jürgen, die Schmerzen waren unerträglich. Aber ich dachte immer an dich. Mit diesem Papier würden sie dich überführen und viele Jahre hinter Gitter stecken. Ich wäre lieber gestorben. Ich versuchte an sein Messer zu kommen, um mich selbst damit zu töten. Schon hielt ich sein scharfes Folterinstrument in der Hand und holte aus, um es mir ins Herz zu jagen. Grinsend schlug er mir in letzter Sekunde das Messer aus der Hand. „Das könnte dir so passen“, keuchte er. Er warf mich auf den Boden. Ich schrie und wehrte mich. Ich hatte eine höllische Angst vor der Vergewaltigung. Dann fesselte er Arme und Beine, und blutüberströmt lag ich nackt auf dem Boden, diesem Ungeheuer ausgeliefert. Das ist so erniedrigend“, Corinna verbarg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte.
„Das machen wird jetzt anders“, drohte der Unmensch, „es wäre zu einfach, dich zu töten, das könnte dir so passen. Ich werde dich quälen, bis du unterschrieben hast. Ich kenne ein schönes, kleines Spielchen.“
Was konnte er noch Schlimmeres mit mir machen, als mich umbringen? Ich hatte auf einmal keine Angst mehr. Der Tod käme mir gerade gelegen. Aber es kam schlimmer, als der Tod“, sie machte wieder eine Pause. Sammelte sich, um die schrecklichen Worte über die Lippen zu bringen.
„Aus einem Schrank holte er ein Weinglas mit einem Stil. Er schlug es gegen eine Holzkante. Es zerbrach in Tausend Stücke. Auf dem Stil reihten sich einige restliche Scherben. Damit rückte er mir zu Leibe. Er stürzte sich auf meinen Unterleib, riss mir die zusammengebundenen Beine auseinander und setzte mir die scharfkantige Scherbe auf mein Geschlecht.“
Corinna atmete schwer, als sie diese Worte fand.
„Aus seinem stinkigen Maul tropfte gieriger Speichel in meine Wunden. Er war pervers. Ich flehte um Gnade, schrie, dass ich alles unterschreiben würde. Meine Angst hat mich erniedrigt.“
Schütz las ihr Entsetzen von ihrem Gesicht ab.
„Ich tat es dann auch. Ich flehte zu Gott, du mögest mir die Tat verzeihen. Aber ich konnte nicht anders. Ich schäme mich so vor dir. Jürgen, du warst so nah und doch so weit von mir entfernt. Du warst so tapfer, so mutig, und ich habe dich verraten.“
Nicht ein Wort konnte ihr Freund antworten. Zu grässlich waren die geschilderten Erlebnisse seiner kleinen Corinna. Während er zwei Stock höher im Appartement ihrer Freundin Carla auf dem Sofa schlief, erlebte Corinna
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