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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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habe nur... nur...« Er rang um Worte. Er wollte, daß das, was er sagte, richtig verstanden wurde. »Habib war so ziemlich der einzige Mensch auf dieser Welt, der mich ertragen konnte, und er war einer der wenigen, die mir nicht auf die Nerven gingen. Drei Jahre.« Und dann machte er mit einem Ruck auf dem Absatz kehrt und blickte das an, was jetzt ein Gewirr aus Bäumen schien, die auf der Erde schon lange ausgestorben waren, aber noch in den Bändern der Traumhölle existierten.
    »Komm!« sagte er zu Flinx und ging auf das Ulmengebüsch zu. »Ich will den Dreck sehen.«
    Flinx sah sich noch einmal zu der Leiche um und eilte dann dem Indio nach.
    »Was wird aus deinem Freund?«
    Pocomchi blickte sich nicht um. »Er wird da liegen bleiben, bis das Lokal schließt. Zuerst schickt die Direktion ihre Rausschmeißertruppe durch, um denen zu helfen, die noch gehen können und dann ein zweitesmal, für die, die dazu nicht mehr fähig sind.
    Habib würde das Spaß machen - ich meine, wenn die dann feststellen, daß er nicht nur betrunken ist. Zuerst werden sie durchdrehen - wahrscheinlich glauben, in ihre Getränkemixtur hätte sich irgend etwas Giftiges eingeschlichen. Und dann werden sie die wahre Todesursache feststellen - Elektrokution - und werden noch einmal durchdrehen und versuchen, den Schaden in ihrer Traummaschinerie ausfindig zu machen.
    Und wenn das zu keinem Ergebnis führt«, schloß er bitter, »werden ein paar Kredits den Besitzer wechseln, und sie werden ihm ein anständiges, wenn auch geheimes Begräbnis verschaffen. Die Kirche wird dafür sorgen.«
    Sie hatten jetzt das Ulmengebüsch fast umrundet, als die Bäume sich in ein paar ungeheuere Pilze verwandelten. Flinx merkte, wie seine Schritte langsamer wurden. »Meinst du nicht, wir...?«
    Pocomchi schüttelte den Kopf. »Balthasar wäre ganz bestimmt nicht zurückgekommen, wenn hier noch irgendeine Gefahr herrschte. Und dein Drach auch nicht, glaube ich.«
    Flinx murmelte zustimmend. Jetzt war nicht die Zeit, zu widersprechen - aber er überließ es dem Indio, als erster um die Ecke zu gehen. Als sich nichts regte, schloß Flinx sich ihm an.
    Auf dem Boden lagen zwei Leichen. Der eine trug einen gelbgrünen Straßenanzug, der andere einen Kühloverall. Pocomchi fuhr mit dem Fuß unter die eine Leiche und drehte sie herum. Der Straßenanzug öffnete sich und gab den Blick auf eine eng anliegende schwarze Kombination frei.
    Kaum unterdrückte Wut machte Verwirrung Platz, als Pocomchi sich die Köpfe ansah. Ein weicher grüner Hut verbarg eine schwarz und karminrot gefärbte Kappe. »Qwarm«, murmelte er und runzelte die Stirn. »Wir hatten nichts mit ihnen zu tun. Habib und ich hatten nichts entdeckt, das einen Mord lohnte, noch haben wir jemanden beleidigt. Qwarm sind teuer. Wer kann ein Interesse daran haben, uns töten zu lassen?«
    Und dann schien ihm etwas klar zu werden, sein Kopf fuhr hoch, und er starrte Flinx an, der geduldig hinter ihm stand. »Du. Warum wollen die Qwarm dich töten?«
    »Nicht mich«, erklärte der Junge und wies hinter sich. »Hinter Ab sind sie her. Obwohl sie mich auch wollen, weil ich zu neugierig war und wissen wollte, warum sie hinter Ab her sind.«
    »Ich glaube, ich kann da nicht ganz folgen, Flinx.«
    Der Junge wies auf die beiden vom Gift zerfressenen Leichen. »Wenn nicht zwei Kollegen von denen reagiert hätten, ohne nachzudenken«, erklärte er, »hätte ich vielleicht überhaupt nichts mit ihnen zu tun. Dann wäre Habib noch am Leben.« Er deutete auf die Leichen. »Und die beiden auch.«
    Pocomchis Antwort war von Verachtung erfüllt. »Was interessieren dich zwei seelenlose Mörder wie diese?«
    »Es sind Homanx«, antwortete Flinx leise.
    Pocomchi gab einen vielsagenden Grunzlaut von sich. Dann hob er den Fuß über die Leiche, die er herumgedreht hatte und trat kräftig zu. Ein knackendes Geräusch war zu hören, wie wenn Plastik zerspringt. Der Indio kniete nieder und riß das schwarze Hemd hinten auf. An der Hüfte des Qwarm waren ein paar Plastikbehälter miteinander verbunden. Ein dünnes gut isoliertes Kabel führte von einem der Behälter zu einer winzigen spielzeughaft wirkenden Plastikpistole, die auf dem Boden lag.
    »Eine supergekühlte Batterie«, erklärte Pocomchi und sah sich die Anordnung an. Dann legte er einen kleinen Schalter an dem Kabel um, ehe er die Spielzeugpistole an ihrem isolierten Handgriff hob. »Strahlsender«, erklärte er. »Damit feuert man eine kleine Nadel ab, an der ein

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