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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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weil du die Geheimhaltungsklausel deines Anstellungsvertrages verletzt«, konterte sie. Sie blickte wieder durch das Portal in die Schwärze hinaus und kam dann die Treppe herunter.
    »Ah, der Junge ist kein Claim-Dieb, du dummes Ding«, murmelte September. Sie schob sich an ihm vorbei. »Was ist denn, keine Otoiden zum Braten gefunden?«
    »Eines Tages«, knurrte sie, lächelte dabei aber, »hoffe ich, daß einer dieser mörderischen kleinen Eingeborenen dir einen Kupferbolzen in den... «
    »Aber Dummchen«, schalt er sie, »keinen Streit vor unserem Gast.«
    Flinx spürte, daß sie darauf eine Antwort gehabt hätte, aber plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit auf Ab gelenkt. Sie ging an ihm vorbei und sah sich den Exoten gründlich an, musterte ihn von oben bis unten und ging um ihn herum. Ab seinerseits ignorierte sie und fuhr fort zu reimen.
    »Komisch«, murmelte sie zu Flinx gewandt, »ich glaube, ich kenne diesen Tölpel, aber ich weiß nicht woher. Von welchem Planeten kommt er denn?«
    »Ich kenne nicht Abs Welt«, erklärte Flinx, »aber ich wünschte mir, er wäre dort. Ab war Sklave, und ein Schausteller zeigte ihn auf dem Marktplatz von Drallar auf Moth. Ich habe ihn ganz zufällig bekommen«, erklärte er und überging dabei einige etwas kompliziertere Details dieses Vorgangs. »Er ist harmlos. Außerdem«, fügte er mit einem Anflug von Ehrfurcht hinzu, »scheint er gegen Otoidenpfeile und massive elektrische Schocks immun zu sein.«
    »Um die erstgenannte Eigenschaft beneide ich ihn«, erwiderte sie. Dann baute sie sich vor Ab auf oder zumindest dort, wo sie glaubte, daß seine Vorderseite war, starrte ihm geradewegs ins Auge und sagte laut und deutlich: »Wo kommst du her...?« Sie sah Flinx an. »Wie hast du ihn genannt?«
    »Abalamahalamatandra nennt er sich, aber er reagiert auch auf Ab«, antwortete Flinx.
    »Also gut.« Sie trat noch näher, daß sie fast auf seinem grün und blau gestreiften Fuß stand. »Ab, wo kommst du her?«
    Er rollte mit seinem blauen Auge. »Hetsel, Hetsel. Harmon nexus. Spezial nexus. Schulter rechts und tausend nexus, spatialer Solar plexus.«
    Hasboga brummte enttäuscht, während September ohne großen Erfolg ein Grinsen unterdrückte. »Das ist eine nützliche Eigenschaft von Ab«, meinte Flinx und lächelte selbst. »Er bringt die Leute zum Lachen.«
    »Dann ist er jedenfalls kein ganz gewöhnliches Tier«, entschied die neugierige Wissenschaftlerin und studierte Ab nachdenklich, »wenn er direkt auf Fragen reagiert.«
    »Nicht unbedingt«, meinte September und lehnte sich gegen einen Steinbrocken. »Er könnte auch nur ein Mimiker sein. Dazu braucht es wenig Intelligenz.«
    »Aber das, was er sagt, ist keine Wiederholung von dem, was er gehört hat«, wandte Hasboga ein.
    »Ich habe einmal ein Tier gehabt«, flüsterte Flinx, aber niemand hörte ihn.
    »Tier... Skandalschmied«, entschied Ab, schlug einen vierfachen Salto und landete auf den Händen. Sein Rüssel strich über den Boden und saugte Stücke von heruntergefallenen Konzentraten auf. Der Exote wirkte dabei so komisch, daß sowohl Flinx als auch September schallend lachen mußten. Selbst Isili lächelte.
    »Ich hab' noch nie ein so komisches Biest gesehen«, erklärte der Riese. Er wischte sich das Haar aus dem Gesicht. Es fiel sofort wieder zurück, aber Flinx sah doch das, was er fast erwartet hatte.
    »Der Ohrring!« schrie er fast.
    »Was?« September sah ihn erschreckt an, dann furchten sich seine dichten Brauen. »Was starrst du mich so an, Jungchen? Fehlt dir was?«
    »Der Ohrring«, erklärte Flinx schließlich und deutete auf den Kopf des Riesen. »Als Sie sich das Haar aus dem Gesicht strichen, habe ich ihn gesehen. Sie haben einen goldenen Ring im rechten Ohr.«
    September griff unwillkürlich nach dem Ring, der inzwischen wieder unter seiner weißen Mähne verborgen war. »Nun ja, stimmt. Warum interessiert dich das, Junge?«
    »Ich wollte nur... «
    »Augenblick«, unterbrach Hasboga und trat zwischen die beiden Männer. »Ehe das weitergeht, Skua...« - sie wandte sich zu Flinx um -, »wir wissen immer noch nicht, was Sie hier machen. Bloß weil Sie jung sind, sind Sie für mich noch lange nicht vertrauenswürdig. Ihren komischen Exoten nehme ich Ihnen ja noch ab«, meinte sie und deutete mit einer Kopfbewegung auf Ab. Der Fremde stand jetzt auf zwei Beinen und zwei Armen und suchte den Boden nach Krumen ab.
    »Aber was ist mit Ihnen und Ihrem unglücklichen Freund?« wollte sie wissen. Sie

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