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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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meisten Kinder immer ein Funkgerät bei mir, damit meine Eltern mich überwachen konnten... es gab Tiere in unserer Umgebung, die Jaguare hießen. Als sie und mein Onkel herauskamen und den Pflug etwas beiseite zogen, stellten sie fest, daß ich auf einen vergrabenen Steinkopf gestoßen war, der etwa zweieinhalbtausend Jahre alt sein mußte. Er lag auf unserem Land. Das Museum hat hundertfünfzig Kredits dafür bezahlt. Ich bekam zehn ganze Kredits davon, die ich ganz alleine ausgeben durfte. Ich hab' unseren Süßigkeitenladen fast leergekauft, und eine Woche lang war mir so schlecht wie einer Boa, die ein Stinktier verschluckt hat.« Er sog an seinem Rohr, das jetzt aus dem Kopf eines leuchtenden Fisches ragte. Flinx stellte interessiert fest, daß sie sich unter Wasser befanden. Blasen stiegen von seinem Mund und seiner Nase auf und doch hatte er den Eindruck, saubere gute Luft zu atmen.
    Seine Sinne begannen sich an die dauernden Veränderungen seiner Umgebung zu gewöhnen. Ab schien hinter ihm im Wasser zu schweben.
    »Und seitdem versuche ich die ganze Zeit, über Köpfe und dergleichen zu stolpern, die Kredits einbringen«, schloß Pocomchi.
    »Um es kurz und bündig zu sagen, er ist ebenso geldgierig wie ich«, warf Habib ein und lächelte schief. »Wir sind genauso schlimm wie die Händler von Moth.«
    Flinx runzelte bei diesem etwas abschätzigen Hinweis auf seine Heimatwelt die Stirn, entspannte sich dann aber wieder. Weshalb sich ärgern? Schließlich war er ja kein Händler. Und wenn er wirklich einen Freund in diesem Gewerbe hatte, so standen dem mindestens ein Dutzend Feinde gegenüber.
    »Jetzt weißt du, hinter was wir her sind«, murmelte Habib, der erklärt hatte, daß er aus einem Gebiet der Erde kam, welches sich Libanon nannte. »Hinter was bist du her?«
    »Hinter einem Mann.«
    Ab gab ein ziemlich langes, einigermaßen verständliches Reimfragment von sich. Habib beugte sich vor; er schien den Exoten zum erstenmal wahrzunehmen.
    »Warum hast du den bei dir?«
    »Das ist sein Begleiter«, feixte Pocomchi. »Flinx und ich tragen das gleiche Schicksal.«
    »Ab ist mir einfach zugefallen«, erklärte Flinx, während Habib seinem grinsenden Partner einen mürrischen Blick zuwarf. »Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn so mir nichts dir nichts auszusetzen, und ich bin nicht sicher, ob ich ihn verkaufen könnte. Außerdem taugt Ab zu nichts anderem als zu unsinnigem Gesang und dazu, daß man Witze über ihn reißt.«
    »Ich hab' noch nie ein Wesen wie ihn gesehen«, gab Habib zu.
    »Ich auch nicht«, fügte Pocomchi zu. »Die Hölle hat ihn eingelassen?«
    »Ich glaube nicht, daß die Umgebung irgendeine Wirkung auf Ab hat«, meinte Flinx, während der Gegenstand ihres Gespräches Striche in den Schnee zog. »Hin und wieder klingt das, was er sagt, beinahe vernünftig. Ich fürchte, Ab existiert in einem eigenen Universum, das nur er versteht.«
    Ab beugte sich vor, und eines seiner Augen starrte etwas auf dem Boden an. Offensichtlich bewegte sich dieses Etwas, weil Abs Kopf sich neigte und ihm folgte. Langsam schob sich sein Kopf und dann auch der Hals unter ihm durch, bis er das Übergewicht bekam und auf den Rücken fiel. Flinx lächelte mitfühlend, während beide Männer in Gelächter ausbrachen.
    »Seht ihr?« sagte Flinx. »Er ist eine zu jämmerliche Kreatur, als daß man ihn einfach irgendwo aussetzen könnte.«
    »Und du bist auch ganz bestimmt kein Sklavenhändler?« fragte Pocomchi plötzlich scharf. »Du siehst nicht so... «
    »Nein, nein«, wehrte Flinx ab und schüttelte den Kopf. »Ich suche hier nur einen bestimmten Mann.«
    »Warum?« fragte Habib unerwartet direkt.
    Flinx zögerte und meinte schließlich: »Aus persönlichen Gründen.«
    »Willst du ihn umarmen oder umbringen?« drängte Habib mit entwaffnender Offenheit und ohne sich von Flinx abschütteln zu lassen. Aber schließlich war dies auch eine Grenzwelt, sagte sich Flinx, wo höfliche Subtilitäten wie ausweichende Antworten unbekannt waren.
    »Da bin ich, ehrlich gesagt, nicht sicher, Habib«, gab er zu und überlegte zum erstenmal, was er tatsächlich tun würde, falls er das Objekt seiner Suche fand. »Das hängt davon ab, ob er das Ende meiner Spur ist oder einfach nur ein weiterer Wegweiser.« Er seufzte und wiederholte wohl zum hundertsten Mal seit seiner Landung auf Alaspin die Beschreibung des fraglichen Mannes:
    »Ein sehr großer Mann unbestimmten Alters, aber nicht jung. Über zwei Meter groß,

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