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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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fortzusetzen. Die automatischen Taster erfüllten ihre Funktion ebenso wie die Alarmgeräte, mit denen sie verbunden waren. Die drei Menschen im alten Tempelsaal erwachten von mörderischem Geschrei.
    »Otoiden«, erklärte Hasboga lakonisch, griff nach ihrer Waffe und legte den Sicherungshebel um. Während Flinx sich noch den Schlaf aus den Augen rieb, rannte sie bereits zu dem Galeriefenster. Bis er völlig wach war, hatte September sich ihr oben an der Treppe angeschlossen. Die beiden rannten an dem breiten Schlitz in der Tempelmauer auf und ab und feuerten immer wieder auf Ziele, die sich ihnen unten boten. Ganz undeutlich konnte er das unablässige Schnattern der Otoiden hören.
    Jetzt schloß Flinx sich ihnen an. Bald zischten Pfeile durch den schmalen Spalt, immer mehr Pfeile. September fluchte unablässig. Flinx, der neben ihm stand und zusah, wie die Mark Twenty Bäume fällte und Krater in den Boden riß, kam sich vergleichsweise hilflos vor, wenn er gelegentlich einen Schuß mit seinem kleinen Handstrahler abgab.
    Ein Bolzen prallte von der Steinmauer ab und fiel unmittelbar neben Septembers rechter Hand zu Boden. Er blickte nach oben. »Die sind jetzt auf dem Tempeldach«, murmelte er, »wahrscheinlich ein ganzer Haufen. Viel länger können wir diese Galerie nicht halten.«
    »Der Tunnel«, riet Isili, »schnell!«
    Flinx hielt sich zwischen den beiden, als sie die Treppe hinunterrannten. Sie rasten durch den Saal. Hinter einer halbhohen Mauer im inneren Teil des Saales befanden sich fünf Stufen, die nach unten führten und die Flinx bisher nicht gesehen hatte. Ab schloß sich ihnen an und musterte den Eingang neugierig.
    »Die werden bald die Tür offen haben«, brummte September. »Dieser Saal hat ein paar Hintereingänge, die wir verbarrikadiert haben, aber ich möchte wetten, die warten bloß darauf, daß wir irgendwo unsere Köpfe hinausstecken.« Er wies auf den niedrigen Tunnel am Ende der Stufen. Im Lichte der Deckenbeleuchtung war ein trockener Steinboden zu sehen.
    September ergriff ein paar Kartons mit Lebensmitteln und stopfte sie in seine Hemdentaschen. Dann hielt er Flinx einen Armvoll Kartons hin. »Wir haben den größten Teil unserer Ausgrabungen in dem Tunnel gemacht. Das ist natürlich auch der einzige Eingang und Ausgang.«
    Wieder prallten ein paar Pfeile von den Steinmauern ab. September wirbelte herum und hob seinen Strahler. Blaues Feuer überspülte das Galeriefenster, und als es wieder erlosch, sah man geschwärzten Stein und verkohlte Leichen.
    »Kann sein, daß ihnen das einmal langweilig wird«, fuhr er fort, als hätte es überhaupt keine Unterbrechung gegeben. »Wenn nicht« - er duckte sich, als ein Pfeil über ihn hinwegzischte - »dann haben wir immer noch die Wahl, sie anzugreifen oder zu verhungern. Aber ich glaube nicht, daß sie uns dort unten überwältigen können.«
    Hasboga war ihnen bereits vorausgeeilt, und jetzt folgte ihr Flinx. September übernahm die Nachhut und gab ihnen Feuerschutz.
    In dem schwachen Licht sah er, daß der Tunnel ein dreieckiges Profil hatte, die Decke über ihnen war also ziemlich schmal. Halbreliefs bedeckten die beiden Seitenwände, ein dritter schmaler Fries schmückte die Decke. Der Boden bestand aus glatten, blauen und grünen und weißen Steinfliesen, wobei die weißen Fliesen wie glasiert glänzten, während die blauen und grünen eher wie Stein aussahen. Ab tänzelte brabbelnd hinter Flinx her.
    Schließlich machten sie halt. Flinx ließ keuchend seine Lebensmittelbehälter fallen. Hasboga stützte ihre Waffe auf einen Steinhaufen, während September etwas links von ihr einen Platz für seine wuchtige Waffe fand.
    Bald wich das Schweigen einem ohrenbetäubenden Schnattern, als eine Horde von Otoidenkriegern in den Tunnel quoll.
    »Achtung«, flüsterte September erwartungsvoll.
    Obwohl die Schlachtrufe der Eingeborenen wie Donner hallten, waren sie nichts im Vergleich zum Brüllen der zwei mächtigen Strahler, die auf die schreienden angreifenden Eingeborenen feuerten. Flinx kam sich vor wie eine Fliege im Landeschacht eines Frachtshuttle im Augenblick der Landung.
    Der Tunnel wurde zu einem Flammenmeer, welches Stein und Otoiden gleichermaßen zu verschlingen schien. Bei so viel auf engstem Raum konzentrierter Feuerkraft wäre Flinx Handwaffe überflüssig gewesen. Also bewahrte er sich die noch verbliebene Ladung auf und überließ es Hasboga und September, den Feind zurückzuschlagen.
    Schließlich dämmerte es den Otoiden,

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