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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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lassen sie uns in Frieden, wenn wir uns zur anderen Seite der Stadt begeben. Aber irgendwo in Mimmisompo muß es sein. Muß ganz einfach!«
    Flinx hatte keine Ahnung, was dieses »es« wohl sein mochte. Es wäre indiskret gewesen, danach zu fragen, damit hätte er Hasbogas Argwohn nur verstärkt.
    Aber jetzt, wo er den Mann mit dem Ohrring gefunden hatte, durfte er ihn nicht wieder gehen lassen. Nicht, bis jede einzelne seiner Fragen beantwortet war. Die Deckenbeleuchtung wurde heller und glich damit das immer schwächer werdende Tageslicht aus.
    »Wenn Sie mit Ihren Grabearbeiten fertig sind«, meinte er zu September gewandt, »dann stelle ich Sie ein.«
    »Du, mich einstellen?« Der Riese lächelte herablassend. »Womit willst du mich denn bezahlen, Jungchen? Mit Geschichten und den Späßen deines armen Exoten hier?« Er deutete auf Ab.
    Flinx nahm es ihm nicht übel. Er hatte sich an diese Einstellung inzwischen gewöhnt. »Was auch immer Sie fordern, solange es nicht unvernünftig ist, kann ich bezahlen. Wieviel?«
    »Das klingt wie ein ehrliches Angebot«, räumte September ein. Flinx glaubte zu erkennen, daß der Riese Hasboga einen verschmitzten Blick zuwarf. »Wenn wir tatsächlich hier aufgeben wollen... «
    »Dann könnt ihr beide zum Teufel gehen!« ereiferte sich Hasboga, deren mühsam unterdrückte Wut jetzt plötzlich zum Ausbruch kam. Sie funkelte Flinx an.
    »Zuerst holen Sie uns die Otoiden auf den Hals und jetzt wollen Sie mir Skua stehlen. Nun, Sie Knirps, so einfach geht das nicht. Sie sind nicht in der Lage, hier etwas zu kaufen, nur zu geben. Sie schulden mir viel. Wir haben Ihr armseliges, gerade begonnenes Leben gerettet, weil man auf Alaspin hilft, wenn jemand Hilfe braucht. Vergessen Sie das nicht.« Sie wandte sich von ihm ab und funkelte den amüsiert blickenden September an. »Und du, Skua, auch wenn du käuflich bist, vergiß bloß nicht, daß wir beide einen Vertrag miteinander haben. Wenn du unsere Beziehung freilich lösen willst, den Vertrag zurückkaufen... «
    »Was, die Beziehung lösen?« Seine buschigen Brauen hoben sich in gespielter Überraschung. Flinx hatte den Eindruck, daß die Beziehung zwischen diesen beiden vielleicht nicht nur rein beruflicher Natur war. Die Ohrfeige, die sie dem Hünen gab, ließ ihn zusammenzucken, aber September rieb sich nur die sich rötende Stelle im Gesicht und grinste noch breiter, fast vergnügt.
    Sie ließ die beiden stehen, schritt hoheitsvoll zu der riesigen Luftmatratze und konzentrierte sich ganz auf den kleinen Lesebildschirm am Kopfende der Matratze. Für Flinx waren es ein paar Augenblicke peinlichen Schweigens.
    »Für eine Wissenschaftlerin benimmt sie sich manchmal schrecklich irrational, Jungchen«, vertraute September ihm an. Und dann fügte er irgendwie beruhigend hinzu: »Aber diese Stimmungen halten meistens nicht besonders lange an. Paß nur auf.« Er blinzelte ihm zu.
    Dann schlenderte er zu der Matratze hinüber und setzte sich neben sie. Sie ignorierte ihn. Er tat so, als versuchte er über ihre Schulter hinweg mitzulesen.
    »Isili, es ist wirklich nicht nett, vor dem Jungen eine solche Szene zu machen.«
    »Ach, hau doch ab!« herrschte sie ihn an. »Ich habe zu tun.«
    »Das sehe ich auch«, meinte er und tat überrascht, als er den winzigen Bildschirm betrachtete. »Ich sehe auch, was der Mann und die Frau machen, aber diese zwei Tentakelkatzen sind doch... «
    Sie seufzte übertrieben, blickte zu ihm auf und sagte in einem Tonfall, wie man ihn nur bei Kindern gebraucht: »Wie du ja sehen kannst, ist das ein wissenschaftliches Werk.«
    »O ja, das sehe ich.« Er lehnte sich zurück, blickte zur Decke und pfiff gelangweilt vor sich hin. Flinx staunte über den Mann. Schließlich wußte niemand, ob sie den nächsten Abend erleben würden.
    Hasboga wälzte sich zur Seite, setzte sich auf, stemmte die Hände in die Hüften und funkelte den Hünen an. »Willst du damit andeuten, daß ich mir Pornographie ansehe?«
    »O nein«, setzte September an. »Nein, nein, nein, nein. Ich finde nur, daß man vor einem so jungen... « Er deutete auf Flinx. »Und Tentakelkatzen.« Er gluckste mißbilligend.
    »Hör zu, du Karikatur eines Menschen! Wenn du dir einbildest, du könntest mich...« Sie hielt inne. September grinste immer noch. Sie bemühte sich, ihren Satz zu Ende zu führen, schaffte es aber irgendwie nicht. Dann verzog sich ihr Mund, und plötzlich war ein beinahe scheues Lächeln zu sehen.
    Und kaum war ihr bewußt

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